Posts

Offener Brief an Dresden Nazifrei und ähnliche Demos: Nachhilfe nötig.

Der unten gespiegelte sehr lehrreiche offene Brief einer Gruppe von PoC steht exemplarisch für viele ähnliche Veranstaltungen, Erfahrungen und Enttäuschungen.
Wir hoffen, dass möglichst viele Aktive Gruppen und Personen ihn studieren und zum Anlass nehmen, sich damit auseinanderzusetzen, dass “Feelgoodveranstaltungen” und ein Proklamieren der eigenen Ablehnung faschistischer Tendenzen leider nicht bedeuten, selbst rassismusfrei zu sein, ein für PoC grundsätzlich erträgliches Umfeld geschaffen zu haben oder nur Gutes zu (re)produzieren.

Die Gruppe KaRaNo schreibt als Kommentar zu diesem Brief in ihrem Blog:

Einfach nur “gegen Nazis” sein reicht nicht

Weshalb auch “Nazigegner” sich mit Rassismus auseinandersetzen müssen – Ein offener Brief an die Veranstalter von “Dresden Nazifrei”
Nazis dürfen in Deutschland demonstrieren. Wir finden das scheisse. Umso mehr freuen wir uns, dass es Menschen gibt die auch dagegen sind, demonstrieren und versuchen, bei den Demos der Nazis zu intervenieren.
Einer der größten Naziaufmärsche findet jedes Jahr in Dresden statt. Glücklicherweise wird heftig dagegen protestiert. Besonders die Organisatoren von Dresden Nazifrei können sehr viel Menschen mobilisieren. Doch leider findet, wie bei vielen Gegendemos, nur eine oberflächliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus statt. Nazis sind scheisse. Das weiss (fast) jeder. Doch es reicht nicht, einfach gegen Nazis zu sein. Man muss sich tiefergehend mit dem Problem des Rassismus befassen, um zu merken, dass man selbst davon nicht befreit ist, nur weil man Nazis doof findet. Was im Übrigen einer von mehreren Gründen ist, weshalb man oft nur wenig POC und Schwarze auf solchen Gegendemos antrifft.
Eine wunderbare Kritik, in Wahrheit ein Brief an die Organisatoren von Dresden Nazifrei, von Women und People of Color hat uns erreicht, die die oben angedeute Problematik auf den Punkt bringt und vertieft.  Hervorragend, wie wir finden. Die Forderungen unterstützen wir. Enjoy reading!

Und hier der offene Brief (nicht von KaRaNo):

Sehr geehrte Organisator_innen des Bündnisses Dresden Nazifrei,

wir sind eine Gruppe von Women und People of Color und waren am Samstag, den 18.2.2012 bei der Demonstration in Dresden. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass die Nazis nicht marschieren konnten. Umso ärgerlicher, dass schnell erkennbar wurde wie klein der gemeinsame Nenner in dem Bündnis ist und es keinen Konsens bezüglich rassistischer und sexistischer Normalitäten in dem Bündnis gibt. Es war sehr enttäuschend und verletzend, dass sich die Demo gleich zu Beginn mit ihrer Auftaktband selbst als weiß konstituiert und damit allen Menschen in der Demo, die sich als PoC positionieren und Rassismuserfahrungen machen (und anders selbstbezeichnen) eine Absage erteilt. Read more

Hamburg, 18.11.2010 zur Innenministerkonferenz: Gala-Abend von “Jugendliche ohne Grenzen” mit Abschiebeministerwahl!

Via Pressemitteilung von “Jugendliche ohne Grenzen” vom 12.11.2010

Gala-Abend: Abschiebeministerwahl und Initiativenpreis 2010 sowie GRIPS-Theater im Polittbüro Hamburg

Am 18.11.2010 küren Jugendliche den schlimmsten Innenminister. Noah Sow (Publizistin und Musikerin), Eric Abubakari (Anwalt und Menschenrechtsaktivist) und Alain Morel (Schauspieler) zeichnen vorbildliche Initiativen gegen Abschiebungen aus und „SOS for Human Rights“ (GRIPS Theater Berlin) feiert Hamburg Premiere. Read more

Sarrazin beim Internationalen Literaturfestival? – Chronologie und Updates

7.9.2010, Darmstadt:

Der Interkulturelle Rat Deutschland gibt eine Pressemitteilung heraus: “Nicht mehr Sarrazin ist das Problem, sondern rassistische Vorurteile in der Bevölkerung

Darin heißt es unter anderem:

” Edmund Stoiber hat damit in Bayern Wahlkämpfe gewonnen und Roland Koch in Hessen …

Die SPD… muss sich jetzt damit auseinandersetzen, dass viele ihrer Mitglieder dessen rassistische Positionen teilen.”

*
1.9.2010: Berlin: Nach der Absage durch das Haus der Kulturen der Welt (HWK) hat auch das Internationale Literaturfestival die Lesung mit Thilo Sarrazin abgesagt.
MRBB.de:

(…)Festzuhalten sei, dass trotz Absage ein bitterer Nachgeschmack dessen, was Thilo Sarrazin mit seinen verbalen Äußerungen und mit seinem „Buch“ in Deutschland angerichtet habe, bleibt. (…)

“Mit dem rassistischen Flächenbrand haben wir nun alle im Alltag zu kämpfen. Besonders die Hetze gegen Muslime hat für eine Potenzierung bereits existierender Vorbehalte gesorgt. Inwiefern sich dies auch in Taten umwandeln wird, werden wir mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen. Wir rufen alle Menschen auf, rassistisch diskriminierende Vorfälle, die sie beobachten oder selbst erleben, zu melden. Diese müssen dokumentiert und öffentlich gemacht werden. Auf Bedarf und Wunsch sollten Betroffene an spezialisierte Beratungsstellen begleitet und vermittelt werden“ (…) Read more

Letter of protest concerning Thilo Sarrazin’s planned appearance in the ‚House of World Cultures’ (Haus der Kulturen der Welt), Berlin

NEW August 30, 2010: ‘Sarrazin Has Crossed a Red Line With His Racist Nonsense’ – Spiegel.de article

*

Former German secretary (Minister) invited to hold reading about “Arabs” and “Turks” “aggressive and atavistic mentality” at international literature festival!

via Migrationsrat Berlin Brandenburg e. V.

“On September 25th 2010 at 6pm, it is planned that Thilo Sarrazin will give a reading from his new book “Germany Abolishes Herself. How We Are Putting Our Country at Risk” (due to be published in German on August 30th 2010 in Deutsche Verlags-Anstalt). The reading will be part of the Berlin International Literature Festival in the House of World Cultures. To quote from the publicity text provided by the publishers: “Thilo Sarrazin (…) describes the consequences to be had in Germany’s future, which result from the combination of lower birth rates, problematic immigration policies and a growing underclass. He simply refuses to accept the fact that Germany will become older and smaller, but also more stupid and increasingly dependent on state benefits”.

We protest vehemently against the fact that a politician, who acheived notoriety though his racist utterances and who has now presented his theories in Read more

Protestschreiben gegen einen Auftritt von Thilo Sarrazin im Haus der Kulturen der Welt

  • NEU vom 7.10.2010:

“BRD: Scheitert die Aufklärung ? – Soll man einem Rassisten ein Podium bieten?” – Review-Artikel über Podiumsdiskussionen mit Sarrazin bei ‘Ticker’.

  • NEU vom 30.8.2010:

–  english translation: Letter of protest concerning Thilo Sarrazin’s planned appearance in the ‚House of World Cultures’ (Haus der Kulturen der Welt), Berlin

Chronologie und Updates der Reaktionen und Ereignisse

*

*

Der braune mob e.V. unterzeichnet ausdrücklich mit!

via Migrationsrat Berlin Brandenburg e. V.

Berlin, 24.08.2010

Protestschreiben gegen den Auftritt von Thilo Sarrazin im Haus der Kulturen der Welt

Am 25.09.2010, 18h soll Thilo Sarrazin sein neues Buch „Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“ (Erscheinungstermin: 30.08.2010 […] ) im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin im Haus der Kulturen der Welt vorstellen. In dem Werbetext des Verlags heißt es: „Thilo Sarrazin beschreibt (…) die Folgen, die sich für Deutschlands Zukunft aus der Kombination von Geburtenrückgang, problematischer Zuwanderung und wachsender Unterschicht ergeben. Er will sich nicht damit abfinden, dass Deutschland nicht nur älter und kleiner, sondern auch dümmer und abhängiger von staatlichen Zahlungen wird.“

Wir protestieren dagegen, einem Politiker, der aufgrund seiner rassistischen Äußerungen bekannt geworden ist und seine Thesen nun in Buchform präsentiert, eine derartige Plattform im Haus der Kulturen der Welt zu bieten. Sarrazin beschreibt unter Rekurrierung auf eine „aggressive und atavistische Mentalität“ einen Großteil der „Araber“ und „Türken“ als „weder integrationswillig noch –fähig“ und unterteilt Menschen in vermeintlich „produktive“ und „nicht-produktive“ und damit erwünschte und unerwünschte Mitglieder dieser Gesellschaft. Seine Hetze mündet in apokalyptischen Bedrohungsszenarien, in denen insbesondere muslimische Migrant/innen und ihre Nachkommen zu einer Gefahr für das „Abendland“ stilisiert werden. So schreibt Sarrazin in seinem Buch: „Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Read more

Start der Kampagne “125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz: erinnern.aufarbeiten.wiedergutmachen”

via berlin-postkolonial.de

1) deutsch
2) english
3) francais

Vor 125 Jahren empfing Reichskanzler Bismarck die Vertreter der damaligen Weltmächte zur Berliner Afrika-Konferenz, um über die weitere koloniale Aufteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents zu diskutieren und zu entscheiden.

Unterstützen Sie das Bündnis zum 125. Jahrestag der Berliner Afrika-Konferenz in der Öffentlichkeit. Erinnern Sie an die Verbrechen des Kolonialismus und Rassismus, setzen Sie sich für ihre Aufarbeitung ein, fordern Sie Wiedergutmachung!

Aufruf zum Unterzeichnen HIER

Read more

Berlin, 15. November 2009: Demonstration “125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz”

via www.ber-ev.de

Vor 125 Jahren empfing Reichskanzler Bismarck die Vertreter der damaligen Weltmächte zur Berliner Afrika-Konferenz, um über die weitere koloniale Aufteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents zu diskutieren und zu entscheiden.

Unterstützen Sie das Bündnis zum 125. Jahrestag der Berliner Afrika-Konferenz in der Öffentlichkeit. Erinnern Sie an die Verbrechen des Kolonialismus und Rassismus, setzen Sie sich für ihre Aufarbeitung ein, fordern Sie Wiedergutmachung! Read more

Schwarz UND stolz – Demonstration am 18. Juli 2009 in Berlin

update vom 15.7.2009: Die Demo wurde soeben abgesagt, und auf 2010 verschoben. Hintergrund sei der Rückzug von Sponsorengeldern aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation.

Für den 18. Juli 2009 hat der Schwarze deutsche Rapaktivist Tibor Sturm aka QuietStorm zu einer großen Demonstration Schwarzer Menschen in Berlin aufgerufen.

In einem dazugehörigen Artikel auf dem Portal “MUT gegen rechte Gewalt” heißt es u.a.:

“Vorbild ist für Tibor Sturm der “Million Man March” vom 16. Oktober 1995 in Washington, als es darum ging, der Öffentlichkeit ein anderes, vielschichtiges Bild Schwarzer in den USA zu zeigen, als es durch rassistische Klischees und Vorurteile geprägt war. Dies will auch Tibor Sturm: “Zeigen, wie viele und wie vielseitig wir sind, deutlich machen, worunter wir leiden und eintreten für eine wirklich offene Gesellschaft”. Denn Schwarze in Deutschland “sind genauso ein Teil der Gesellschaft wie alle anderen”.

Der Marsch ist gekoppelt an den Videodreh zu Tibor Sturms neuem Song “SCHWARZ UND STOLZ”.

Hier ein Auszug aus dem Refrain:

Hier ist das was ihr Spinner nicht hören wollt / Ganz egal wie oft ihr uns zerstören wollt / Unsere Farbe bleibt die erste vor Rot und Gold / Wir sind Schwarz und Deutsch – schwarz und stolz“.

weiter zum Artikel auf der Homepage von \”MUT gegen rechte Gewalt\”

hier geht es zur Homepage von SCHWARZ UND STOLZ

Hintergrund: Interview mit Tibor Sturm – “Recht und Gerechtigkeit sind zwei paar Schuhe” – Tibor Sturm wurde zu sieben Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, weil er sich gegen einen Überfall von sechs Nazis erfolgreich wehrte.

Tribunal und Demonstration
am 12.4. in Dortmund

via http://thecaravan.org
Tribunal und Demonstration in Gedenken an Dominique Koumadio

http://thecaravan.org/node/1516
download pdf flyer:
http://thecaravan.org/files/caravan/aufruf_DK_April_12_2008.pdf

B R E A K T H E S I L E N C E! B R E A K T H E S I L E N C E!!

(Dt/En/Fr/Turk)

POLICE BRUTALITY.

DOMINIQUE KOUMADIO MEMORIAM IN DORTMUND,
12.04.08 ….
++++

Kommt am 12. April 2008 nach Dortmund

Unser aller Ziel:
eine Gesellschaft frei von Rassismus,
Ausbeutung, Kriege und Unterdrückung

Unsere Waffe: Respekt und uneingeschränkte Solidarität

Tribunal in Gedenken an Dominique Koumadio
und Oury Jalloh und alle anderen Opfer der Staatsgewalt

13:00 uhr Tribunal – 18:00 uhr Demo

Reinoldikirche Dortmund
***

Aufruf und Hintergrund-Info auf englisch, französisch und türkisch:
Read more