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Bundestags-Enquête-Kommission: Frauen und MigrantInnen nicht sachverständig

via neue Medienmacher
[Hervorhebungen von uns]

Offener Brief des Fachverbands Gender Diversity an den Bundestagspräsidenten

Herrn Bundestagspräsident
Prof. Dr. Lammert
Frau Vorsitzende der Enquete-Kommission
Daniela Kolbe

Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

07.02.2011

Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – eine Enquéte-Kommission ohne den Sachverstand von Frauen und MigrantInnen?

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Prof. Dr. Lammert,
sehr geehrte Frau Vorsitzende der Enquéte-Kommission Daniela Kolbe,

mit großem Interesse haben wir in der Presse verfolgt, dass die am 1.12.2010 vom Bundestag beschlossene Enquete-Kommission “Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft” nun unter dem Vorsitz von Daniela Kolbe ihre Arbeit aufgenommen hat. Wir begrüßen das Vorhaben, das rein ökonomisch und quantitativ ausgerichtete Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Messgröße weiterzuentwickeln und um ökologische, soziale und kulturelle Kriterien zu ergänzen.

Wir bedauern sehr, dass der Bundestag bei der Einberufung eines solchen Gremiums nicht die Integration von Genderkompetenz z.B. durch die Umsetzung der Forderungen des Bundesgremiengesetzes von 1994 beachtet hat, das eine paritätische Besetzung solcher Gremien mit Frauen und Männern verlangt oder die schriftliche Begründung, warum das nicht möglich sei.
Befremdlich ist darüber hinaus, das sich unter den derzeit berufenen 17 Sachverständigen nicht eine einzige Person befindet, die aufgrund ihrer Herkunft oder Forschungen die Kompetenz der über 20% Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland einbringen könnte. Read more

Fasching in Frankfurt am Main: allerunterste Schublade.

Nicht dass jemand fälschlicherweise auf die Idee käme, krasser öffentlicher Rassismus sei etwa besonders ein Problem Ostdeutschlands:

Hier ein Programm vom Faschingsverein “F.C.G. Die Kameruner 1922 e.V.” aus Frankfurt am Main.

NUR FÜR GANZ STARKE NERVEN.

Ebenso NUR FÜR GANZ STARKE NERVEN das Programm, das sie mit Kindern und Jugendlichen machen.

Quelle: http://www.die-kameruner.de

Ihr/Euer Feedback an:

info_at_die-kameruner.de , Vereinsverantwortliche und uns im cc

Laut Impressum: Read more

Resolution: Aufruf zu einem grundlegenden Wandel im Umgang mit Deutschlands kolonialem Erbe

Wir hatten im Blog schon mehrere Artikel über das Festhalten an Straßennamen, die nach nach deutsche , Straßennamen nach “Eroberern” (Menschenhändlern) benannt sind. In einigen traurigen Fällen (wie in Hamburg) werden sogar neue Straßen nach Männern benannt, neue Denkmäler errichtet für Männer, die sich an Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben.

Nun wurde eine Resolution verabschiedet, am 3.10.2010 in Berlin auf dem bundesweiten Vernetzungstreffen postkolonialer und erinnerungskultureller Initiativen: freedom roads! – Vom Umgang mit kolonialen Straßennamen: Praxis und Visionen.

Diese Resolution kann und sollte von Bürger_innen und Organisationen mitunterzeichnet werden.

Resolution zum download hier.

Dort finden sich Beispiele zahlreicher Städte mit noch zahlreicheren Straßennamen.

Text der Resolution; auszugsweise:

Die Stadtlandschaften Europas und Deutschlands sind geprägt von Spuren der Kolonialvergangenheit und Relikten kolonial-rassistischer Ideologie.

Straßennamen vergegenwärtigen den ehemaligen „Kolonialbesitz“, erinnern an einst beanspruchte Regionen, Orte und Ressourcen oder tragen Bezeichnungen, die Schwarze Menschen diskriminieren. Selbst koloniale Akteure werden bis heute unkommentiert mit Straßennamen und Denkmälern geehrt, „durch die Kolonialisten noch immer glorifiziert und Kolonialisierte weiterhin gedemütigt werden“ (May Ayim). Diese Ehrungen sind mit der Würde des Menschen und dem demokratischen Selbstverständnis unserer Gesellschaft nicht vereinbar.
Die öffentliche und interkulturelle Debatte über den europäischen Kolonialismus und seine schwerwiegenden materiellen, kulturellen und geistigen Folgen ist überfällig. Ohne eine solche Kultur des Erinnerns kann weder das wirtschaftliche und politische Ungleichgewicht der Staaten des Südens und des Nordens noch der anhaltende Rassismus in unserer Gesellschaft verstanden und überwunden werden. Read more

Checklisten zur Vermeidung von Rassismen in der entwicklungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit

via BER (Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag), NEU erschienen als Anhang zu der Broschüre “Von Trommlern und Helfern”!

Die Öffentlichkeitsarbeit entwicklungspolitischer NRO reproduziert oft Stereotype und Rassismen. So werden Schwarze und People of Color im Nord-Süd-Kontext häufig als Objekte und Empfänger/innen von Hilfe oder Unterstützung dargestellt, Weiße dagegen als handelnde Subjekte und Expert/innen.

Um dem entgegenzuwirken, legt die AG Antirassismus des Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlags (BER) diese Checklisten vor, die Organisationen als Anregung und Denkanstoß für eine reflektierte Arbeitsweise dienen und dazu beitragen sollen, rassistische Darstellungen in Bild und Text zu vermeiden.

Der braune mob e.V. hat Feedback und Tipps zur dem Projekt beigesteuert und empfiehlt Download und Lektüre für alle Menschen, die zum Themenfeld “Entwicklungszusammenarbeit” oder “ferne Länder” im weitesten Sinne arbeiten.

Pdf Download: http://ber-ev.de/download/BER/09-infopool/checklisten-rassismen_ber.pdf

Kammeroper Köln: Afroperücke für Bösewicht in Mozart-Kinderoper angeblich “am Original geblieben”

Eine Zuschauerin des kölner Kindertheaterstücks die kleine Zauberflöte hatte sich bei Produktions- und Regieverantwortlichen der Kammeroper Köln in einem offenen Brief darüber beschwert, dass die spezielle Art der Inszenierung des ‘Bösewichts’ Monostratos minstrel-artige Züge trage und zu einer Dämonisierung Schwarzer Menschen schon bei kleinen Kindern geeignet sei.

Die Antwort der Dirigentin auf diesen Brief ist erschütternd – und sagenhaft stereotyp. Ein Lehrstück in reflexartiger Abwehr gegen antirassistische Read more

Ki.Ka und der ‘kleine’ Unterschied: bei Schwarzen Kids die ‘Abstammung’ einblenden.

An der Red.:

Diesen gelungenen Leserbrief möchten wir der Öffentlichkeit nicht vorenthalten.

Durch die beschriebene Praxis beim Ki.Ka lernen schon die Kleinsten, wer selbstverständlich hier ist und wessen private Familiengeschichte eben nicht privat ist, sondern erklärt/abgefragt werden muss, um die Anwesenheit in Deutschland zu rechtfertigen. Natürlich ist die ‘Herkunft’ der Eltern in Wirklichkeit gar keine Personenbeschreibung.

Zusendung von RA_H (28.7.2010):

an zuschauerservice@mdr.de , kika@kika.de
KiKa vom 28.07.2010, 20:15 Uhr wg. diskriminierender Bildunterschrift

An den Intendanten der ARD Prof. Dr. Udo Reiter

An den Programmgeschäftsführer ki.ka Steffen Kottkamp

Sehr geehrter Prof. Dr. Reiter,
sehr geehrter Herr Kottkamp,
sehr geehrte Damen und Herren,

meine Kinder sind begeisterte ki.ka-Zuschauer. Grundsätzlich freut mich das. In der Sendung ki.ka-Live stellen Sie die Schauspieler von Teufelskicker vor. Bei Marvin blenden Sie ein Amerikanischer Vater & Deutsche Mutter“. Was soll das? Weil der Junge Schwarzer ist? Warum weisen sie bei den anderen Schauspielern nicht auf die regionale Herkunft der Eltern hin? Warum halten Sie es für erforderlich, bei einem schwarzen Buben eine Abstammungserklärung einzublenden? Wie sollen Schulen und Familien Kinder in der Weise erziehen, dass Deutsche unterschiedliche Hautfarben haben, wenn sie Kindern vermitteln, dass man bei einem schwarzen Jungen Erklärungsbedarf hat?

Es ist gegenüber Marvin eine Frechheit sein Aussehen im Sender als unter Abstammungsaspekten erklärungsbedürftig zu beschreiben und für zuschauende Kinder eine Gefährdung. Denn Sie differenzieren, wo kein Grund zur Differenzierung bestehen kann. Während Sie bei Read more

der braune mob e.V. im Hörbuch

Im Buch “Deutschland Schwarz Weiß” (Noah Sow, C.Bertelsmann Verlag, 25.2.2008) wird die Arbeit unseres Vereins an mehreren Stellen zitiert.
Der “Fall Langenscheidt”, die UNICEF Blackface-Werbung und weitere mediale Unerfreulichkeiten, die wir im Lauf der Jahre verfolgt haben, werden dort besprochen und kommentiert, zusätzlich zu vielen anderen wissenswerten Dingen über strukturellen Rassismus in Deutschland (Entstehungsgeschichte, Funktionen, Ausprägungen) sowie Schwarze deutsche Geschichte, Widerstand, Strategien für die Zukunft, uva.

Im Jahr 2006 hatte der braune mob e.V. dazu aufgerufen, sich an einer “Liste dummer Sprüche, die wir nie wieder hören wollen” zu beteiligen.

Die Liste ist erstellt und findet sich – mitsamt schlagfertigen Antworten – sowohl im Buch/Hörbuch wieder, als auch auszugsweise HIER auf der Webpage zum Buch (übrigens auch auf englisch: “List of stupid phrases“) oder HIER als Videokurzclip der aus dem Buch entstandenen Bühnenshow ‘Edutainment Attacke!‘.

Das Hörbuch ist heute erschienen und erhältlich im Buchhandel (natürlich auch online).

Die Hörbuchfassung wird besonders empfohlen für den Unterricht, für alle, die sich einen verständlichen und unterhaltsamen Einstieg ins Thema wünschen, für Gruppen, sowie für diejenigen, die von der Tonalität einen unverfälschten Eindruck erhalten möchten.
Enthalten ist auch eine CD-ROM mit Videoclips, einem Interview, einem Filmporträt, Musik und weiteren Extras.

Hier finden sich Hörproben.

SUSPECT-Pressemitteilung: ‘Nach dem Rassismus-Outing: Queer of Colour Kritik kann nicht mehr ignoriert werden’

Nach dem Rassismus-Outing: Queer of Colour Kritik kann nicht mehr ignoriert werden, doch bleiben wir mit der Arbeit allein?

Judith Butlers öffentliches Statement gegen Rassismus in der schwullesbischen Community in Deutschland hat ein breites Medienecho erzeugt. Das Problem von Rassismus und die Manipulierung rassistischer Debatten zu (Hass-)Gewalt, Kriminalität und Sicherheit durch schwullesbische wie auch Queer- und Transpolitiken erhält zum ersten Mal eine größere Öffentlichkeit. Dabei ist die Debatte um eine Sexualpolitik, die sich ihre Gelder und Öffentlichkeit durch rassistische Stimmungsmache verdient, keineswegs neu. Bislang wurde sie jedoch v.a. von denen geführt, die von Gewalt und Ausgrenzung am akutesten betroffen sind und in queeren, anti-rassistischen und intellektuellen Zusammenhängen am wenigsten vermisst werden. Angela Davis hat recht, dass Butlers Ablehnung zu einem Katalysator werden könnte, um sexuelle und geschlechtliche Bewegungen zu entkolonisieren, und dem Rassismus und der Orientalisierung von Debatten wie der über „homophobe und transphobe Hassgewalt“ ein Ende zu bereiten (www.youtube.com/watch?v=T0BzKCRgnj8 ). Dennoch stellt sich die Frage, ob und wie dieser Moment, da sich das politische Terrain verändert, die Arbeitsteilung queerer anti-rassistischer Politik neu formieren wird.

Zu bemerken ist, dass im sogenannten „Butler-Eklat“ sowohl Rassismus als auch die Existenz von Queer- und Transleuten of Colour sofort wieder ausradiert wurden. Dass es einer weißen Celebrity bedarf, um einer Kritik, die seit Jahren von ethnisierten Aktivist/innen und Theoretiker/innen artikuliert wird (vgl. www.nohomonationalism.blogspot.com/2010/06/activist-writings-for-organic.html ), öffentlichen Wert zu geben, ist an sich schon Ausdruck problematischer Repräsentationspolitiken. Leider blieben viele Diskussionen an der Person Butlers hängen, die entweder als manipulierte Diva, die sich selbst keine Meinung bilden kann, dargestellt oder aber als Ikone einer ebenso unschuldigen wie selbstgerechten queeren Antira-Identität zelebriert wird. Dabei scheinen sowohl etablierte Homo- als auch alternative Queer-Szenen weitaus mehr Energie in die Leugnung von Rassismus und die Marginalisierung seiner Kritiker/innen zu stecken als in anti-rassistische Arbeit selbst. Read more

German Zoos displaying ‘Africa’ and Africans – again!

— Please forward/mirror this with a link to this page. Complete german version HERE

Once again German zoos are organising “Africa days” one of whose framework program includes African people as well as their presentations, art and culture, becoming part of a visit to the zoo!

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All mail contacts and further information below.

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Zoo Eberswalde:

Excerpt from the leaflet:

Enjoy African flair with spirited live music and dance performed by the band Odjadike and the Ballet Zebola from Congo.
(…)
This event is supposed to support the ethnic group of the San, the “last first people”, helping them to help themselves, in terms of a gentle integration into our modern age.

(…) klick “Mehr” to read on Read more