“M-Dose”: Sarotti und Edeka finden Kolonialverharmlosung weiterhin “nostalgisch”

Zusendung von M:

Im Anhang ist ein Bild das ich [am] 29.4.10 mit meinem Handy in einem Berliner Edeka gemacht habe.
Ich bin nicht sicher ob alles genau zu erkennen ist aber euch wird die Marke Sarotti bestimmt schon bekannt sein. Meine Familie kauft schon seit einiger Zeit keine Produkte von dieser Marke, wegen des kolonialistischen Emblems. Als ich nun diese “Nostalgie – Box” sah wurde mir geradezu schlecht.
Nun war ich auch auf der Homepage der Sarotti AG und dort wird wiederholt vom Sarotti Mohr u.ä. gesprochen. Leider hatte ich nur Zeit das ganze kurz zu überfliegen, aber es reichte aus, festzustellen, dass nicht nur das Markenzeichen in der Kolonialzeit hängen geblieben ist.

Wer starke Nerven hat, klickt zum Vergrößern.

*

Anm der Red.:

Sarotti sträubt sich schon seit Jahren dagegen, sich aus dem Kolonialzeitalter heraus zu begeben und eine Zeit gewaltsamer Unterdrückung endlich nicht mehr als “romantisch” abzufeiern.

Siehe auch unser Eintrag “pc nur vorgegaukelt. Sarotti widerspricht sich selbst und hält den “M***” als Diener weiter aufrecht.

Es ist unserer Ansicht nach am sinnvollsten, kritisches feedback (oder einfach Missfallen) an EDEKA und Sarotti zu richten.

Dafür würde sich z.B. unsere Karte Nr. 2 eignen

Oder natürlich auch ein Brief/ eine Mail.

Kontakt (mit uns im cc): info@sarotti.de , info@edeka.de

Wir möchten ausdrücklich eine Kultur des Engagements fördern, weshalb wir dazu ermutigen, auch selbst aktiv zu werden. Die Vorgänge und Reaktionen spiegeln wir in solchen Fällen oft online wieder. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Zuschriften von BürgerInnen – vor allem wenn es mehrere sind – durchaus ernst genommen werden. Ohne Zuschriften der “Verbraucher_innen” bzw Zielgruppe jedoch gibt es für die betreffenden Gewerbetreibenden keinen Grund zur Auseinandersetzung mit dem Grad der Demokratie oder des Diskriminierungsgehaltes ihrer Außendarstellung.

Es empfiehlt sich für schriftliche Korrespondenz unbedingt der Zusatz:

“Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation und Aufklärung veröffentlichen werde.”

Information zum M-Wort: HIER

7 replies
  1. redaktion
    redaktion says:

    Mail cc an Edeka von T.:

    ,

    “Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich bin entsetzt das in ihrem Hause rassistische Produktbezeichnungen verwendet werden.

    Ich werde es in Zukunft vermeiden in ihren Geschäften einzukaufen! Ich gebe mein Geld nicht dort aus wo man an rassistischen Bezeichnungen scheinbar nichts schlimmes findet.”

  2. Gerwine Bayo-Martins
    Gerwine Bayo-Martins says:

    Es sind ja nicht nur Sarotti und Edeka. Stollwerck und andere auch, eins der beliebtesten W… See moreörten sind “Kolonialwaren”…! Öffne die Augen, überall sind diese so-called Nostalgie-Blider. Nichts hilft als immer wieder den Firmen zu schreiben, nicht kaufen, aktiv darauf aufmerksam machen wie hier. Aber all die alten Schriften in den Bibliliotheken dieser Welt tragen das braune Erbe, Jahrhunderte des Kolonialismus und das Gedankengut sind tief verankert in den Hirnen und Genen. darum haben wir Neo-Kolonialismus. Weitermachen mit der Aufmerksamkeit, ist doch klar…

  3. T
    T says:

    An Edeka:
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    angesichts der Tatsache, dass sich der Name Ihrer Firma nach wie vor auf den alten Namen Einkausgenossenschaft Deutscher Kolonialwarenhändler (EDK) bezieht, scheint es nicht überraschend, dass Sie im Jahr 2010 immer noch Produkte der Firma Sarotti mit kolonial-rassistischen nostalgisch verharmlosenden Abbildungen verkaufen und diese zudem mit der ebenfalls rassistischen Bezeichung “Mohrendose” bezeichnen.
    Ich fordere Sie auf, diese Produkte aus Ihrem Sortiment zu nehmen und auf rassistische Bezeichnungen von Produkten (wie M.) zu verzichten.

  4. Esther
    Esther says:

    Mail an Edeka und Sarotti:

    Guten Tag.

    Kürzlich rief mich mein Sohn aus Berlin an und kündigte mir an, er werde mir ein Foto schicken, dass er in einem Berliner Edeka gemacht hat. Als ich das Foto bekam (siehe Anhang) stellte ich fest, dass es sich um einen weiteren Auswuchs von Rassismus aus dem Hause Sarotti handelt.
    Schon lange ärgert es mich, dass Edeka die Produkte von Sarotti mit dem “Sarotti Mohr” scheinbar ohne jegliche Bedenken im Sortiment führt. Aber eine “Mohrendose” ? Das schiesst ja wohl den Vogel ab. Wie weit will denn Sarotti noch gehen mit seiner kontinuierlichen Verharmlosung von Kolonialismus und rassistischer Herabsetzung von Menschen? Und wieso unterstützt Edeka dies?

    Es ist allerhöchste Zeit, dass Sarotti seine rassistische Attitüde ein für alle mal ablegt und im Zuge dessen den “Sarotti Mohr” los wird. Und Edeka hat die Verpflichtung sich verantwortlich zu fühlen für die Artikel die es im Sortiment führt und eine klare Haltung gegen Rassismus zu zeigen- oder hat Edeka kein Problem damit rassistisch zu sein? Mein Geld jedenfalls gebe ich nicht in Geschäften aus, die derart rassistische Artikel führen.

    Ich gehe davon aus, dass Ihnen bekannt ist, warum das Wort “Mohr” inakzeptabel und rassistisch ist, für den Fall dass dies jedoch wider Erwarten nicht so ist, füge ich Ihnen unten in der Email eine ausführliche Erklärung dazu ein.

    Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation und Aufklärung veröffentlichen werde.

    Esther Große

  5. Lenz Fritz
    Lenz Fritz says:

    Hallo EDEKA TEAM,
    seit 4 Jahren kaufe ich für die Schulküche als Hauswirtschaftslehrer in Reutlingen im Großmarkt ihrer dortigen Filiale. ein.
    ich BETREUE SCHWERERZIEHBARE JUNGS im Alter von 14-20 Jahren.
    Viele mit migrations-. Hintergrund, viele mit anderer Hautfarbe als die schwäbischen Ur-Einwanderer aus der Kaukasischen Gegend… (ich hoffe die Angaben sind historisch korrekt). Es ist an der zeit mit Nostalgie n e u umzugehen.Neue Ideen gehören erdacht. Rassismus beginnt viel früher als in der Öffentlichkeit wahrgenommen oder bewusst gemacht wird.
    Denken sie n e u und nicht nur nach sonder voraus.
    Herzliche Grüße Fritz Nikolaus Lenz

  6. Peter Loh
    Peter Loh says:

    Guten Tag,

    wer keine Milka, kein Nutella, kein Nuspli, kein “was auch immer” im Haus hat, der werfe den ersten Stein.

    Sarotti schreibt ehrlich auf die Verpackung warum die Schokolade so billig ist; alle anderen verheimlichen das.

    Bitte boykottiert nicht nur Sarotti und Edeka.
    Zahlt den gerechten Preis für den Kakao, und kauft nicht als Kolonialherren oder -damen das Produkt der Neo-Kolonialisten.

    Peter Loh

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