Ein Grund, nicht Grün zu wählen

***

“Der einzige Grund, schwarz zu wählen”

(wer ihn noch nicht kennt: <klick>)

***

update vom 1.11.09:
Artikel in “Junge Welt”

update vom 24.8.2009:
Verleihung der “Braunen Karte” an “Bündnis 90/Die Grünen” Stadtverband Kaarst und Landesgeschäftsstelle NRW

*

update vom 31.8.2009:

auf der Homepage der Grünen in Kaarst heißt es unter dem Eintrag “31. August 2009″:

“Das Plakat ist von den Kaarster Grünen zurückgezogen worden. Die Mitgliederversammlung des OV Kaarst hat am 31.08.09 beschlossen, dass mit dem Abhängen des Plakates die Angelegenheit für den OV Kaarst beendet ist.”

In dem Partei-Blatt “Grüne Post” der Kaarster Grünen findet sich der Leserbrief eines Mitglieds der Kaarster Grünen, der als so genannter “sachkundiger Bürger” in der dortigen Stadtratsfunktion fungiert. Auszüge aus diesem Leserbrief:

“Es war etwa das Jahr 1992, als sich der Grüne Ortverband Kaarst an der Kampagne der Landesgrünen NRW ‘Rassismus ächten ” Farbe bekennen’ beteiligte .” (…) “Es beruhigt mich ein wenig: Wenn ich das Grüne Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2009 auf Seite 149/150 lese, weiß ich, das es nur eine Partei gibt, die mit dem Thema [gemeint ist Rassismus, die Red.] richtig umgeht: Die Grünen.”

Ohne Worte.

update vom 19.8.2009:

Stellungnahme und Protest der Stadträtin der Grünen Liste-Erlangen.
Ihr offener Brief hier als pdf.

Grüne Ratsfraktion Hannover schließt sich in einer Mail an zahlreiche Organisationen und Gruppen “dem Protest still [???] an”.
Anm der Red.: Mit “still” können wir ihnen leider nicht entgegenkommen, da wir auf Zivilcourage setzen. Hier die Mail als pdf.

update vom 17.8.2009:

Noch am 17.8. hängen die Poster im Stadtgebiet. Die Grünen versenden eine Postkartenkampagne mit dem rassistischen und sexistischen Motiv an die ErstwählerInnen (ab 16. Jahre).

Offener Brief der “Brothers Keepers” zur Grünen Kampagne und “Stellungnahme”

update vom 14.8.:

How to tell people they sound (/act…) racist: Toller Film! Empfehlung für die Kommunikation mit den Kaarster Grünen und ähnlichen Beleidigten. http://www.youtube.com/watch?v=b0Ti-gkJiXc

update vom 13.8.:

– what’s going on, is this motive a joke?

For those who speak English rather than German, here and here are english blog entries that tell the story.
And here’s the Translation of the official Green Party in Kaarst Statement which many people find just as outrageous as the poster.

– Einsichtsresistenz 2.1:

13.8.: Die Grünen in NRW beschließen, das Plakat zu entfernen, schieben die berechtigten Vorwürfe des Rassismus und Sexismus jedoch auf reine Befindlichkeiten. In einer Pressemeldung erklären sie gleichzeitig, dass sie “die Reaktionen darauf sehr ernst” nämen und “den Vorwurf des Rassismus und Sexismus entschieden zurück [weisen]” – ???… genau. Weil man als Grüne ja nicht rassistisch sein kann.
Vor allem wenn man gerade was rassistisches gemacht hat.

Das gewählte Bild halten wir (…) für vergriffen. Wenn sich Menschen durch die Bildsprache verletzt oder diskriminiert fühlen, nehmen wir das sehr ernst. Wir haben in den vergangenen Tagen intern über das Plakat und die Reaktionen darauf diskutiert und haben uns dafür ausgesprochen, das Plakat zu entfernen.
Den Vorwurf des Rassismus und des Sexismus weisen wir entschieden zurück. Weder die NRW-Grünen noch die Kaarster Grünen denken oder handeln rassistisch oder sexistisch, sondern im Gegenteil(…)

Einsichtsresistenz 2.0: Grüne Kaarst sehen sich nun als Opfer von “Zensur” (nofollow link; Klick wird nicht gezählt)
Anm der Red.: Gesamtgesellschaftliche Aufforderungen, Rassismus und Sexismus zu unterlassen, sind nicht “Zensur”.

Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen in Berlin, Anja Kofbinger, hofft “inständig, dass in Kaarst der Verstand über den schlechten Geschmack siegt und das Plakat freiwillig zurückgezogen wird. Sollte das nicht der Fall sein werden wir uns weiter einmischen.”
Der flüchtlingspolitische Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Benedikt Lux, hat ebenfalls seine Unterstützung zugesagt. Von offizieller Seite (Bundesvorstand/Wahlkampfmanagement) werde gesagt, das Plakat sei “misslungen”.
(die original Aussagen liegen uns vor)

update vom 12.8.:

Stellungnahme der ISD hier als pdf.

Die Grüne Jugend NRW fordert in einem offenen Brief die Kaarster Grünen auf, das Plakat aus dem Verkehr zu ziehen

Rückmeldung der Grünen Bayern

—————-

Es erreichten uns zahlreiche Zusendungen.

Grüne Wahlplakat

Kontakt Grüne Kaarst: (mit der Bundesgeschäftsstelle der Grünen sowie uns im cc) an info@gruene-kaarst.de

Fon: 02131 – 61557
Fax: 02131 – 798065

Bundesgeschäftsstelle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
T +49 (0)30/28442-0
F +49 (0)30/28442-210
M INFO@GRUENE.DE

Wir möchten ausdrücklich eine Kultur des Engagements fördern, weshalb wir dazu ermutigen wollen, auch selbst aktiv zu werden. Ohne Zuschriften der potenziellen WählerInnen gibt es für die betreffenden Parteien keinen Grund zur Auseinandersetzung mit dem Grad der Demokratie oder des Diskriminierungsgehaltes ihrer Inhalte.

Es empfiehlt sich für solche Korrespondenz der Zusatz:

“Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen werde.”

127 replies
« Older Comments
  1. Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I., Berlin
    Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I., Berlin says:

    An die “Grünen” in Kaarst und NRW,
    sowie an die Bundesgeschäftsstelle:

    Erst jetzt sehen wir die Erklärung der Landesvorsitzenden NRW vom 19. August 2009 auf
    http://www.gruene-nrw.de/themen/gesellschaft/migration-und-integration/migration-und-integration/nachricht/plakate-abgehaengt.html
    Ergänzend zu unserer Mail von heute Mittag merken wir an:
    Entgegen Ihrer Annahme wurde die “bereits begonnene Postkartenaktion für ErstwählerInnen” in Kaarst offensichtlich nicht umgehend gestoppt. Das werden Sie inzwischen auch selbst erfahren haben.
    Die distanzierenden oder auch empörten Erklärungen vieler Grüner – z.T. nachlesbar auf http://blog.derbraunemob.info/2009/08/11/ein-grund-nicht-gruen-zu-waehlen/#comments – zeigen, daß sowohl das Plakat als auch die nachfolgenden Reaktionen aus Kaarst die traditionellen Prinzipien der Grünen verletzen – oder haben wir da was falsch verstanden?
    Ist es also nicht Zeit, auch personelle Schlußfolgerungen zu ziehen?
    Finden denn alle Grünen in Kaarst die Sache mit dem Plakat und den Postkarten und auch die Rechtfertigungsversuche ihres Stadtverbandes so “witzig”?

  2. Sabine Broeck, Bremen
    Sabine Broeck, Bremen says:

    dieses plakat erreicht mich in den usa, wo die empoerung offenbar auch schon weite kreise gezogen hat, zu recht! die argumente muessen nicht nochmal wiederholt werden; was aber eine wiederholung verdient, ist die unglaubliche egozentrische weisse gedankenlosigkeit, mit der der eigenen klientel “fun” dargebracht wird – auf kosten schwarzer frauen, die ganz offensichtlich noch nicht mal potentiell als waehlerinnen wahrgenommen werden. ich kriege das hier nicht weiter mit, aber mich interessiert die reaktion der gruenen spitze, denn dies jezt als regionale “abweichung” zu diskutieren,w aere ja auch ein durchsichtiges manoever…
    sabine broeck

  3. Janina
    Janina says:

    Der Landesverband NRW hat offensichtlich heute seine Erklärung erweitert.
    Auf http://zeit-fuer-gruen.de/2009/08/20/kaarst-nicht-nur-die-plakate-sind-daneben ist zu lesen:
    “Wir, der Landesverband der Grünen NRW, finden es falsch, dass sich die Kaarster Grünen bisher nicht für die völlig verunglückte Bildsprache des Plakats und der Postkarte entschuldigt oder sich in irgendeiner Art und Weise erklärt haben. Unser Landesvorsitzender Arndt Klocke wird den Ortsverband am Freitag persönlich darauf hinweisen und nochmals eine Entschuldigung einfordern.”

    Ob es nach diesem Gespräch eine Überraschung geben wird?

  4. Andreas
    Andreas says:

    ..ein Blick in die bekannte FES-Studie zum Thema ‘gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit’ offenbart immerhin, dass 18.8% aller GRUENEN-Waehler offen auslaenderfeindliche Einstellungen aufweisen. Das ist zwar weniger als der Durchschnitt der anderen Parteien, aber bedenklicher, wenn man gleichzeitig betrachtet, dass nur 12,3% aller studierten Deutschen (gesamt 27%) auslaenderfeindliche Einstellungen angaben. Beruecksichtigt man, dass etwa (uebliche Zahl) 90% aller GRUENEN-Waehler studiert haben, ergibt sich ein ziemlich unguenstiges Bild: die Gruene Partei scheint die auslaenderfeindlichen, studierten Deutschen anzuziehen wie keine andere Partei sonst.

    http://library.fes.de/pdf-files/do/04088a.pdf

  5. Heiner-Maria Huber
    Heiner-Maria Huber says:

    Liebe Grüne von Kaarst
    …………………………………………………………………………………………………………………………………………………
    leider muß ich Ihnen gleich zu Beginn gestehen, bis vor kurzem noch nie etwas von Kaarst gehört zu haben. Auf die Frage was denn Kaarst sei, hätte ich wohl eher auf eine Käsesorte getippt, als auf ein traditionsbewußtes Städtlein am Westzipfel der Republik. Ehe ich es vergesse, möchte ich Ihnen auch mein Beileid aussprechen. Ihre Stadt hat bestimmt sehr unter den französischen Besatzern gelitten und wie zu lesen ist, waren auch die Bombardements der Alliirten, während dem Zweiten Weltkrieg, kein Zuckerschlecken für Sie. Es ist aber auch eine geografisch blöde Lage, die Kaarst da hat – so nahe am Erzfeind mein ich. Umso bemerkenswerter, daß sich die Kaarster die guten deutschen Traditionen bewahrt haben, also nicht der Verkarstung (geolog.) zum Opfer gefallen sind, sondern noch heute zahlreiche Heimat- und Schützenfeste unter dem Motto: “Glaube, Sitte, Heimat” feiern. Sicher sind Sie auch schon ganz gespannt, was für eine Figur Guildo Horn, der “Top-Act” auf dem diesjährigen “Kaarst total”, machen wird.

    Woran es Kaarst aber bislang zu mangeln schien, und da werden Sie mir recht geben, war der Duft der weiten Welt, der Metropolencharakter, das Weltmännisch-Exotische. Nun, dafür haben Sie ja, geschätze Grüne von Kaarst, eben gesorgt. So ein nackter schwarzer Frauenhintern, als Plakat, inmitten der brauchtumsgepflegten Kleinbürgerlichkeit, muß ein echter Eye-Catcher gewesen sein, ein wahrer Donnerhall im morschen Gebälk aus “Glaube, Sitte, Heimat”. Von der Möglichkeit der Zurschaustellung Ihrer Weltoffenheit waren Sie wohl so begeistert, daß die anti-sexistische Kritik, die einst die Grünen ausgezeichnet hat, als vernachlässigbare Altlast im, bestimmt, schnuckligen Ortsvereinbüro entsorgt wurde. Dabei ist Ihnen dann leider auch entgangen, daß die Reduktion der schwarzen Frau auf einen begrabschbaren Hintern, eine deutliche rassistische Komponente enthält. Vom kolonialen Stereotyp erst gar nicht zu reden, der die schwarze Frau historisch als promiskuitives Objekt, von den Weißen frei benutzbar, oder auch auswählbar, zeichnet.

    Es gibt also einen Grünen Verband, namentlich in Kaarst, Sie, dessen Hauptverantwortliche sich allesamt, noch keine drei Seiten, mit dem Phänomen Rassismus auseinandergesetzt zu haben scheinen, mit der deutschen Kolonialgeschichte – Gott hab den Willi seelig – ebensowenig. Erzählte ich Ihnen, “Hänge-Peters” sei ein Alibert von Ikea, würden Sie es vermutlich noch glauben, sowie Ihnen bei “Befreiuung der französischen Kolonien” zu allererst, so mein Eindruck, Ihr Kaarster Leidensweg in den Sinn kommen könnte.

    Nun ließe sich zu Ihrer Entlastung anführen, daß von einem kleinen grünen Ortsverein auch nicht viel Reflektion zu erwarten sei, vor allem, möchte man den Kaarster Prägungszusammenhang als mildernden Umstand anrechnen, da wie wir wissen, der Mensch Produkt seiner sozialen Verhältnisse ist. Aber den Vogel haben Sie abgeschossen, als sie sich von der Kritik verschiedener anti-rassistischer Verbände unbeeindruckt gezeigt haben. Der Kaarster Schützenverein muß vor Ehrfurcht erstarrt sein, bei soviel Treffsicherheit. Ein Plakat, drei Fettnäpfchen, das ist schon amtlich, und als man Sie darauf hinwies, sprangen Sie – gerade zum Fleiß – noch einmal in alle drei hinein. Das ist schon eine reife Leistung. Um nicht zu sagen: Kaarst total.

    Hochachtungsvoll
    Caspar Schmidt
    Hinterland Redaktion
    http://www.hinterland-magazin.de

    http://www.hinterland-magazin.de/kaarst.php

  6. Y. Aksu
    Y. Aksu says:

    Sehr geehrte Kaarster Grüne!

    Mit Abscheu und Wut habe ich Ihr rassistisches, frauenverachtendes Plakat “Der
    einzige Grund, schwarz zu wählen” registriert. Ich fordere Sie auf, es nicht
    nur aus dem Verkehr zu ziehen, sondern vor allem das dahinterstehende
    empörende Gedankengut zu reflektieren und zu entsorgen!

    Im übrigen finde ich das Motiv “51 wären ideal” genauso verurteilenswert. Es
    handelt sich hier um ein für die allermeisten erwachsenen Frauen völlig
    unrealistisches, in vielen Fällen ungesundes und in allen Fällen unNÖTIGES
    (!!!) “Ideal”gewicht, das Sie über die Verknüpfung mit dem gewählten Bild als
    wünschenswert und Traum jeder Frau darstellen. Haben Sie eigentlich sämtliche
    Grundsätze vergessen, die fortschrittliche Menschen (auch Grüne!) seit den
    70er Jahren entwickelt haben?? Muss ich Ihnen noch mal die kritische Haltung
    vorbeten, mit der ein rationaler Mensch dem medial propagierten massiven
    Diätdruck begegnen sollte, der auch normalgewichtigen Frauen Selbstzweifel und
    Minderwertigkeitsgefühle beschert?! Denken Sie doch mal nach!!!

    Ärgerliche Grüße
    Yasmin Aksu

    Anmerkung an die Blog-LeserInnen: Obwohl das Plakat mit der schwarzen und der weißen Frau unzweifelhaft den ekelhaften Höhepunkt der Wahlkampagne darstellt, muss das Frauenbild der Kaarster Grünen offenbar als generell extrem beleidigend angesehen werden. Und ich bin keine “fette frustrierte Kampfemanze”, sondern eine eigentlich ziemlich nette Frau.

  7. Ingo
    Ingo says:

    Hallo,

    an Argumenten habe ich nichts hinzuzufügen. Aber vielleicht den Kommentar, dass ich als GRÜNER in hohem Maße beschämt darüber bin, wie die “Freundinnen und Freunde” in kaarst derartig ins Klo greifen konnten. Wäre ich Mitglied in kaarst, würde ich die Verantwortlichen zum Rücktritt auffordern – und falls das nicht geschieht, aus der Partei austreten.
    So bleibt mir die Hoffnung, dass wir WählerInnen glaubhaft vermitteln können, dass derartige Entgleisungen nur einer marginalen Minderheit in unserer Partei unterlaufen. Es gibt weder eine Intelligenz- noch eine Gesinnungsprüfung, wenn man in eine demokratische Partei eintritt. Da bleiben dann geistige Aussetzer nicht aus.

    Gruß, Ingo

  8. Andreas
    Andreas says:

    ..vielleicht hilft ein Blick in die Selbstdarstellung des Gruenen Buergermeisterkandidaten fuer Kaarst um sich ein Bild von der geistigen Situation des Gruenen-Milieus der deutschen Provinz zu machen, von ‘Weltoffenheit’ und ‘Toleranz’, wie sie Gruene ja in schon allein grenzwertigen Formulierungen so oft verwenden, liest man hier nicht einmal etwas, stattdessen von der Arbeit in ‘Sportvereinen’, deren Wert nicht hoch genug einzuschaetzen sei, von ‘Heimat’, seit ‘1961 in Vorst’ zu leben, der dortigen ‘Lebensqualitaet’ und Vereinen wie der ‘Nachbarschaft Linning’, in deren Vorstaenden man Mitglied sei, das ganze klingt so dermassen nach Heimattuemelei, Blut&Boden und Provinzgemuet, das mir geradezu schlecht wird. In einem jedoch hat jener Sportlehrer den Nerv und die Wahrheit genau getroffen: die Gruenen vertreten zur Durchsetzung ‘dieser Belange’ die schluessigsten Konzepte, das ist allerdings nur allzu wahr, so wahr, dass es einen graut:

    http://docs.google.com/gview?a=v&q=cache:uAa_hA6AaloJ:www.gruene-kaarst.de/kommunalwahl09/grafik/begerau.pdf+robert+begerau&hl=de&gl=de

  9. jwbe
    jwbe says:

    zur Beratungsresistenz der Grünen in Kaarst kann man nun eigentlich nicht mehr viel sagen, das ‘zensiert’ ist immer noch auf ihrer Seite als auch die Denke ‘wir nennen uns antirassistisch also ist das Plakat nicht rassistisch’.
    Für mich offenbart das auch die Unfähigkeit, und die ist nicht Kaarstgrün begrenzt, sondern ein Zeichen der Mehrheitsgesellschaft, Fehler zuzugeben, sich ernsthaft zu entschuldigen und vor allem ernsthaft über sich nachzudenken.
    Würde man nun dieses Schild durch eine beliebige Großstadt Deutschlands tragen und weiße Passanten nach ihrer Meinung fragen, ich denke, das Ergebnis wäre sozusagen ernüchternd, und somit sind die Kaarstgrünen lediglich ein Spiegel unserer Gesellschaft, aus der sie gewachsen sind.

  10. Ben
    Ben says:

    Auch ich bin (noch) Mitglied bei den Grünen und absolut entsetzt, leider aber gar nicht so überrascht, wie ich sein sollte. Die Grünen sind schon lange keine durchgehend linke Partei mehr, nicht einmal im Sinne einer sozialdemokratischen Definition von “links”. Die Zahl der Orts- und Kreisverbände, in der die Grünen ein durchgängig bürgerliches Millieu aufgepeppt durch ein bißchen Ökoschick und ein paar soziale Feigenblätter repräsentieren, nimmt ständig zu. In einer solchen Atmosphäre ist es nicht verwunderlich, dass auch Alltagsrassismus, wie man ihn in der CDU erwartet, seinen Weg unwidersprochen auf ein grünes Wahlkampfplakat finden kann. Leider sind das auch nicht die einzigen fast schon körperlichen spürbaren Schmerzen, die diese Partei ihren linken Mitgliedern immer wieder bereitet. Bitter, ganz bitter!

  11. G. Hirschberg
    G. Hirschberg says:

    Leserbrief an “Bündnis 90/Die Grünen” Stadtverband Kaarst am 13.08.2009:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    hiermit möchte ich gern mein Mißfallen an Ihrer letzten Plakatwerbung (Titel: “Der einzige Grund, schwarz zu wählen”) zum Ausdruck bringen. Wie ich auf Ihrer Homepage ersehen konnte, sind Sie sich der damit verbundenen Implikationen bewusst geworden und haben das Motiv zurückgezogen – mich erstaunt dabei jedoch, wie solches Material überhaupt in Umlauf gebracht werden konnte. Ihre Wählbakeit ist dadurch für mich stark in Frage gestellt worden und ich hoffe, Sie werden die Auswahlkriterien für Ihre Werbemittel zukünftig stärker überdenken und auf Darstellungen reiner Provokation auf Kosten jeglicher ethischer Bedenken verzichten.

    Grüße,

    G.Hirschberg

  12. pitt
    pitt says:

    Und hier das Ergebnis der Kommunalwahl 2009 in Kaarst
    Die GRÜNEN 12,7% (im Vergleich 2004: 10,5%)
    Das ergibt einen Gewinn von 2,2% im Vergleich zur letzten Wahl bei einer Wahlbeteiligung von 59,5%, (im Vergleich 2004: 61,3%)

  13. Aisha Camara
    Aisha Camara says:

    Habe diese Mail auch an die Grünen geschickt….

    “Man kann eben nicht immer political correct sein”

    Am 16.09.2009 kamen eine Freundin und ich rein zufällig an einem Infostand der Grünen am Mannheimer Hauptbahnhof vorbei. Anlässlich des Besuchs von Jürgen Trittin in Mannheim stand dort allem Anschein nach eine Wahlkampfveranstaltung bevor, die in Kürze beginnen sollte. Schon seit Juli regte ich mich über das Wahlplakat der Grünen in NRW auf und wollte nun einfach mal jemanden darauf ansprechen. Für mich, als schwarze Deutsche, stand nun zur Debatte ob ich dieser Partei jemals wieder meine Stimme geben würde. Ich sprach einen Mann an, dieser bestätigte seine Mitgliedschaft bei den Grünen. Das Gespräch sollte sich ganz anders entwickeln als ich es erwartet hatte…

    Zunächst fragte ich den sehr freundlichen Mann, ob er denn über das Plakat informiert sei. Dieser zögerte, also beschrieb ich ihm das Plakat. Zunächst brach Herr ??? erstmal in Gelächter aus. Daraufhin erinnerte er sich an das Plakat, dass seiner Meinung nach schon “vor längerer Zeit” (August 2009!) zurückgezogen wurde. Völlig irritiert von der Tatsache, dass Herr ??? mein Anliegen anscheinend für amüsant hielt, bat ich ihn nun um eine eigene Stellungnahme:

    “Ja, was soll ich denn da machen? Ich bin doch hier in Mannheim!” Soweit er wusste, waren es sowieso welche von den jungen Grünen gewesen (Wir erinnern uns an seinen Informationsstand!). Daraufhin sagte ich “Ja aber wir haben nun mal BUNDESTAGSWAHL und ich kann ihnen sagen, dass ich aus diesem Vorfall die Konsequenz ziehen werde und ihre Partei nicht mehr wiederwählen werde”. Ich erzählte ihm, dass sowohl meine Mutter als auch Freunde meiner Ansicht seien. Herr ??? wirkte irgendwie verwirrt: ” Ja dann sagen sie ihrer Mutter sie solls lassen, sollse halt nicht zur Wahl gehen.” Er begann mir zu erklären, dass gerade ich “als Farbige” (hahaha), doch wissen sollte, dass es noch viel mehr Gründe gäbe die Grünen zu wählen und dass die anderen Parteien doch das größere Übel seien. Ich entgegnete, dass gerade die Tatsache, dass ich die Grünen zum großen Teil aufgrund ihrer toleranten Haltung unterstützte, für mich der entscheidende Punkt ist. “Na ja, man kann ja nicht immer political correct sein”, entgegnete er (nochmal:hahaha). Außerdem beschwerten sich seiner Meinung nach in anderen Fällen, Frauen darüber wenn sie ein Dekolleté sehen. Immer noch hatte ich das Gefühl, dass mich Herr ??? überhaupt nicht ernst nahm. Trotzdem versuchte ich ihm zu erklären, dass diese rassistische Geste der Aussage “Gerade die Grünen stehen für eine Politik, die sich durch Toleranz, Weltoffenheit und Gleichberechtigung auszeichnet” (siehe Stellungnahme) entschieden widerspricht. “Ach, das hat doch nix mit Rassismus zu tun”.Ich warf ihm vor, er banalisiere die Fakten: “Doch”, entgegnete ich: “Wenn sich Schwarze, wie ich, davon degradiert fühlen, dann ist es einfach rassistisch”. Ein Kollege schien etwas von Herrn ??? zu wollen und wie selbstverständlich, wandte er sich von mir ab. Da ich es nicht einsah darauf zu warten bis ich wieder an der Reihe war, ging ich.

    Ein sehr enttäuschendes Gespräch. Ich hätte mir wenigstens ein bisschen Respekt erhofft, besonders angesichts der Tatsache, dass es sich um einen äußerst sensibles Thema handelt. Dies bedeutet für mich nicht, dass sich die Grünen nicht für eine tolerante Ausländerpolitik einsetzen, sondern eben nur nicht für Schwarze. Ich weiß nicht, inwieweit es dieser Partei überhaupt ein Anliegen ist Wähler zu gewinnen, da man auf einer solchen Veranstaltung daraufhin gewiesen wird dass es einem nun mal “egal” ist.

    Mir ist es jetzt auch egal.

    Da ich den Namen des Herrn nicht wusste, ging ich trotzdem am darauf folgenden Tag in das Büro der Grünen in der Mannheimer Neckarstadt. Dort traf ich Herrn ??? wieder an. Er erzählte mir im Endeffekt wieder das Gleiche. Ich erzählte ihm, dass mich die unverschämte Art und Weise des Gespräches gestört hat. Als er sodann seinen Kollegen fragte ob dieser sich noch an das “Negerplakat” erinnere konnte ich nicht mehr tun als das Büro wütend zu verlassen, wieder ohne seinen Namen erfahren zu haben. Ich denke dies muss nicht weiter kommentiert werden.

  14. Tobias Schorr
    Tobias Schorr says:

    Hallo!

    Über das Plakat gibt es nichts zu diskutieren – es ist unter allem Niveau!

    Zum Glück weiß ich aber, daß die GRÜNEN generell GEGEN Rassismus wirklich etwas tun, während alle anderen Parteien nur reden.

    Nicht umsonst gibt es bei den GRÜNEN so viele, führende Politiker fremder Herkunft – und das ist GUT so!

    Dieser Ortsverein in Kaarst hat sehr daneben gegriffen, kann aber nicht DIE Grünen repräsentieren!

    Und leider gibt es weiterhin KEINE Alternative zu den GRÜNEN.

    Was die FDCSDU momentan machen, werden wir nach 4 Jahren (und eher!) teuer bezahlen.

    Ich werde weiterhin die Grünen unterstützen, auch, wenn nicht alles gut ist, was dort z.B. in solchen Ortsvereinen passiert ist.

    Viele Grüße
    T.Schorr

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Ein Grund, nicht Grün zu wählen | DER SCHWARZE BLOG Dieser Beitrag wurde unter Deutschland abgelegt und mit Bundestagswahl2009, DieGrünenBündnis90, Diskriminierung, Rassismus, Sexismus, Wahlkampf verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. ← Das Neo-Kryptoverbot und die Britische Kryptoanalyse Hilfe, die Welt will was von uns → […]

  2. […] 2009 sind die Grünen wegen eines rassistischen Plakates in die Schlagzeilen geraten (nachzulesen hier). Im Anschluss gab es einige Diskussionen und kaum geeignete Distanzierungen, weshalb nun auch die […]

  3. […] Ein Grund, nicht Grün zu wählen | DER SCHWARZE BLOG […]

  4. […] realer Bericht von einer Begegnung mit der Grünen Basis in Mannheim von Aisha Camara via der braune mob unten. Die grünen Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräte für die Neckarstadt sowie der […]

  5. […] Ein Grund, nicht Grün zu wählen | DER SCHWARZE BLOG – Bei dem Wahlplakat fällt frau nichts mehr ein. Da kommt einem alles hoch. […]

  6. […] nicht mehr ein, als mit Hochglanzplakaten (Wahlweise Titten, Arsch oder ganz dummen Motiven), Worthülsen oder unterirdischen und unerträglichen Reden wie die von Frau von der Leyen […]

  7. […] der NRW-Grünen ausgetauscht worden ist). (Detailliert nachzulesen ist die ganze Geschichte auf „Der Schwarze Blog”, der zum Protest gegen das Plakat aufgerufen hatte und auch die Reaktionen und Stellungnahmen […]

  8. […] Plakatkampagne der Grünen Kaarst und die Reaktionen von Stadtverband sowie Landes- und Bundesge… haben inzwischen weit über Deutschland hinaus Wellen […]

  9. […] das Bild “zensiert”. Über die genaue Abfolge der Ereignisse, könnt Ihr Euch ua HIER […]

  10. […] weiß Nicola Liebert: Sie ist genauso über jeden Zweifel des Rassismus erhaben wie die Grünen mit ihrer überhauptnichtrassistischen oder -sexistischen Reduktion einer schwarzen Frau auf ihre […]

« Older Comments

Leave a Reply

Want to join the discussion?
Feel free to contribute!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *