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Rechtsextreme Eskalation?

via Blackprint:

zur “plötzlichen Eskalation” rechtsextremer Gewalt, die einige Medien und PolitikerInnen momentan feststellen möchten, hier ein sehr lesenswerter Artikel von Daniel Nuber:

“wann eskaliert die Eskalation?”

Auszüge:

Die Frage ist nun nicht, ob und welche Maßnahmen die richtigen, effektivsten wären ” vielmehr lautet die korrekte Fragestellung: Warum spricht man erst jetzt von einer Eskalation und nicht schon viel früher?

Wir blicken ein paar Jahre zurück: Im Jahre 2000 erliegt Alberto Adriano, afrodeutscher Fleischer, wenige Tage nachdem er von mehreren Nazis angefallen wurde, seinen Verletzungen. Die “Brothers Keepers” widmen ihm den Song “Adriano (Letzte Warnung)”. 2001: Der aus Sierra Leone stammende Momoh Kabbah, damals 16, wird von vier Neonazis geschlagen und an einem Auge schwer verletzt. Er sagt dazu: “Ich habe Sierra Leone verlassen, weil ich Angst um mein Leben hatte (“). Ich bin nach Deutschland gekommen, um hier Schutz zu finden. Aber auch hier bin ich anscheinend nicht sicher. Es ist sogar schlimmer, denn auf das, was hier passiert ist, war ich überhaupt nicht vorbereitet gewesen.” (…) 2007: Unter fremdenfeindlichen Parolen wird eine Gruppe von Indern durch Mügeln (Sachsen) gejagt und zum Teil verletzt.

Eine Auflistung solcher Angriffe ließe sich schier endlos weiterführen, ganz zu schweigen von all den nicht bekannt gewordenen Übergriffen.

Was aber unterscheidet die Attacke auf Mannichl von den oben genannten, von all den anderen Opfern rechtsextremer Gewalt? Weshalb war bisher noch nicht von einer “Eskalation der Gewalt” die Rede, von einer “rechtsextremen Krake”? (…)

Ganzer Artikel hier.

Interessant dazu auch: in Dresden werden zum 13./14. Februar 2009 Naziaufmärsche mit geschichtsverdrehendem Hintergrund (“Nie wieder einen Bombenholocaust wie Dresden”) erlaubt.

Siehe: Laut gegen Nazis Blog

Hier auf www.geh-denken.de ist ein Aufruf gegen die als “Gendenkveranstaltung” angekündigte rechtsextreme Propagandashow, die Europas größte Nazidemo werden soll.

Dort kann man sich informieren, wie man sich dieser Demo entgegenstellen kann, und welche PolitikerInnen anscheinend ein Problem damit haben, wenn Bürgerinnen und Bürger das Vorhaben der Nazis konterkarieren wollen.

venceremos schreibt, dass “ein nahezu stadtweiter Konsens” existiere.

Kein Fernsehtipp – Afrika im Herzen (ARD)

via BlackNRW

[ND] »Mängel im Paradies« Kritische Anmerkungen zum Afrika-Bild im deutschen Fernsehen:

Das Fernsehen zeigt Afrika meist nur aus zwei Perspektiven: Als Armutshölle oder Romanzenkulisse. Deutsche wie Christine Neubauer in »Afrika im Herzen« (heute, 22.12., 20.15 Uhr, ARD) verkörpern diesen Philorassismus als selbstlose Helfer im Kreise folkloristischer Eingeborener.

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12. November 2008, 19-21 h: Podiumsdiskussion zum Umgang mit kolonialistischen Straßennamen in Berlin Steglitz-Zehlendorf

“Iltis ist kein Tier!”

12. November 2008, 19-21 Uhr
im Ethnologischen Museum, Kleiner Vortragssaal, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem

Hintergründe zum deutschen Kolonialismus und zu den geschichtlichen Ereignissen, denen mit Lans-, Taku- und Iltisstraße gedacht wird. Referent: Joshua Aikins, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland; Diskussion.

Weitere Informationen im angehängten Faltblatt.

Auch hier empfiehlt sich für alle, die nicht mit dem Status Quo der Straßenbenennung nach Kolonial”herren” einverstanden sind, anwesend zu sein und mitzudiskutieren!

Veranstalter: Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER e.V.) und Kultur- und Bibliotheksamt Steglitz-Zehlendorf

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Verwandt: Podiumsdiskussion zu kolonialistischen Straßennamen in Berlin Wedding, 19.11.08

Mehr zum Thema: http://www.m-strasse.de/resistance/index.html

Auch ein bisschen verwandt: “Neukölln verschleppt Gedenken an Herero-Aufstand”

Podiumsdiskussion zu kolonialistischen Straßennamen im Wedding, 19.11.08

Die Geschichte des Stadtbezirks Berlin-Mitte ist eng verbunden mit der deutschen Kolonialvergangenheit. Nicht nur fand hier 1884 die so genannte Kongo-Konferenz statt, auf der sich die damaligen Großmächte selbstherrlich über die “Aufteilung” des afrikanischen Kontinents verständigten.

Lüderitzstrasse, Nachtigalplatz und Petersallee im Wedding sind nur einige der Orte, die durch ihre Namensgebung Kolonialverbrechen verherrlichen.

Nach 3 Veranstaltungen und einer Führung nun die Abschlussveranstaltung.
Auf dem Podium diskutieren.

” Dr. Christian Hanke, Bezirksbürgermeister von Mitte
” Joshua Kwesi Aikins, Mitautor von “Straßennamen mit Bezügen zum Kolonialismus”
” Philippa Ébené, Geschäftsführerin Werkstatt der Kulturen
” Oliver Schruoffeneger, MdA (Bündnis 90/Die Grünen)
” Volker Hobrack, Berliner Gedenktafelkommission
” Armin Massing, Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag

Es empfiehlt sich für alle, die nicht mit dem Status Quo der Straßenbenennung nach Kolonial”herren” einverstanden sind, anwesend zu sein und mitzudiskutieren!

Mittwoch, 19.11.2008, 20.00-21.30 Uhr
City VHS Mitte, Antonstr. 37, Aula

Tel. Anmeldung und Nachfragen: Christine Bartels, 030 2009-27411
Pressestelle
Rathaus Tiergarten
Mathilde-Jacob-Platz 1
10551 Berlin

Mehr zum Thema: http://www.m-strasse.de/resistance/index.html

Ein bisschen verwandt: “Neukölln verschleppt Gedenken an Herero-Aufstand”

“Neukölln verschleppt Gedenken an Herero-Aufstand”

Artikel aus der taz Berlin von heute:

“Neukölln verschleppt Gedenken an Herero-Aufstand”

Der Afrika-Stein auf dem Garnisonsfriedhof erinnert nur an deutsche Kolonialsoldaten in Namibia. Seit Jahren soll eine Tafel für die afrikanischen Opfer aufgestellt werden. Aber der Bezirk mauert.
VON TILL BELOW

Auf dem Garnisionsfriedhof in Neukölln liegt ein unscheinbarer rötlicher Granitfindling, der an die deutsche Besatzungszeit im heutigen Namibia erinnert. Gedacht wird hier allerdings nicht der mindestens 80.000 afrikanischen Opfer der Besatzung, sondern fünf deutschen Soldaten, die in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika Anfang des 20. Jahrhunderts “den Heldentot starben”. In den Stein sind die Kaiserkrone und die Kopfbedeckung der deutschen Kolonialtruppe eingeritzt – jener “Schutztruppe”, die am Montag vor 104 Jahren die aufständischen Herero und Nama am Waterberg militärisch schlug und damit den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts einleitete.

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