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Polizeieinsatz gegen postkoloniale Kunstperformance in Hamburgs Lettow-Vorbeck-Kaserne

P R E S S E M I T T E I L U N G der Initiative freedom roads

15.12.2011

Die Begehung Kasernenechos: Widerstand und Widerhall, die am 9.12. anlässlich des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit Tansanias in Hamburg-Jenfeld stattfand, wurde durch ein größeres Polizeiaufgebot abgebrochen.

Bericht und Bilder im PDF HIER

Hamburg verweigert sich rassismusfreier Öffentlichkeit

Nachtrag:

Hier schlägt das koloniale Herz der ‘HafenCity’ – Ein Spaziergang durch Hamburgs neuen Stadtteil, auf afrika-hamburg.de

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Die Stadt Hamburg ist nicht gerade weit vorne, was das Abgewöhnen rassistischer öffentlicher Frechheiten ist. Einige aktuelle Geschehnisse:

Die Gruppe Karano interveniert soeben gegen rassistische Plakate des “Alma Hoppe Lustspielhaus” (Abwehr Deluxe)

Der HVV (hamburger Verkehrsverbund) will sich nicht nur durch rassistische Stereotype ‘international’ geben (achtung, schlimmes Bild!) sondern ignoriert dabei auch noch vollständig das hier.

– Die Stadt Hamburg feiert auch weiterhin ungeniert Kolonialverbrechen. Daher hier die Weiterleitung eines Aufrufs zur Demo am 9.12. in Hamburg “Gegen das geschichtsklitternde Projekt des sog. „Tansania-Parks“ und die weißen Flecken der Erinnerung in Hamburg” von der Initiative freedom roads (Pressemitteilung als PDF HIER). Fotos von beschämender Kolonialverherrlichung in Hamburg (via Initiative freedom roads) HIER. 

Die Info-Tafel am Berliner May-Ayim-Ufer steht!

via BER

Sage und schreibe ein Jahr nach Fertigstellung ist die Tafel jetzt endlich [am 7.6.2011, die Red.] aufgestellt worden.

May-Ayim-Ufer

Foto von Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER)

 

Die offizielle Einweihung/Übergabe der Infotafel wird Ende August mit einem kleinen Festakt begangen.

Resolution: Aufruf zu einem grundlegenden Wandel im Umgang mit Deutschlands kolonialem Erbe

Wir hatten im Blog schon mehrere Artikel über das Festhalten an Straßennamen, die nach nach deutsche , Straßennamen nach “Eroberern” (Menschenhändlern) benannt sind. In einigen traurigen Fällen (wie in Hamburg) werden sogar neue Straßen nach Männern benannt, neue Denkmäler errichtet für Männer, die sich an Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben.

Nun wurde eine Resolution verabschiedet, am 3.10.2010 in Berlin auf dem bundesweiten Vernetzungstreffen postkolonialer und erinnerungskultureller Initiativen: freedom roads! – Vom Umgang mit kolonialen Straßennamen: Praxis und Visionen.

Diese Resolution kann und sollte von Bürger_innen und Organisationen mitunterzeichnet werden.

Resolution zum download hier.

Dort finden sich Beispiele zahlreicher Städte mit noch zahlreicheren Straßennamen.

Text der Resolution; auszugsweise:

Die Stadtlandschaften Europas und Deutschlands sind geprägt von Spuren der Kolonialvergangenheit und Relikten kolonial-rassistischer Ideologie.

Straßennamen vergegenwärtigen den ehemaligen „Kolonialbesitz“, erinnern an einst beanspruchte Regionen, Orte und Ressourcen oder tragen Bezeichnungen, die Schwarze Menschen diskriminieren. Selbst koloniale Akteure werden bis heute unkommentiert mit Straßennamen und Denkmälern geehrt, „durch die Kolonialisten noch immer glorifiziert und Kolonialisierte weiterhin gedemütigt werden“ (May Ayim). Diese Ehrungen sind mit der Würde des Menschen und dem demokratischen Selbstverständnis unserer Gesellschaft nicht vereinbar.
Die öffentliche und interkulturelle Debatte über den europäischen Kolonialismus und seine schwerwiegenden materiellen, kulturellen und geistigen Folgen ist überfällig. Ohne eine solche Kultur des Erinnerns kann weder das wirtschaftliche und politische Ungleichgewicht der Staaten des Südens und des Nordens noch der anhaltende Rassismus in unserer Gesellschaft verstanden und überwunden werden. Read more