Wallraff: “Von Weißen für Weiße”

via ISD

Der Kölner Journalist Günther Wallraff greift für die Recherche zu seinem Buch “Aus der schönen neuen Welt. Expeditionen ins Landesinnere” und der begleitenden Filmdokumentation für die Rolle eines “Somaliers” auf das im rassistischen Kontext etablierte “Blackface” zurück.

Was politisch nicht hinnehmbar ist, findet als Film und Buch positiven Zuspruch im bundesdeutschen Feuilleton.

Ganze Stellungnahme der ISD HIER

Drei Jahre AGG – Eine Zwischenbilanz

Dr. Rainer Nickel (Universität Frankfurt) hat in seinem Beitrag “3 Jahre AGG. Eine Zwischenbilanz” eine Übersicht zur Rechtsentwicklung seit Inkrafttreten des AGG im August 2006 verfasst. Er beleuchtet wichtige Tendenzen der Rechtssprechung deutscher Gerichte, stellt die relevantesten EuGH-Urteile vor, analysiert Entscheidungen in den einzelnen Merkmalsdimensionen und bietet Hinweise auf die Wirkungsweise, Defizite und notwendige Verbesserungen des AGG. Der Beitrag ist auch für Nicht-JuristInnen gut und verständlich zu lesen und als Zusammenfassung geeignet.

online: http://www.migration-boell.de/web/diversity/48_2303.asp

als pdf: http://www.migration-boell.de/pics/Beitrag_Nickel_PDF.pdf

via Themenwebsite “Migration – Integration – Diversity” der Heinrich-Böll-Stiftung

Start der Kampagne “125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz: erinnern.aufarbeiten.wiedergutmachen”

via berlin-postkolonial.de

1) deutsch
2) english
3) francais

Vor 125 Jahren empfing Reichskanzler Bismarck die Vertreter der damaligen Weltmächte zur Berliner Afrika-Konferenz, um über die weitere koloniale Aufteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents zu diskutieren und zu entscheiden.

Unterstützen Sie das Bündnis zum 125. Jahrestag der Berliner Afrika-Konferenz in der Öffentlichkeit. Erinnern Sie an die Verbrechen des Kolonialismus und Rassismus, setzen Sie sich für ihre Aufarbeitung ein, fordern Sie Wiedergutmachung!

Aufruf zum Unterzeichnen HIER

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Schweres Erbe für neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Christine Lüders

via Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des TBB

P R E S S E M I T T E I L U N G

17.11.2009

Schweres Erbe für neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Christine Lüders

Das Bundeskabinett hat am 09.11.2009 Christine Lüders als neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ernannt und damit die Ära von Dr. Martina Köppen beendet.

Das ADNB des TBB begrüßte die Neubesetzung. “Dies ist eine folgerichtige Entscheidung von der alten und neuen Familienministerin von der Leyen, da Dr. Köppen zunehmend wegen ihrer Arbeitgeberlastigkeit in die Kritik geraten war”, so Safter Çinar, Vorstandssprecher des Türkischen Bundes in Berlin- Brandenburg.

Die ADS sei in erster Linie eine Institution, die Betroffene auf unabhängige Weise und auf unterschiedlichen Wegen bei der Durchsetzung ihrer Rechte zum Schutz vor Benachteiligung unterstützen soll. Durch die falsche Prioritätensetzung habe Dr. Köppen bei den Betroffenen und ihren Verbänden viel Vertrauen verloren und dem Ruf der ADS insgesamt geschadet, so Çinar weiter.

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“Buschne..r” im ZDF-Talk: Revision nicht notwendig

ZDF-Redaktion teilt Persilschein für ideologische Unvoreingenommenheit rassistischer Talkgäste im ZDF-Nachtstudio aus.

Moderator reagiert, Redaktion stellt auf Durchzug.

Zusendung Zuschauerfeedback von A. [Name anonymisiert] am 20.10.09 an Zuschauerredaktion@zdf.de:

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Mord an Marwa El-Sherbini – Stimmen zur deutschen (Medien-)Öffentlichkeit

Berliner Zeitung:

Die Maske des Sozialneids
(…)
Die deutsche Öffentlichkeit hat versagt. Es hat Tage und Wochen gedauert, bis Medien und Politik begriffen hatten, dass die Ermordung der 31 Jahre alten Ägypterin Marwa el-Sherbini im Landgericht Dresden mehr war als der blutige Exzess eines durchgeknallten 28-jährigen Mannes. Und es spricht nicht für, sondern gegen die Empfindsamkeit der deutschen Öffentlichkeit, dass sie sich zum genaueren Hinschauen erst unter dem Eindruck wütender, nicht staatlich gelenkter Proteste der Bevölkerungen arabischer Länder bequemte. .. weiterlesen hier

ARI Berlin:

(…) Der mediale Diskurs zielt auf eine Externalisierung der Tat in alle Richtungen. Wahlweise “wir” oder “Deutschland” haben nichts damit zu tun. Der Täter und seine Motivation wird gedanklich nach Russland exportiert (Sonderseite der Taz 1.11.2009, S. 3 anlässlich des Prozesses zu den Russlanddeutschen)

(…) Auch die Verlogenheit des Integrationsdiskurses wird hier offensichtlich. Denn Alex Wiens wurde nicht als schlecht integrierter russischer Migrant zum Täter, sondern über seine antiislamische Ideologie fühlte er sich ” und war er ” mit der mehrheitsdeutschen Gesellschaft verbunden. Grotesk ist die nachträgliche Umkeh­rung: schlecht integrierter Migrant tötet gut integrierte, erfolgreiche Migrantin (z.B. Berliner Zeitung 27.10.09) Der Prozess wird in der Mehrheit der Medienbeiträge als Thema zwischen Ägypten und Deutschland behandelt. Eigentlich wichtig ist der Prozess nur, weil er potentiell die Bezie­hungen Deutschlands zu Ägypten belastet. Ja, schlimmer noch, in den deutschen Medien gab es nach dem Mord mehr als eine Woche ein gänzliches Medien-Blackout zum Hintergrund der Tat. Erste Berichte in den deutschen Medien gab es erst nachdem es in Ägypten und Iran zu Protesten gekommen war.

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Berlin, 13.11.-18.12.2009: Veranstaltungsreihe “CrossKultur” in Schöneberg

“Hier geht es um Anerkennung, Partnerschaft und Respekt.”

Mit Filmen, Poetry Slam, Lesungen, Comedy, Ausstellungen, Musik, Filmen, Diskussionen, Fachtagung…

Von und mit Werken von Fountainhead Tanz Theatre XXV / Black International Cinema Berlin, Sinan Akku”, Fatih Akin, uva.

Eintritt frei für alle Veranstaltungen.

Programm und Infos: cross-kultur.de, Flyer hier.

*

ps: die von uns präsentierte PoC Show “Edutainment Attacke” geht auf Tournee. Termine: edutainment-attacke.de/

Aufruf zur Prozessbegleitung am 11. November 09- Prozess gegen Alex Wiens wegen Mordes an Marwa El Sherbini: “Ausblendung von Islamophobie und Rassismus”

via ARI Berlin

Aufruf zur Prozessbegleitung Kampf gegen Islamophobie und Rassismus
Prozess gegen Alex Wiens wegen Mordes an Marwa El Sherbini und Mordversuches an ihrem Mann Elwi O.
Vom 26. Oktober bis voraussichtlich 11. November 2009 findet beim Landgericht Dresden der Prozess gegen den Mörder von Marwa El Sherbini statt. (…)

Kommt zum Prozess insbesondere am letzten Prozesstag voraussichtlich am Mittwoch den 11.11.2009

Während des Angriffs war es ein zufällig in einem Nachbarsaal anwesender Polizist, der als einziger außer Elwi O. aktiv eingriff. Er kam in den Raum und schoss dem schwer verletzten Ehemann Elwi O. ins Bein. Er hielt ihn für den Angreifer, als Anhaltspunkt diente ihm dafür wohl Elwis Hautfarbe.

Schon in den Beleidigungsprozessen, wie auch im jetzigen Mordprozess wird der gesellschaftliche Hintergrund der Islamophobie weitgehend ausgeblendet. (…) Der mediale Diskurs zielt auf eine Externalisierung der Tat in alle Richtungen. Wahlweise “wir” oder “Deutschland” haben nichts damit zu tun. Der Täter und seine Motivation wird gedanklich nach Russland exportiert (Sonderseite der Taz 1.11.2009, S. 3 anlässlich des Prozesses zu den Russlanddeutschen)

(…) Auch die Verlogenheit des Integrationsdiskurses wird hier offensichtlich. Denn Alex Wiens wurde nicht als schlecht integrierter russischer Migrant zum Täter, sondern über seine antiislamische Ideologie fühlte er sich ” und war er ” mit der mehrheitsdeutschen Gesellschaft verbunden. Grotesk ist die nachträgliche Umkeh­rung: schlecht integrierter Migrant tötet gut integrierte, erfolgreiche Migrantin (z.B. Berliner Zeitung 27.10.09) Der Prozess wird in der Mehrheit der Medienbeiträge als Thema zwischen Ägypten und Deutschland behandelt. Eigentlich wichtig ist der Prozess nur, weil er potentiell die Bezie­hungen Deutschlands zu Ägypten belastet. Ja, schlimmer noch, in den deutschen Medien gab es nach dem Mord mehr als eine Woche ein gänzliches Medien-Blackout zum Hintergrund der Tat. Erste Berichte in den deutschen Medien gab es erst nachdem es in Ägypten und Iran zu Protesten gekommen war

Das eigentliche Thema, der eigentliche Hintergrund der Tat aber, ist die wachsende Islamophobie in der deutschen Gesellschaft

Der direkte Zusammenhang islamophober Diskurs und Tat ist eindeutig und direkt. Die Beleidigung auf dem Spielplatz geschah, weil Alex Wiens Marwa aufgrund des Kopftuches als Muslime wahr­nahm. In der für Islamophobie typischen Vermischung von Islam und Islamismus beschimpfte er sie als “Islamistin” und “Terroristin”. Gleichzeitig wollte er sie vom Spielplatz vertreiben, weil sie als Muslime dort (und in Deutschland) nichts verloren habe. In jedem Prozess benannte Alex Wiens seine antiislamische Motivation. Dennoch versucht sowohl dass Gericht als staatliche Instanz, wie auch offizielle Stimmen politischer Persönlichkeiten, wie auch mehrheitlich die Presse, das Problem nicht zu benennen, um sich nicht mit Rassismus und Islamophobie als gesamtgesellschaftlichem Problem auseinander setzen zu müssen

(…) Die Sicherheitsmaßnahmen um den Prozess fördern die Täter-Opfer-Umkehrung. Sie sagen aus: Gefährlich sind die Moslems. Bedrohungsszenarien der Polizei aus denen die Verteidigung von Wiens zitiert, sprechen von der Möglichkeit der Entführung von Mitgliedern des Gerichts etc.

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Unterschriftenaktion: Türkischsprachige Programme des WDR sollen Sparplänen des Senders zum Opfer fallen

Köln, 06.11.09 – Das türkischsprachige Programm des WDR feiert in dieser Woche sein 45-jähriges Bestehen – und soll bald eingestellt werden.

Nach der Schließung von Radio Multikulti treffen Sparpläne nun wieder zuerst (post/)migrantische öffentlich-rechtliche Programme.

Vereine und BürgerInnen sehen öffentlich-rechtlichen Auftrag gefährdet

via Kulturforum TürkeiDeutschland

Der Vorstand des KulturForum TürkeiDeutschland hat die vom WDR geplanten drastischen Einschnitte bei den Sendungen für türkischsprachige Bürger in Deutschland als “unangemessen und integrationsgefährdend” kritisiert. Von den geplanten Sparmaßnahmen sind neben dem Kulturbereich die türkischsprachigen Hörfunksendungen von Funkhaus Europa am härtesten betroffen. Read more

Berlin, 15. November 2009: Demonstration “125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz”

via www.ber-ev.de

Vor 125 Jahren empfing Reichskanzler Bismarck die Vertreter der damaligen Weltmächte zur Berliner Afrika-Konferenz, um über die weitere koloniale Aufteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents zu diskutieren und zu entscheiden.

Unterstützen Sie das Bündnis zum 125. Jahrestag der Berliner Afrika-Konferenz in der Öffentlichkeit. Erinnern Sie an die Verbrechen des Kolonialismus und Rassismus, setzen Sie sich für ihre Aufarbeitung ein, fordern Sie Wiedergutmachung! Read more