Mandela ist kein Preußischer Kulturbesitz. – Pressemitteilung der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und des NGO-Bündnisses “No Humboldt 21!”

16.12.2013

Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) gegen Nelson-Mandela-Platz am Humboldt-Forum, Botschaft Südafrikas besorgt

Die Mitgliedsgruppen des internationalen NGO-Bündnisses “No Humboldt 21!” und die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund) protestieren entschieden gegen den Versuch der Vereinnahmung Nelson Mandelas zur Aufwertung des Humboldt-Forums im Schloss der preußischen Kolonialherrscher, in dem ab 2019 angeeignete Kulturschätze aus aller Welt präsentiert werden sollen.

Die am Humboldt-Forum beteiligte „Stiftung Zukunft Berlin“ hatte ihren weit verbreiteten Vorschlag zur Benennung eines Nelson-Mandela-Platzes schon wenige Stunden nach dem Tode des Freiheitskämpfers eingebracht. Dies geschah ohne jegliche Einbeziehung der Selbstorganisationen Schwarzer und afrikanischer Menschen in Berlin. Gemeinsam mit zahlreichen entwicklungspolitischen Organisationen fordern diese seit Jahren die kritische Auseinandersetzung mit dem brandenburgisch-preußischen Menschenhandel im 17. und 18. Jahrhundert sowie die Umbenennung der kolonialrassistischen Mohrenstraße und des gleichnamigen U-Bahnhofs in Berlin-Mitte zu Ehren Nelson Mandelas.

Auch die südafrikanische Botschaft war offenbar nicht einbezogen. Entsprechend reserviert liest sich die diplomatische Stellungnahme, die das Bündnis “No Humboldt 21!” auf Anfrage am 13.12. erhielt:

weiterlesen: auf der Originalseite

Offener Brief an die Schulbuchverlage Westermann, Schroedel, Diesterweg, Schöningh und Winklers: Stoppt rassistische Schulbuchinhalte

 

Zivilgesellschaftliche Initiativen, Forschende und Lehrende, darunter u.a. Phoenix e.V., ISD Bund e.V., ADEFRA e.V., unterzeichneten im November einen offenen Brief des münchner Arbeitskreis Panafrikanismus, in welchem die Schulbuchverlage Westermann, Schroedel, Diesterweg, Schöningh und Winklers dazu aufgefordert werden, rassistische Begriffe, Inhalte und Konzepte aus ihren Schulbüchern zu entfernen.

Es besteht die Möglichkeit der Mit-Unterzeichnung von Personen und Initiativen unter der Kontaktadresse neras_muenchen@yahoo.de .

via neras:

Anlass zur Kritik sind im Besonderen bayrische Schulbuchausgaben von Jahrgangsklassen aus der Sekundarstufe, die gemäß Lehrplan des bayrischen Kultusministeriums den Themenkomplex “Afrika” behandeln. In München verweisen seit langem verschiedene Initiativen wie ADEFRA Schwarze Frauen in Deutschland, IAF Verband binationaler Familien und Partnerschaften und Arbeitskreis Panafrikanismus auf diskriminierende Inhalte in bayrischen Schulbüchern zum Afrikabild. Betroffene Schulbuchverlage wurden bereits durch kollektive und einzelne Briefaktionen aufgefordert, Inhalte rassismuskritisch zu überprüfen. Wir wollen, dass unsere Forderungen nach rassismusfreien diversitätsbewussten Bildungsinhalten umgesetzt werden.

 

Eine der Aufforderungen:

– inhaltliche und methodische U?berarbeitung der Schulbu?cher unter rassismuskritischen, diversita?tsbewußten Gesichtspunkten gema?ß UN und EU
Konventionen (…)

 

Den ganzen Brief lesen (empfohlen!):

http://isdonline.de/offener-brief-an-die-schulbuchverlage-westermann-schroedel-diesterweg-schoningh-winklers-gmbh/

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