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Gewaltsamer Tod in Mönchengladbach – Polizei scheint wenig motiviert

Wir betrauern den Tod von David Musumbeaucoup aus Mönchengladbach.

In der Nacht von Samstag, den 21. Mai 2011, auf Sonntag, den 22. Mai 2011, betraten der kongolesisch-Deutsche David Musumbuku (21) und zwei seiner Freunde einen Kiosk in der Mönchengladbacher Innenstadt. Dort kam es zu einem heftigen Streit mit den Betreibern des Kiosks, woraufhin David und seine zwei Freunde des Geschäftes verwiesen wurden.

Was im Folgenden exakt geschah, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend ermittelt, doch über Folgendes sind sich die Quellen einig:

David wurde im Zuge einer gewalttätigen Auseinandersetzung durch eine oder mehrere Personen seitens der Kioskbetreiber lebensgefährlich verletzt und erlag am Mittwoch, den 25. Mai 2011, nach mehreren Notoperationen in der neurochirurgischen Intensivstation der Düsseldorfer Uniklinik seinen schweren Kopfverletzungen.

Nach Version der Polizei soll David zuerst eine verbale Auseinandersetzung, deren Inhalt bisher nicht bekannt ist, mit den Kioskbetreibern geführt haben und daraufhin vom Sohn des Kioskbesitzers mit einem Schlag niedergestreckt worden sein, worauf hin er mit dem Kopf auf harten Boden gestürzt sei.

Der Polizeisprecher Willy Theveßen gibt hierzu an:

„Für uns ist der Fall klar: Es ist ein extrem unglückliches Ereignis.“

Davids Schwager Eric Mbema und viele weitere seiner Hinterbliebenen jedoch bewerten diese polizeiliche Darstellung der Geschehnisse sehr kritisch. Mbema gibt in einem Artikel im “Express” seine Sicht der Dinge wieder, die ein anderes Licht auf die Geschehnisse werfen soll:

Die Ermittlungen der Polizei liefen dafür in die falsche Richtung, sagt Mbema. „Es hat nicht nur einen Schlag gegen David gegeben, wie die Polizei behauptet. Er ist von drei Leuten attackiert worden. Das haben mir die beiden Freunde von David, die dabei waren, berichtet.“
So soll zuerst der Kioskbesitzer, vorbestraft wegen Körperverletzung, mit der flachen Hand zugeschlagen haben, dann der Sohn mit der Faust. „Und als David schon bewusstlos am Boden lag, hat ein Nachbar der Kioskbesitzer ihm noch mal auf den Kopf getreten“, sagt Eric Mbema. Die Polizei geht aber weiterhin von einem Schlag und einem unglücklichen Sturz aus.

David Musumbeaucoups Angehörige sind von einer rassistischen Motivation der Tat sowie einer Tötungsabsicht überzeugt. Beides wird bei den polizeilichen Ermittlungen jedoch nicht berücksichtigt.

Ab dem Sonntag nach der Tat reisten zahlreiche von Davids Freunden und Bekannten aus der näheren Umgebung sowie u.a. aus Brüssel nach Mönchengladbach. Am Tatort kam es tagelang zu heftigen verbalen wie körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den Hinterbliebenen auf der einen Seite, den Kioskbetreibern und deren Freunden und Bekannten auf der anderen Seite sowie der Polizei.

Als Reaktion auf die eskalierte Situation wurde der Kiosk unter Polizeischutz genommen und darauf hin von den Kioskbetreibern bis auf weiteres geschlossen.

Am Samstag, den 28. Mai 2011, marschierten über 200 Menschen, überwiegend Familie und Bekannte von David, in der Mönchengladbacher Innenstadt in Trauer sowie im Gedenken an ihn und forderten dabei eine wahrheitsgemäße und rückhaltlose Aufklärung der Geschehnisse sowie eine angemessene Bestrafung für den oder die Täter.

„David M. muss der Letzte sein!“

stand als einer der zentralen Botschaften auf Plakaten des Trauermarsches.

Es gibt ein Abschiedsvideo von Davids Freunden: