Washington, 19.-21. August 2011: Geteilte Geschichte: Transatlantisch afrodeutsch. FIRST ANNUAL CONVENTION OF THE BLACK GERMAN CULTURAL SOCIETY

Vorab:
Die BCGS freut sich über transatlantische Grüße! Wer gerne teilnehmen würde, aber nicht nach Washington kommen kann, kann an bgcsinc@gmail.com eine Grußbotschaft mailen, die dann bei der Convention gezeigt wird! (gerne zusätzlich im cc oder als Blog Kommentar an uns).

via BGCS

Shirley Daniela Gindler in Pass aus Nürnberg, 1955, © Shirley R. Gindler Price

Shirley Daniela Gindler in Pass aus Nürnberg, 1955, © Shirley R. Gindler Price

Henriette Elisabeth Raab- Hood in einem Waisenhaus in Darmstadt, 1953, © Henriette E. Raab Hood-Cain

Henriette Elisabeth Raab- Hood in einem Waisenhaus in Darmstadt, 1953, © Henriette E. Raab Hood-Cain

 

FIRST ANNUAL CONVENTION OF THE BLACK GERMAN CULTURAL SOCIETY

August 19-21, 2011 German Historical Institute (GHI) in Washington, DC.

With the theme of “Strengthening Transatlantic Connections,” the convention will host guests and presenters from our international community in Germany and the United States.

(…) The meeting will offer workshops, round tables, as well as panel discussions on Afro-German history, culture and literature facilitated by our board members, partner organizations, and distinguished academics in the field.

Topics will include “Race and Ethnicity in Postwar Germany,” “Transatlantic Adoption and ‘Brown Babies’,” “Finding and Reuniting Birth Families,” “Black German Jewishness” as well as “Sharing our Stories,” among others. Read more

Hamburg braucht keinen „Askariweg“!

Pressemitteilung von freedom roads! koloniale straßennamen / postkoloniale erinnerungskultur

[Hervorhebungen von uns]

vom 18.03.2011

Im Hamburger Stadtteil Wandsbek-Jenfeld hat die AG „ Wohnen und Verkehr“ dem Bezirksamt die Anlegung eines „Askariwegs“ vorgeschlagen. Gemeinsam mit einem ebenfalls projektierten „Tansaniaring“ soll die Straße den so genannten „Tansania-Park“ flankieren. Der seit Jahren umstrittene Gedenkort, der noch immer auf ein von der Öffentlichkeit getragenes postkoloniales Erinnerungskonzept wartet, enthält zwei große nationalsozialistische „Askari-Reliefs“ sowie ein Ehrendenkmal für die koloniale „Schutztruppe“ und für das Afrika-Korps der deutschen Wehrmacht. Read more

Internationale Wochen gegen Rassismus 2011 vom 14.-27. März

Mit über 850 Veranstaltungen in etwa 250 Städten und Gemeinden.
Auszüge aus der Pressemitteilung von Interkultureller Rat in Deutschland e.V.

Darmstadt, 14. März 2011

Während sich Hunderte von gesellschaftlichen Gruppen und Initiativen engagiert gegen Rassismus und Diskriminierung stark machen, weisen repräsentative Umfragen auf eine signifikante „Zunahme antidemokratischer und rassistischer Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft“ hin. Nach den Ergebnissen der Untersuchungen der Universität Leipzig und des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld nehmen insbesondere „chauvinistische und fremdenfeindliche Einstellungen dramatisch zu und dokumentieren krisenbedingte Mechanismen der Abwertung gegenüber Fremden“:

  • 11,3 % der befragten Personen finden 2010: “Die Weißen sind zu Recht führend in der Welt.”
  • 49 % stimmen der Aussage zu: “Es leben zu viele Ausländer in Deutschland.”
  • 24,4 % meinen: “Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die in Deutschland lebenden Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken.”

Ins Zentrum dieses Einstellungsrassismus geraten dabei verstärkt die etwa 4 Millionen Muslime, die in der Bundesrepublik Deutschland leben:

  • 26,1 % der befragten Personen finden: “Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden.”
  • 38,9 % meinen: “Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land.”
  • 55,4 % können „gut verstehen, dass manchen Leuten Araber unangenehm sind.“
  • 58,4 % der Befragten (in Ostdeutschland sogar 75,7%) sind der Auffassung „für Muslime sollte die Religionsausübung in Deutschland ‚erheblich eingeschränkt werden’.”

Aussagen wie die des neuen Innenministers Hans-Peter Friedrich, wonach sich in der Historie nirgends belegen ließe, dass der Islam zu Deutschland gehört, befördern Ressentiments gegenüber Menschen islamischen Glaubens in unser Gesellschaft zusätzlich.

„Dabei sind nicht Ausgrenzung und Abwehr, sondern gleiche Rechte und Chancen auf gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und politische Teilhabe unverzichtbare Grundvoraussetzungen für das friedliche Zusammenleben in der multikulturellen Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland“, so Jürgen Micksch.

Zum Hintergrund der Internationalen Wochen gegen Rassismus: Read more

Mitmachen: Aktion: Fluchtwege nach Europa öffnen – Flüchtlinge aufnehmen!

Via PRO ASYL

In der Abwehr von Flüchtlingen haben die europäischen Staaten jahrelang mit dem Diktator Gaddafi schamlos zusammengearbeitet. Jetzt sind Tausende Menschen auf der Flucht – die Situation spitzt sich dramatisch zu. Die Bundesregierung muss umgehend handeln!

Unterstützen Sie unsere E-Mail-Aktion „Fluchtwege nach Europa öffnen – Flüchtlinge aufnehmen!“ an die Bundeskanzlerin Angela Merkel!

Europäischer Sondergipfel zu Libyen am 11. März 2011!

Liebe Freundinnen und Freunde von PRO ASYL,

seit dem 20. Februar überquerten mehr als 200.000 Flüchtlinge und Migranten aus Libyen die Grenzen nach Tunesien und Ägypten. Täglich kommen Tausende hinzu. Die Situation spitzt sich zu. Schwer bewaffnete Gaddafi-Truppen kontrollieren die Grenze – die Flucht aus Libyen ist lebensgefährlich. Am 11. März treffen sich die EU-Regierungen zu einem Sondergipfel zu Libyen. PRO ASYL und medico international wenden sich in einem gemeinsamen Appell an die Bundeskanzlerin.

Unterstützen Sie unseren Appell an die Bundeskanzlerin Angela Merkel!

PRO ASYL und medico international sind in großer Sorge um die in Libyen gestrandeten Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia, Tschad und anderswo. Sie stehen nun zwischen allen Fronten. Antonio Guterres, der UN-Flüchtlingskommissar, forderte die Evakuierung und Aufnahme dieser schutzlosen Menschen. Die EU muss die Flüchtlinge retten und in Europa aufnehmen. Read more

Afrika-Bild im Abitur Niedersachsen nicht zeitgemäß

Der Freundeskreis Tambacounda e.V. hatte mit einem offenen Brief an das niedersächsische Kultusministerium auf die inhaltlichen Misstände des für das Zentralabitur 2011 vorgesehene Lehrbuch A la découverte de l’Afrique noire francophone hingewiesen und eine recht abwiegelnde Antwort erhalten.

Dokumentation:

–  offener Brief des Vereins an den niedersächsischen Kultusminister Dr. Althusmann

vollständige kritische Rezension des Lehrbuchs von Dr. M. Moustapha Diallo, Lehrbeauftragter an der Universität Paderborn

Antwort des niedersächsischen Kultusministeriums

Weiterlesen und mit-Unterzeichnen sowie Infos zur Podiumsdiskussion auf www.afrika-macht-schule.de !

 

– Publikation “Afrika in deutschen Medien und Schulbüchern” von Anke Poenicke aus dem Jahr 2001

Aus deren Resumee:

Die Ergebnisse der neueren Untersuchungen zur Darstellung Afrikas in Medien und Schulbüchern in Deutschland, die der vorliegende Bericht rezipiert und ergänzt, können in drei Kategorien eingeordnet werden.

Erstens wirken sich allgemein übliche Herangehensweisen besonders auf die
Darstellung Afrikas negativ aus. (…) In den Schulbüchern haben sich beispielsweise Multiperspektivität und kulturelle Selbstreflexion noch lange nicht durchgesetzt, beides Prinzipien, die für das Unterrichtsthema Afrika besonders wichtig wären.

Zweitens werden speziell zu Afrika höchst problematische traditionelle
Darstellungsmuster ungebrochen fortgesetzt, die im Hinblick auf den Wunsch nach
einer besseren europäisch-afrikanischen Verständigung kontraproduktiv erscheinen.

Diese Muster haben sich in den letzten Jahrzehnten teilweise kaum verändert, auch da nicht, wo sie in Medien- und Schulbuchanalysen systematisch untersucht und kritisiert worden sind. Schulbücher zu Fächern, die Afrika, Afrikanerinnen und
Afrikaner schon zu Kolonialzeiten berücksichtigt haben (z.B. Biologie, Erdkunde),
schneiden besonders schlecht ab.

Drittens sind in fast jedem analysierten Medium und Korpus Beispiele zu finden, die mögliche Wege aufzeigen und als Vorbilder dienen können. Beispielsweise räumen sie Afrika Platz ein, berücksichtigen afrikanische Perspektiven und hinterfragen die üblichen Erklärungsmuster.

Da Analysen und Kritik nicht annähernd im erhofften Maße zu Veränderungen geführt haben, erscheint es wenig sinnvoll, mit den Ergebnissen der neueren Analysen noch einen Forderungskatalog zusammenzustellen, der von den Verantwortlichen für Medien und Schulbücher mit Missachtung gestraft wird.

Was ist zu tun?