Nichts dazu gelernt – “Afrikanische Nacht” im Zoo Eberswalde – Ein Brief an die Vertreterin der Veranstalter

Alle Jahre wieder?

Nachdem wir bereits im letzten Jahr einen Beitrag zur unsäglichen Veranstaltung im Zoo Eberswalde veröffentlicht haben, ist dies aus gegebenem Anlass wieder nötig, da am 30. Juli 2011 erneut eine “Afrikanische Nacht” veranstaltet wird.

Hier ein Brief an die Sprecherin des veranstaltenden Vereins Freundeskreis Gesundheit für Ombili Berlin-Brandenburg e. V.:

“Sehr geehrte Frau Dr. von Versen,

ich begrüße es sehr, dass Sie sich für einen guten Zweck einsetzen und diesen mit Spenden unterstützen möchten.

Dies möchten Sie anscheinend unter anderem erreichen, indem Sie den Europäern und insbesondere den Eberswaldern die “afrikanische Live-Musik”, die “afrikanischen Speisen” und “afrikanische Frisuren und Schminken” näherbringen. Es wäre schön gewesen, wenn Sie Afrika nicht verallgemeinert und als ein Land mit der kulturellen Vielfalt und Größe z.B. Deutschlands dargestellt hätten. Wenn Sie ein bestimmtes Land bzw. einen bestimmten Ort darstellen möchten, würde es sich anbieten, diesen auch direkt zu benennen und nicht so zu tun, als würde Afrika aus 5 Menschen, die ihren Unterhalt mit dem Basteln von Körben und Trommeln verdienen, und ein paar wilden Tieren bestehen. Read more

“Mary Poppins” (Pamela L. Travers; Deutsch von Elisabeth Kessel)
Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek

Mary Poppins
Pamela L. Travers, Deutsch von Elisabeth Kessel.
Verlag Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek, München 2005

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Altersempfehlung: ab 10 Jahren

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Zusendung von T.:

Im Buch Mary Poppins (in der Edition des Süddeutsche Zeitung Verlags) gibt es unter anderen eine Szene, in der Mary und die Kinder verschiedene Länder bereisen, und die Darstellung der dort wohnenden Menschen ist nicht nur stereotyp und platt, sondern schlicht diskriminierend und xenophob. Nicht nur, dass das N-Wort fällt, es Read more

Berlin, 16.07.2011: Demonstration: Vorgang Oury Jalloh aus Polizeiarchiv gelöscht!

via INITIATIVE IN GEDENKEN AN OURY JALLOH

VOM GERICHT AUF DIE STRAßEN BERLINS GEHT DIE INITIATIVE IN GEDENKEN AN OURY JALLOH E.V. AM SAMSTAG, DEN 16.07.2011

DEMONSTRATION | SAMSTAG, DEN 16.07.2011 | 16:00 UHR | MEHRINGHOF -GNEISENAUSTR. 2A

Auszüge aus der Pressemitteilung (vollständige Mitteilung HIER) :

Berlin, den 10. Juli 2011

Wie konnte der Vorgang Oury Jalloh aus dem Journal, eine elektronisch
gespeicherte Vorgangsliste aller Einträge über Einsätze des Dessauer
Polizeireviers, gelöscht werden? Das war eine der bestimmenden Fragen
am 30. Juni 2011 im Landgericht Magdeburg. Die Nebenklage veranlasste
einen Ausdruck des Journals, um die Frage zu klären, wo Hans-Ulrich
März und Udo Scheibe zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs waren? Sie selbst
behaupten, sie wären auf Streife gewesen. Dies wiederum müsste dann in
dem Journal vermerkt sein, das nun gelöscht wurde.

(…)

Noch immer gilt die Aussage von Torsten Bock, dass März und Scheibe um
11:30 Uhr, eine halbe Stunde vor Brandausbruch, in der Zelle bei Oury
Jalloh waren und ihn nochmals gründlich durchsuchten. Die Version der
Polizei, Oury Jalloh habe sich selbst mithilfe eines Feuerzeuges
angezündet, ist damit hinfällig. Was für die Initiative schon lange
fest steht, wird nun hoffentlich auch dem Gericht deutlich: Oury Jalloh
– das war Mord!

DEMONSTRATION | SAMSTAG, DEN 16.07.2011 | 16:00 UHR | MEHRINGHOF –
GNEISENAUSTR. 2A

Nach vielen Demonstrationen in Dessau und Magdeburg geht die Initiative
in Gedenken an Oury Jalloh e.V. endlich auch wieder in Berlin auf die
Straßen, um all der Menschen zu gedenken, die in kolonialer Manier
innerhalb und außerhalb der europäischen Grenzen, rechtsstaatlich
abgesegnet, umgebracht, zum Schweigen gebracht und ausgelöscht wurden.
Wir hoffen auf viele Verbündete im Kampf gegen Polizeigewalt und
Behördenrassismus.

DIE INITIATIVE OURY JALLOH E. V. FORDERT:
1. Stop der gezielten Polizeikontrolle von PoCs ( Racial Profiling)
2. Stopp Polizei-Brutalität!
3. Stopp der Straflosigkeit für Polizisten_innen in der BRD!
4. Abschaffung der menschenverachtenden Residenzpflicht!
5. Keine Isolation für Geflüchtete!

Infos unter http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/
Kontakt: 0176/ 38113135

Vollständige Pressemitteilung: HIER

10 Jahre und kein Vergessen: Gedenken an Mareame Ndeye Sarr

Foto Mohammed Abdel Amine(Foto Mohammed Abdel Amine)

“Am 14. Juli 2001, früh morgens gegen 3 Uhr, wurde Mareame Ndeye Sarr, verheiratete Wegener, von einem Polizisten in der Wohnung ihres Mannes, in Aschaffenburg, in der Schlossgasse, erschossen.” (hier geht es zum vollständigen Gedenkartikel des ISD-Bund e.v. zum zweiten Todestag Mareame Ndeye Sarrs)

Morgen jährt sich der Tod Mareame Ndeye Sarrs zum 10. Mal. Doch auch nach 10 Jahren gibt es kein Vergessen, trauern wir noch immer.

Dass sich unverhältmäßige, rassistisch motivierte Polzeigewalt gegen People of Color jedoch nicht in die Marginalität der “bedauerlichen Einzefälle” abschieben lässt, zeigen nicht zuletzt der Tod Oury Jallohs im Jahr 2005 in Dessau (zur Prozessanalyse Oury Jalloh “struktureller Mord”),

der Tod Slieman Hamades durch Polizei- und Sanitäter”einsatz” in Berlin im Jahr 2002 (zum Artikel der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt KOP).

oder der Tod der am 15. Mai diesen Jahres in Frankfurt erschossenen Christy Schwundeck (zur Pressemitteilung “Erschießung anscheinend unproblematisch” vom 24. Mai 2011).

(Für mehr Informationen oder zur Kontaktaufnahme mit der KOP bitte dem Link folgen.)

 

 

Hamburg, Fr. 15.7.2011: „Piraten-Prozess“ in Hamburg:
Presse-Einladung zur Öffentlichen Anhörung eines Sachverständigen aus Somalia

Um 12.15 Uhr vor dem Strafjustizgebäude (Sievekingsplatz)

mit dem Politologen Abdulahi Mohamud Qalimow

Alle Infos, vollständige Einladung, Kontakt und Presse-Telefonnummer: HIER im PDF

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via Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.

Auszüge aus der Einladung (Hervorhebungen von uns):

Das Gericht hat sich bisher nicht darum bemüht, Experten aus der Region einzuladen. Damit sich die Öffentlichkeit trotzdem ein Bild machen und ein Experte aus Somalia sprechen kann, veranstalten verschiedene Initiativen am 15. Juli eine öffentliche Anhörung vor dem Gerichtsgebäude…
Der in Zürich lebende Politologe und Projektmanager Abdulahi Mohamud Qalimow hat vor seiner Flucht aus Somalia Mitte der 1990er Jahre ein Schulprojekt im Süden des Landes aufgebaut, das er weiterhin betreut. …

Er beantwortet am 15. Juli Fragen zur sozialen Lage Somalias und zum Hamburger Prozess gegen die zehn Angeklagten aus Somalia. Damit wird – wenn auch außerhalb des Gerichts – der eurozentristischen Sichtweise der bislang geladenen Experten die Betrachtung eines Experten aus Somalia gegenübergestellt.

Seit November 2010 läuft im Landgericht Hamburg der so genannte Piratenprozess: Zehn Männer, drei von ihnen minderjährig, sind wegen Angriffs auf den Seeverkehr und erpresserischen Menschenraubs angeklagt. Sie sollen im April 2010 das Containerschiff MS „Taipan“ überfallen haben, das einer Hamburger Reederei gehört. In 38 langen Prozesstagen mussten sie sich das so genannte Expertenwissen von sieben weißen europäischen Sachverständigen anhören.

Drei Rechtsmediziner meinen mit fragwürdigen und entwürdigenden Methoden sagen zu können, wie alt die jugendlichen Angeklagten sind. Eine vorgelegte Geburts- und Schulbescheinigung aus Somalia eines Minderjährigen lässt der Richter nicht gelten…

Die Auswahl der Gutachter macht die Kontinuität kolonialistischer und eurozentristischer Strukturen und Haltungen auf erschreckende Weise deutlich. Auch andere Aspekte, etwa die über ein Jahr andauernde Untersuchungshaft der Jugendlichen zeigt, wie das Gericht mit zweierlei Maß misst. Deutsche Jugendliche wären schon längst aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Alle Infos, vollständige Einladung, Kontakt und Presse-Telefonnummer: HIER im PDF

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Siehe auch (bei uns im Blog):