Ein Grund, nicht Grün zu wählen

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“Der einzige Grund, schwarz zu wählen”

(wer ihn noch nicht kennt: <klick>)

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update vom 1.11.09:
Artikel in “Junge Welt”

update vom 24.8.2009:
Verleihung der “Braunen Karte” an “Bündnis 90/Die Grünen” Stadtverband Kaarst und Landesgeschäftsstelle NRW

*

update vom 31.8.2009:

auf der Homepage der Grünen in Kaarst heißt es unter dem Eintrag “31. August 2009″:

“Das Plakat ist von den Kaarster Grünen zurückgezogen worden. Die Mitgliederversammlung des OV Kaarst hat am 31.08.09 beschlossen, dass mit dem Abhängen des Plakates die Angelegenheit für den OV Kaarst beendet ist.”

In dem Partei-Blatt “Grüne Post” der Kaarster Grünen findet sich der Leserbrief eines Mitglieds der Kaarster Grünen, der als so genannter “sachkundiger Bürger” in der dortigen Stadtratsfunktion fungiert. Auszüge aus diesem Leserbrief:

“Es war etwa das Jahr 1992, als sich der Grüne Ortverband Kaarst an der Kampagne der Landesgrünen NRW ‘Rassismus ächten ” Farbe bekennen’ beteiligte .” (…) “Es beruhigt mich ein wenig: Wenn ich das Grüne Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2009 auf Seite 149/150 lese, weiß ich, das es nur eine Partei gibt, die mit dem Thema [gemeint ist Rassismus, die Red.] richtig umgeht: Die Grünen.”

Ohne Worte.

update vom 19.8.2009:

Stellungnahme und Protest der Stadträtin der Grünen Liste-Erlangen.
Ihr offener Brief hier als pdf.

Grüne Ratsfraktion Hannover schließt sich in einer Mail an zahlreiche Organisationen und Gruppen “dem Protest still [???] an”.
Anm der Red.: Mit “still” können wir ihnen leider nicht entgegenkommen, da wir auf Zivilcourage setzen. Hier die Mail als pdf.

update vom 17.8.2009:

Noch am 17.8. hängen die Poster im Stadtgebiet. Die Grünen versenden eine Postkartenkampagne mit dem rassistischen und sexistischen Motiv an die ErstwählerInnen (ab 16. Jahre).

Offener Brief der “Brothers Keepers” zur Grünen Kampagne und “Stellungnahme”

update vom 14.8.:

How to tell people they sound (/act…) racist: Toller Film! Empfehlung für die Kommunikation mit den Kaarster Grünen und ähnlichen Beleidigten. http://www.youtube.com/watch?v=b0Ti-gkJiXc

update vom 13.8.:

– what’s going on, is this motive a joke?

For those who speak English rather than German, here and here are english blog entries that tell the story.
And here’s the Translation of the official Green Party in Kaarst Statement which many people find just as outrageous as the poster.

– Einsichtsresistenz 2.1:

13.8.: Die Grünen in NRW beschließen, das Plakat zu entfernen, schieben die berechtigten Vorwürfe des Rassismus und Sexismus jedoch auf reine Befindlichkeiten. In einer Pressemeldung erklären sie gleichzeitig, dass sie “die Reaktionen darauf sehr ernst” nämen und “den Vorwurf des Rassismus und Sexismus entschieden zurück [weisen]” – ???… genau. Weil man als Grüne ja nicht rassistisch sein kann.
Vor allem wenn man gerade was rassistisches gemacht hat.

Das gewählte Bild halten wir (…) für vergriffen. Wenn sich Menschen durch die Bildsprache verletzt oder diskriminiert fühlen, nehmen wir das sehr ernst. Wir haben in den vergangenen Tagen intern über das Plakat und die Reaktionen darauf diskutiert und haben uns dafür ausgesprochen, das Plakat zu entfernen.
Den Vorwurf des Rassismus und des Sexismus weisen wir entschieden zurück. Weder die NRW-Grünen noch die Kaarster Grünen denken oder handeln rassistisch oder sexistisch, sondern im Gegenteil(…)

Einsichtsresistenz 2.0: Grüne Kaarst sehen sich nun als Opfer von “Zensur” (nofollow link; Klick wird nicht gezählt)
Anm der Red.: Gesamtgesellschaftliche Aufforderungen, Rassismus und Sexismus zu unterlassen, sind nicht “Zensur”.

Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen in Berlin, Anja Kofbinger, hofft “inständig, dass in Kaarst der Verstand über den schlechten Geschmack siegt und das Plakat freiwillig zurückgezogen wird. Sollte das nicht der Fall sein werden wir uns weiter einmischen.”
Der flüchtlingspolitische Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Benedikt Lux, hat ebenfalls seine Unterstützung zugesagt. Von offizieller Seite (Bundesvorstand/Wahlkampfmanagement) werde gesagt, das Plakat sei “misslungen”.
(die original Aussagen liegen uns vor)

update vom 12.8.:

Stellungnahme der ISD hier als pdf.

Die Grüne Jugend NRW fordert in einem offenen Brief die Kaarster Grünen auf, das Plakat aus dem Verkehr zu ziehen

Rückmeldung der Grünen Bayern

—————-

Es erreichten uns zahlreiche Zusendungen.

Grüne Wahlplakat

Kontakt Grüne Kaarst: (mit der Bundesgeschäftsstelle der Grünen sowie uns im cc) an info@gruene-kaarst.de

Fon: 02131 – 61557
Fax: 02131 – 798065

Bundesgeschäftsstelle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
T +49 (0)30/28442-0
F +49 (0)30/28442-210
M INFO@GRUENE.DE

Wir möchten ausdrücklich eine Kultur des Engagements fördern, weshalb wir dazu ermutigen wollen, auch selbst aktiv zu werden. Ohne Zuschriften der potenziellen WählerInnen gibt es für die betreffenden Parteien keinen Grund zur Auseinandersetzung mit dem Grad der Demokratie oder des Diskriminierungsgehaltes ihrer Inhalte.

Es empfiehlt sich für solche Korrespondenz der Zusatz:

“Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen werde.”

127 replies
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  1. Clara
    Clara says:

    Das habe ich an die Grünen gemailt:

    Hallo!

    Ich finde es nicht hinnehmbar, dass Bündnis 90/ Die Grünen in Kaarst mit
    einem offen rassistischen und sexistischen Plakat werben und
    gleichzeitig behaupten, sie würden sich für “Toleranz, Weltoffenheit und
    Gleichberechtigung” einsetzen. Auf dem Plakat wird eine Schwarze Person
    als “verfügbares” sexualisiertes Objekt dargestellt, das eine /weiße/
    Person (in diesem Fall eine Frau, was das Ganze nicht besser macht)
    angrapschen darf. Dass in der “Darstellung zweier Frauen, die sich
    umarmen” nicht die Hände der Schwarzen Frau, auf dem “hellhäutigen
    Gesäß” liegen, sondern umgekehrt, ist wohl kein Zufall, sondern den
    rassistischen und sexistischen Phantasien der Beteiligten an der
    Wahlkampfkampagne geschuldet. Was die Schwarze Person auf dem Bild genau
    mit der CDU zu tun haben soll, ist mir ebenfalls schleierhaft.
    Ich erwarte, dass die Kritik an der rassistischen und sexistischen
    Wahlwerbung ernst genommen wird. Das bedeutet mindestens, dass die
    Plakate in Kaarst entfernt werden und dass (auch von Bündnis 90/ Die
    Grünen auf der Landes- und Bundesebene) eine Entschuldigung
    ausgesprochen wird.

    Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt
    wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu
    Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen werde.

  2. Ellen
    Ellen says:

    Ein weiteres Beispiel für Rassismus innerhalb der selbstpositioniert “anti-rassistischen” Parteien.

    Plakat suggeriert: ausschließlich Weiße WählerInnen – Schwarze WählerInnen ausgeblendet, Schwarze Menschen als (Sex-)objekte – Weiße Menschen als
    Subjekte, Normalität des kolonialen Blickes (Weiße können selbstverständlich besitzen, entkleiden, entwürdigen, sehen ohne gesehen zu werden etc), Weiße Frauen als Exotistinnen und dominant in Bezug auf Schwarze Männer und Frauen (wenn nur Weiße Menschen auf dem Bild wären, wäre die Frau in der nackt-Position).

    Und das ganze bewusst, da es ausdrücklich als Provokation gedacht sein soll. Die Stellungnahme des Kaarster Stadtverbandes zum Plakat: “Wir sehen das Plakatmotiv durchaus als provozierendes Element im Wahlkampf”

  3. vorher grün jetzt gelb
    vorher grün jetzt gelb says:

    das ist abscheulich! hätte ich nie gedacht, dass die grünen so einen scheiß produzieren können, ohne vorher je einen gedanken über die auswirkungen dieses ALL-feindliches plakates zu machen. ich dachte wirklich, das das ein scherz sei, dass die npd eine verarschungsserie mit den grünen plakaten gestartet habe… aber als ich dann auf der gruen-kaarst die erklärung zum plakat las, wurde mir wirklich KOTZÜBEL! ich war grünwähler bis heute… nun nicht mehr!

  4. Tyrone Adams
    Tyrone Adams says:

    Heute, 13.08.2009 um 9.30 steht auf den Seiten der Grünen anstelle der bisherigen “Stellungnahme” kein Text mehr. Nur ein Hinweis auf Zensur…
    [editiert: nofollow link siehe oben im update vom 13.8.]
    Ich hoffe mal, dass eine Entschuildigung nun in Vorbereitung ist…

  5. Mila
    Mila says:

    ops, in vino veritas, sind die Grünen alle betrunken?
    oder wollten sie nur “lustig” sein? haben sie vielleicht ein bisschen zu viel nach Benetton Werbung geschaut?
    das ist für mich fischen in braunen Teichen, ein Signal für diejenigen, die doch ein wenig “gleicher sind als die Gleichen”, ihr könnt uns ruhig doch wählen, auch bei uns manche denken so… schwarz ist schön, wenn es um Arsch geht! Ekelhaft! die Grünen haben das wahre Gesicht gezeigt: sie waren schon militaristisch geworden, in den Kommunen sind sie die Privatisierer Nummer 1 und jetzt auch das… für mich sind sie nicht mehr wählbar!

  6. Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I, Berlin
    Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I, Berlin says:

    [editiert] Habt Ihr das hier heute schon gesehen? [nofollow link siehe oben bei update vom 13.8.]
    Das Plakat ist noch zu sehen – statt des Fotos jedoch ein Querbalken “zensiert”. Keine weitere Stellungnahme!
    Jetzt leiden sie wohl auch noch unter “Zensur”? Was soll das denn jetzt?

  7. Mssandra
    Mssandra says:

    Die spinnen ja wohl jetzt völlig. Opfer von “Zensur” sind Marginalisierte, Mundtot gemachte, die die Wahrheit nicht schreiben oder sagen dürfen, wie z.B. in einer Militärdiktatur. Seit wann wird die weißdeutsche Mehrheit unterdrückt? Es ist super albern und armselig dass dieser Haufen Spinner sich jetzt unterdrückt fühlt, nur weil viele Leute gesagt haben dass sie sich ihr rassistisches Plakat stecken sollen. Wie irre kann man sein?

  8. Timo
    Timo says:

    “Zensur”, das ist gut, das muss ich mir merken.
    Ich mach’s einfach so: ich mache eine Collage einer Grünen Politikerin beim Oralverkehr und schreibe was lustiges darüber, z.B. “bessere Positionen für Frauen”. Und wenn die sich dann aufregt, sag ich dass das keiner in meiner Männerclique nachvollziehen kann und die Aufregung haltlos ist weil es ein antisexistisches Poster ist. Wenn ich das Plakat dann abnehmen soll weil meine Chefin das sagt, fühl ich mich ganz ganz ungerecht behandelt und wie in der NS Diktatur total zensiert und mundtot gemacht, und mach ne Beleidigten Homepage drüber. entschuldigen tu ich mich natürlich nicht, weil jeder weiß ja wer hier Täter und wer Opfer ist. Ich armes armes Opfer. Ich könnte heulen.
    Grüne: sehr erwachsen. Voll regierungsfähig. Null kolonial. Super sozial.

  9. Cornelia Siebeck
    Cornelia Siebeck says:

    Semantisches Feld zum Thema “Zensur” in diesem Zusammenhang: “Man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass…” – “Gedankenpolizei” – “Moralpistole vorhalten” – “endlich unverkrampft sein dürfen”- “Tabubruch” – “Political Correctness” – “Auschwitzkeule” usw. usf. Die Grünen reflektieren doch nur, was in den Köpfen der Mehrheitsgesellschaft so vor sich hinwabert.

  10. Peter Alberts
    Peter Alberts says:

    Vielleicht sollte an dieser Stelle mal gesagt werden, dass das Plakat keineswegs für Bündnis 90 / Die Grünen insgesamt spricht. Die Bündnisgrünen sind basisdemokratisch organisiert, was bedeutet, dass der OV Kaarst völlig eigenständig dieses Plakat zu verantworten hat und sich das auch nicht von irgendeiner höheren Instanz (Landes- oder gar Bundesverband) genehmigen lassen musste. Die Landes- und Bundesgrünen haben davon überhaupt nur Kenntnis bekommen, als das Plakat schon hing. Deswegen sagt das Plakat sicher etwas über die Kaarster Grünen aus, aber nicht viel über die Grünen anderswo.

    Und weil das Plakat in der Tat inakzeptabel ist, und weil die Reaktion auf das Plakat auch überhaupt nicht geht, habe auch ich als Grüner den Kaarster FreundInnen geschrieben – hier dokumentiert.

    Liebe FreundInnen und Freunde in Kaarst,

    in der Aufregung um Euer Wahlplakat mit dem “Schwarzen Arsch” gehörte ich bisher nicht zu denen, die laute öffentliche Kritik an Euch geäußert haben. Euer Plakat ist in der Tat sexistisch und rassistisch und Ihr habt es offenkundig kritiklos von Eurer Agentur geschluckt. Das war ungeschickt, aber ungeschickt sind wir alle mal.

    Auf die Kritik jedoch so zu reagieren, wie Ihr es getan habt, ist wirklich empörend. Ihr zeigt das Plakat jetzt mit einem “Zensiert”-Balken auf Eurer Homepage. Wer hat Euch denn zensiert? Ihr habt berechtigte Kritik einstecken
    müssen und dann das Plakat zurückgezogen – hoffe ich jedenfalls, dass Ihr es zurückgezogen habt. Das heißt, Ihr habt einen Fehler gemacht und ihn eingestanden.

    “Zensur” bedeutet, dass eine höhere Macht Euch mit
    Gewaltandrohung oder Zwang dazu nötigt, das Plakat, hinter dem Ihr immer noch steht, zurückzuziehen. Ist das so? Wenn ja, müsst Ihr Euch immer noch des Rassismus- und Sexismus-Vorwurfes ausgesetzt sehen. Wenn es nicht so ist, wenn Ihr es selbst aufgrund der Kritik zurückgezogen habt, hat es nichts mit Zensur zu tun. Dann solltet Ihr aufhören, Euch in einer Opferrolle darzustellen, die Euch nicht zukommt.

    Mit ärgerlichen, aber trotzdem herzlichen Grüßen

    Peter Alberts
    KV Münster

  11. Mssandra
    Mssandra says:

    Also wenn ich recht sehe, wurden die Plakate jetzt abgehängt, allerdings schon wieder mit so einem schizo-Statement:

    “Den Vorwurf des Rassismus und des Sexismus weisen wir entschieden zurück. Weder die NRW-Grünen noch die Kaarster Grünen denken oder handeln rassistisch oder sexistisch, sondern im Gegenteil:…”

    Sind die besoffen oder was? Wenn die ein Poster abhängen müssen weil jede, die Augen hat, es sexistisch und rassistisch findet, hinterher noch Wunschdenken als Realität verkaufen wollen? Wie ernst kann man die nehmen, wenn sie nicht mal die Beschwerdeführerinnen ernst nehmen?
    Zum Beispiel hier im Blog oder in der ISD Erklärung wird es doch sogar differenziert erklärt mein Gott, ob wohl das niemand verlangen kann, gratis Nachhilfe für die ganz dummen. Und dann noch auf blöd machen. “lalala ich halt mir die Augen zu dann sehen mich die anderen nicht!”
    Armes Deutschland.

  12. S. Ayivi
    S. Ayivi says:

    Dieses Schreiben ging an die Kaarster Grünen, sowie den Landes- und Bundesverband.

    Betrifft: Das Plakat “Der einzige Grund schwarz zu wählen”

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ich bin schockiert und erbost über den plumpen Rassismus, der hier zu Tage tritt. Als schwarze Deutsche bin ich zu oft mit witzig-, provokant- oder einfach nur gutgemeintem Rassismus konfrontiert, um diesen ignorieren zu können. Es ist mir folglich egal, wie “witzig, provokant und frech” Sie sich mit diesem Plakat präsentieren wollten. Es reduziert schwarze Menschen in kolonialer Tradition auf ihre Körperlichkeit, in diesem Fall auf ihre Sexualität. Nehmen Sie in diesem Zusammenhang bitte zur Kenntnis, dass auch Exotismus oder der sogenannte positive Rassismus, Rassismus ist. Die Darstellung schwarzer Körper als besonders wild, exotisch und dadurch begehrenswert, ist somit eindeutig eine rassistische Darstellung. Die Darstellung weißer Hände, die nach einem sexy schwarzen Körper greifen, fällt ohne Zweifel in diese Kategorie. Dieses Plakat ist folglich keine “freche Idee”, sondern eine rassistische Darstellung, die schwarze Menschen zu Sexualobjekten degradiert.

    Schwarze Menschen sind in Deutschland immer noch Opfer von körperlichen und verbalen rassistischen Übergriffen. Die meisten haben Erfahrung mit der subtilen alltäglichen Form der Diskriminierung, wie unbegründete Polizeikontrollen, der Frage nach der “wirklichen” Herkunft, der Aussage, “man sei ja keine richtige Deutsche” oder Witze über zu viel Sonnenlicht. Gerade zu dieser Form des Rassismus trägt die klischeehafte Darstellung schwarzer Menschen in den Medien bei. Das gilt auch für Ihr Plakat.

    Die grüne Partei ist aus den neuen sozialen Bewegungen der 60er und 70er Jahre entstanden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen, den Finger in die alten Wunden der Bundesrepublik zu legen und für die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe und sexueller Orientierung einzutreten. Wie aus Reihen dieser Partei das Aufzeigen von rassistischen und sexistischen Zuständen als Zensur bezeichnet werden kann, ist mir völlig unerklärlich. Halten Sie es denn nicht selbst für ihre Aufgabe, solche Missstände anzuzeigen und die Verbreitung von rassistischem Gedankengut, sei es durch Stammtischparolen, Fernsehshows oder eben Wahlwerbung zu unterbinden?

    Hören Sie bitte auf, wie trotzige Kinder auf die Vorwürfe zu reagieren und kommen Sie aus Ihrer “Zensur-Schmollecke” heraus. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler, man muss nur die Größe haben diese zuzugeben, zu beseitigen und die Chance wahrzunehmen, daraus zu lernen.
    Nicht nur, weil auch schwarze Menschen in Deutschland wahlberechtigt sind.

    Ihr Wahlplakat und Ihre Reaktion auf die Vorwürfe haben mich verletzt und beleidigt. Es geht hier jedoch nicht um Befindlichkeiten oder gar um meine persönlichen Gefühle, sondern um das Recht schwarzer Menschen auf eine würdevolle Darstellung in der Öffentlichkeit und darum, dass man Rassismus ” auch oder gerade wenn er von einer Partei wie den Grünen kommt – nicht einfach hinnehmen kann.

    Mit freundlichen Grüßen und in Erwartung einer angemessenen Entschuldigung

  13. Andrew Naughton
    Andrew Naughton says:

    To: info@gruene-kaarst.de
    > Cc: info@cdu-kaarst.de, redaktion@lokalanzeiger-ne.de,
    > redaktion@kaarster-stadtspiegel.de, westdeutsche.zeitung@wz-newsline.de,> info@gruene.de, info@cdu.de

    Ich habe soeben Ihre Stellungnahme gelesen und bin absolut schockiert!   http://www.gruene-kaarst.de/kommunalwahl09/plakat-reaktion-09.html

    Ohne in die Tiefe zu gehen, moechte ich den Satz “Natürlich steht auch der Kaarster Stadtverband hinter Grünen Grundsätzen und kann diese Vorwürfe nicht nachvollziehen.” als ultimatives Beispiel der Arroganz Ihrer Stellungnahme hervorheben.  Von Begriffen wie “Weltoffenheit” und “Toleranz” im Hinblick auf Ihr Verhalten ganz zu schweigen! 

    Ich und andere koennen die Vorwuerfe gegen Ihr Plakat im Hinblick auf Rassismus, Sexismus und allgemeine Geschmacklosigkeit sehr wohl nachvollziehen.  Das sollte Ihnen genuegen, um einzugestehen, dass Sie eventuell ” trotz Ihrer zweifellos besten Absichten der CDU zu schaden ” eine Fehleinschaetzung getaetigt haben. Das Sollte Ihnen auch genuegen, um sich fuer Ihre Fehleinschaetzung zu entschuldigen und die noetigen Konsequenzen zu ziehen!

    Statt dessen meinen Sie sich mit Ihren Absichten rechtfertigen zu muessen und weisen alle Kritik damit ab “dass Ihr Stadtverband die Vorwuerfe nicht nachvollziehen kann”. Lachhaft!! Seit wann entscheidet der Beleidiger ob der Empfaenger einer Botschaft beleidigt oder verletzt sein darf???  Welche Qualifikation hat der Stadtverband eigentlich, um sich in dieser Frage ein glaubwuerdiges Urteil erlauben zu duerfen????  Ich glaube diese Fragen lassen sich sehr leicht mit “ueberhaupt nicht” beantworten.

    Weiterhin denke ich, dass die Schlagzeile auf Ihrer Webseite “Grünes Plakat sorgt für Aufregung” auch ein ganz fauler Trick ist. Allen denjenigen, die nicht auf den Artikel clicken, wird damit vorgegaukelt, dass es sich hierbei um “positive Aufregung” handelt, im Sinne das die “Gruenen mal wieder richtigen Wirbel in den Wahlalltag gebracht haben – hurrah”!  Es kann natuerlich sein, dass das wirklich Ihre Meinung ist. Wie waere es aber mit einer etwas aufrichtigeren und informativeren Schlagzeile, wie z.B. “Die Gruenen entschuldigen sich fuer geschmackloses Plakat”.

    Schade das Sie so deutlich gezeigt haben, wie wenig Respekt Sie fuer die Meinung anderer haben. Schade, dass man in diesem Zeitalter noch dumme, stereotypische Anspielungen auf eine andere Rasse bzw das weibliche Geschlecht erleben muss. Schade auch, dass Die Gruenen offenbar keine inhaltlichen Argumente finden konnten, sich gegenueber einer anderen Partei zu profilieren. Schade. 

    Klarstellung: Ich bin kein Waehler in Kaarst, bin somit ueberparteilich und unterstuetze ledglich gesellschaftlichen Anstand.

    Mit freundlichen Gruessen,

    Andrew Naughton

  14. riikka
    riikka says:

    Schreiben an die Grünen Fraktion in Bayern:

    ,
    > ,
    > ,
    > , ,
    > ,
    >
    > Cc: ,
    > Betreff: Es gibt nur einen Grund schwarz zu wählen (Wahlplakat anbei im
    > Attachment)
    >
    > Grüß Gott ,
    >
    > ich wende mich an Sie, da ich eine Münchner Bürgerin
    > bin und ich Sie als meinen direkten Ansprechpartner vor Ort sehe.
    >
    > ” bitte beacheten Sie, daß dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird
    > und ich dieses Anschreiben
    > wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und
    > Lehre veröffentlichen werde.”
    >
    > Im Attachment finden Sie das Wahlplakat der Grünen, Ihrer Partei , vor,
    > welches ja bereits
    > zensiert ist.
    > Trotzalledem ist es mein innigstes Anliegen, sollten Sie diese Diffamierungen
    > und rassistischen Plakate zum Zwecke der Wahl
    > schon wieder verdrängt haben, hier an dieser Stelle meinen persdönlichen
    > Unmut zu äußern und diesen
    > auch öffentlich zu tun.
    > Ich bin fassungslos, wie sehr Ihr Marketing und Werbebeauftragter hier daneben
    > gegriffen hat.
    > Für mich persönlich, als kritischer und engagierter Bürger gegen Stereotypen
    > mit einer Auffassung für gelebte Toleranz und gegenseitigem Respekt und
    > Wahrung der Würde eines jeden Menschen
    > bedeutet dieses Plakat , daß Ihr Ansehen in meinen Augen stark gesunken ist.
    > Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht?
    > Wer hat hier seine Hausaufgaben nicht gemacht?
    > Sie sind ja ideologisch gar nicht weit entfernt von der CSU , schenken Sie
    > das Plakat oder die Idee doch gleich der NPD.

    Anmerkung der Verfasserin: habe nach dem Versenden meiner Email doch gleich 6 Abwesenheitsnotitzen erhalten, die Grünen machen gerade viel viel Urlaub .

  15. Dr. Ulrich Sanders
    Dr. Ulrich Sanders says:

    Die zahlreichen Zuschriften von schwarzen Mitbürgern und Mitbürgerinnen sollten Ihnen zeigen, welche drastischen Fehlschritt Sie mit Ihrem Versuch progressiv zu sein, getan haben. Dennoch möchte ich mich als weißer Wähler dem heftigen Protest aller Betroffenen anschließen (und Sie können mir glauben es sind nicht wenige).
    Es handelt sich hier nicht um Befindlichkeiten und bei dem Plakat nicht um einen Geck- Sie haben eindeutig gegen eine Reihe von wesentlichen Leitlinien im Bereich Rassismus und Sexismus verstoßen. Im Vorfeld einer Wahl ist dies unverzeihbar und durch den Versuch harmloser Erklärungsversuche nicht korrigierbar- im Gegenteil:
    Sie sind aufgefordert, sich in einer eindeutigen Stellungsname für diesen Vorgang zu entschuldigen, das Plakat sofort zu entfernen und in Ihren Reihen entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten.
    Der Schaden, den Sie verursacht haben ist kaum aus der Welt zu schaffen, trotzdem ist eine ernst gemeinte öffentliche Korrektur von Nöten- nicht nur den Schwarzen Mitbürgern gegenüber.
    Ein erschütterter und erboster weißer Wähler.
    U.S.

  16. Mimo
    Mimo says:

    Mein Email an die SZ

    Sehr geehrte Frau …, sehr geehrter Herr …

    Rassismus und Sexismus ist kein “Popo-Humor”!
    Siehe Seite 5 der heutigen Ausgabe und http://www.sueddeutsche.de/,abild4m1/politik/516/483957/bilder/?img=3.0
    Als verantwortungsvolle Journalisten sollten Ihnen Rassismus und Sexismus in seinen Spielarten bekannt sein.
    Ein so deutliches und verachtenswertes Beispiel findet man öffentlich zum Glück nicht alle Tage.
    Es sollte auch von Ihrer Seite als solches erkannt werden.
    Wie haben Sie denn dieses Plakat verstanden? Was ist denn die Aussage?
    Auch wenn die Grünen sich für Minderheiten einsetzen, hat diese Partei keinen Freibrief selbst rassistisch oder sexistisch zu handeln.
    Frau … Sie zeigen hier, dass Sie offensichtlich das Thema Rassismus nicht verstanden haben.

    Bitte entfernen Sie dieses menschen verachtende Plakat aus der Online-Abstimmung.

    Falls Sie sich zu diesem Thema informieren wollen: http://www.derbraunemob.de.

    Dieser Briefwechsel wird von mir öffentlich geführt. Mein Schreiben sowie Ihre Antwort werde ich zu Zwecken der Dokumentation und Aufklärung veröffentlichen.

  17. Nykohle
    Nykohle says:

    Die Aktion der Kaarster Grünen war voll daneben, gut dass nicht nur wir schwarzen Deutschen das so sehen sondern noch viele andere Mitbürger!

    Die Stellungnahme der Kaarster Grünen ist der Hohn..ohne Worte…

    Gruß von Nicole

  18. riikka
    riikka says:

    Quelle : die Grünen Bündnis 90 Kaarst Homepage.
    Das haben sich also die Grünen auf die Fahnen geschrieben: “Auszug aus der Hompage der jungen Grünen in Kaarst ”

    “die GRÜNE JUGEND ist ökologisch, sozial, globalisierungskritisch, basisdemokratisch, emanzipiert, antirassistisch, international und gewaltfrei. Wir wollen:

    * eine menschenwürdige Integration von ImmigrantInnen, Flüchtlingen und Menschen ohne Papiere.
    * mindestens die Hälfte aller Macht für Frauen.
    * eine Globalisierung, die nicht durch wirtschaftliche und geopolitische Interessen der Mächtigen gesteuert wird.
    * eine offene und multikulturelle Gesellschaft ohne Diskriminierung oder Rassismus.
    * und natürlich noch vieles mehr. Hier ein Link zu den Themen der Grünen Jugend NRW. …..”

    Anmerkung der Verfasserin:
    da offenbart sich wieder mal, daß es sich hier nur um Lippenbekenntisse handelt. Wort und Tat haben nichts gemein.

  19. Sigrun Priemer
    Sigrun Priemer says:

    Guten Tag nach Kaarst,

    Feedback zum Plakatmotiv haben Sie schon bekommen. Mich enttäuscht Ihre Reaktion. Nämlich die explizite Verweigerung sich mit dem Thema auseinander zu setzten. Jeder macht mal Fehler, aber Sie weigern sich adäquat auf das Feedback einzugehen. Und: Sie reden von Zensur. Deswegen möchte ich noch mal ganz verständlich das Problem darlegen.

    Das Plakat ist

    1. Oberflächlich. Es stellt in keiner Weise dar, warum Grün besser als Schwarz sein soll.

    2. Es ist sexistisch. Klar: Frauenhintern sind oft schöner als Männerhintern. Aber ein Wahlkampf ist weder ein Schlafzimmer, noch eine FKK-Veranstaltung. Und: Überlegen Sie bitte warum es ein nackter Frauenhintern sein musste!!! Es liegt nicht an der Schönheit (die unbestritten ist), sondern es liegt daran, dass man (n) das in dieser Gesellschaft so macht. Sexualisieren auf Kosten der Frau. Objektivierung der Frau. Der Frau wird die Subjektivität abgesprochen. Sie sprechen mit so einem Motiv der Frau die Subjektivität ab. Sie objektivieren sie, und: Sie merken es noch nicht einmal. Als Grüne. Unglaublich. Und: Um das zu verdecken, lassen Sie einfach mal weiße Frauenhände zugreifen. Als ob Frauen per se nicht sexistisch sind, weil sie ja Frauen sind. Dumm nur, dass Frauen sich da auch nicht so sehr von Männern unterscheiden, sprich: In einer sexistischen Gesellschaft auch oft sexistisch sind. Der Sexismus ist systemimmanent. Frauen des KV-Kaarst, lest Eure feministische Lektüre noch mal genau!

    3. Es ist rassistisch. Die schwarze Frau als Objekt. Die weißen Hände grapschen zu. Wahrscheinlich auch nicht absichtlich, aber sehr peinlich. Fragen Sie sich doch mal, warum hier nicht ein weißer Hintern abgebildet wurde, der von dunklen Händen Begrapscht wird. Hier sind wir wieder beim Thema Objektivierung. Lieber mal die dunkle Frau Objektivieren, bei hellen fällt es mehr auf. Und: farblich lassen sich die Hände nur durch den Nagellack als eher als weiblich identifizieren, wenn die Grapschehände weiß sind (farblicher Kontrast muss dafür hoch sein). Hier sind ja absichtlich Frauen dargestellt worden, bei dunklen Händen wäre das unklar gewesen, nicht wahr? Dann hätte Mann (!) denken können, ein schwarzer Mann greift einer weißen Frau an den Allerwertesten Das geht ja gar nicht. Keine Missverständnisse. Sexuelle Vermischung von Hell und Dunkel bitte nur, wenn Fortpflanzung nicht möglich ist, wenn man schon mit (angedeutetem) Sex wirbt. Und: an das Alles haben Sie gar nicht gedacht. Es war gar nicht Ihre Ansicht und so weiter. Tja, das ist eben das Problem. Es würde helfen, wenn Sie sich damit mal ernsthaft beschäftigten.

    Fazit: Sie reden von Zensur und wischen so alle Einwände auf die denkbar einfachste Art und Weise weg. (Wir sind ja alle gegen Zensur). Das ist sehr schade, weil Sie damit zeigen, dass sie entweder das Problem nicht verstehen, oder sich damit nicht auseinander setzen wollen. Beides ist Antiwerbung für die Grünen.

    Grüne Grüße aus Hamburg,

    Sigrun Priemer

    PS.: Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen werde.

    http://blog.derbraunemob.info/2009/08/11/ein-grund-nicht-gruen-zu-waehlen/

  20. tobi
    tobi says:

    An: info@gruene-kaarst.de, INFO@GRUENE.DE

    An die Grünen aus Kaarst und NRW:

    mit Schrecken und Abscheu habe ich das Plakat der Grünen Kaarst wahrgenommen. Ebenso erschreckt war ich als ich die veröffentlichte Erklärung, die mit dem Landesverband abgestimmt ist, gelesen habe.
    Kein Wort von Entschuldigung.
    Stattdessen: “Den Vorwurf des Rassismus und des Sexismus weisen wir entschieden zurück”. Eine Abwehrreaktion.

    Von welchem Begriff von Rassimus gehen Sie aus, wenn dieses Plakat für Sie nichts mit Rassismus zu tun hat? Prügelnde Neonazis? Als bloße Einstellung von einigen wenigen?
    Was bedeutet für Sie Sexismus, wenn dieses Plakat für Sie nichts mit Sexismus zu tun hat? Vergewaltigung? Das was einige wenige Männer in ihren Köpfen tragen?

    Aus vielfältigen Veröffentlichungen im deutschen Kontext in den letzten 20 Jahren vor allem von Schwarzen Autor_innen (z.B. von May Ayim, Grada Kilomba, Paul Mecheril, ManuEla Ritz, Noah Sow,…) sollte klar geworden sein, dass Rassismus nicht ein randständiges Phänomen der Gesellschaft ist. Rassismus verteilt in dieser Gesellschaft Privilegien an weiße Menschen. Da kann ich noch so grün-wählend, anti-rassistisch, anarchistisch, politisch engagiert,… sein, wie ich will: diese Privilegien kommen mir als weißer Person zu. Daher halte ich es für besonders ignorant, diese privliegierte Position zu ignorieren (aufgrund der Reaktionen von Ihrer Seite, die bislang zu lesen waren, schreibe ich Ihnen zu, dass Sie aus einer weißen Perspektive agieren) und zu behaupten, Sie könnten nichts mit Rassismus zu tun haben.

    Spätestens jedoch nach den zahlreichen Zuschriften (einige z.B. dokumentiert unter http://blog.derbraunemob.info/2009/08/11/ein-grund-nicht-gruen-zu-waehlen/) müssten Sie doch eigentlich etwas über Rassimus und Sexismus gelernt haben. Ich spare mir die Widerholung der Argumente an dieser Stelle.

    Voller Enttäuschung, Scham und Wut

  21. Barbara
    Barbara says:

    Hallo,
    ich habe auch mal an die SZ wegen der online-Umfrage geschrieben.

    solidarisch und wütend
    B.

    ————————————–
    Sehr geehrte Menschen der SZ-Redaktion,

    bezüglich ihrer online-Umfrage zu Wahlplakaten (http://www.sueddeutsche.de/politik/516/483957/bilder/?img=3.0) möchte ich mich folgendem Kommentar anschließen:

    http://blog.derbraunemob.info/2009/08/11/ein-grund-nicht-gruen-zu-waehlen/#comment-2616

    Auch ich wünsche mir höflich aber mit Nachdruck, dass Sie das rassistische und sexistische Plakat der Kaarster Grünen aus der Abstimmung entfernen.

    Die Annehmbarkeit eines solchen Plakat zur Abstimmung zu stellen bekräftigt die unzumutbare Unterstellung, der Vorwurf des Rassismus und Sexismus sei der einer Minderheit und als solcher nicht ganz so ernst zu nehmen. Noch beharren die Urheber_innen in ihrer Stellungnahme darauf, die Begründetheit der Kritik zu negieren. Mit Ihrer Umfrage suggerieren Sie, eine Abstimmung könnte zu irgend einem sinnvollen Urteil über das Plakat führen. Geht gar nicht, zumal sich in dieser mehrheitlich Weiße äußern, darunter in erheblichem Anteil heterosexuelle Männer. Bis zu wie vielen Prozentpunkten bitteschön soll der Rassismus/Sexismus noch nicht gelten? Bis zu welchem Anteil an positiven Wahrnehmungen ist er noch nicht “so” schlimm?. Die Abstimmung leistet typischen Leugnungsmustern Vorschub, die selbst als rassistisch/sexistisch anzusehen sind.

    Daher: Das Plakat zur Abstimmung zu stellen, geht gar nicht. Rassismus und Sexismus ernst nehmen heißt, die Menschen ernst nehmen, die von ihnen betroffen sind, heißt, den Vorwurf nicht zur Diskussion zu stellen sondern Konsequenzen daraus ziehen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dieser Briefwechsel wird von mir öffentlich geführt. Mein Schreiben sowie Ihre Antwort werde ich zu Zwecken der Dokumentation und Aufklärung veröffentlichen.

    PS: ich habe die blogregeln erst jetzt gelesen und muss daher nachtragen,
    dass ich mein weißsein unterschlagen habe. very sorry. (aber ich glaube,
    ich weiß jetzt an welcher stelle ich da falsch gedacht habe)

  22. Petra D
    Petra D says:

    Mein Kommentar an die Kaarster Grünen, CC an die Bundes-Grünen:

    Der kapitale Bock, den Sie mit Ihrem Wahlplakat geschossen haben, wird jetzt noch übertroffen von Ihrem Kommentar zu dessen Entfernung und der wehleidig-anklagenden ‘Zensiert’-Abbildung.

    Da die Grünen in Kaarst unter einer gewissen Begriffsstutzigkeit zu leiden scheinen, hier der Versuch einer Erklärung: Es geht bei Ihrem Plakat nicht um nackte Popos (an die ist jeder hier Lebende bis zum Abwinken gewöhnt), sondern um den Alltagsrassismus, dem in diesem gelinde gesagt rückständigen Land offenbar auch die, die sich für ‘anti-rassistisch’ halten, frönen.

    Und es geht um Ihre reichlich selbstgerechte Versicherung, nachdem auf öffentlichen Druck das Plakat zurückgezogenn wurde, Sie seien ganz und gar und überhaupt und niemals nicht rassistisch. Das ist vor diesem Hintergrund ungefähr so glaubwürdig wie die Versicherung der damaligen DDR, man sei demokratisch.

    Wenn Sie bei Ihren Aussagen die Formulierung ‘nicht bewußt rassistisch’ verwendet hätten, wäre man sehr dankbar – und Sie täten sich selber den Gefallen, weniger selbstgerecht, stattdessen selbstreflektierend und damit sympathisch zu wirken. In Zeiten massiver Politikverdrossenheit der Bürger sicher ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Wahlkampf… Oder buhlen Sie am Ende, wie die auf dem Plakat angegriffene CDU, um Stimmen vom rechten Rand?

    Wie auch immer: Sollten Sie auf Ihrer Haltung beharren, wären für mich angesichts dieser fortgesetzten Entgleisung die Grünen nicht mehr wählbar.

    – Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen – werde.

  23. Nora Diegel
    Nora Diegel says:

    An die Grünen in Kaarst:

    In Bezug auf die Diskussion über das Plakat “Der einzige Grund, Schwarz zu wählen”, möchte ich Ihnen ausdrücklich empfehlen, sich über Rassismus angemessen zu informieren, da Sie offensichtlich, wie man an Ihren Stellungnahmen (u.a. auf Ihrer Internetseite oder in Äußerungen die in Artikeln wiedergegeben werden) klar erkennt, nicht verstanden haben was das Problem (bzw. in diesem Fall schon die Probleme) mit dem Plakat ist (sind) und unfähig sind, adäquat darauf zu reagieren.

    Die Tatsache, dass Sie ein solches Plakat überhaupt zum Wahlkampf benutzt haben ist schon völlig unverständlich und nicht akzeptabel. Ihre Reaktion spiegelt Ihr Unwissen und Ihre fehlende Bereitschaft sich damit professionell auseinanderzusetzen wieder.

    Sie schreiben: “Den Vorwurf des Rassismus und des Sexismus weisen wir entschieden zurück. Weder die NRW-Grünen noch die Kaarster Grünen denken oder handeln rassistisch oder sexistisch””

    Es reicht nicht, etwas zurückzuweisen wenn die Handlungen etwas anderes aussagen. Die Verwendung des Plakats sowie Ihre Reaktionen auf die Kritik sind HANDLUNGEN.

    Es ist sehr bedauerlich, dass eine Partei, die viele für eher zeitgemäß gehalten haben, sich so disqualifiziert.

    Ich möchte auch noch einmal besonders darauf aufmerksam machen, dass Sie nicht nur Schwarze Deutsche Wähler vergrault haben, sondern auch weiße Deutsche Wähler wie mich!

    Es wäre unbedingt angebracht eine deutliche Entschuldigung Ihrerseits auszusprechen!

    Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen wie z.B. Noah Sows Buch “Deutschland Schwarz Weiß” oder “Die Farbe meiner Haut” von Manuela Ritz die selbst Ihnen den ganz alltäglichen Rassismus erklären und verständlich machen können. Auch gibt es im Internet viele Seiten, die hilfreiche Informationen und Erklärungen bieten (z.B. http://www.derbraunemob.de).

    N. Diegel

    P.s. Übrigens sollte es Ihnen zu denken geben, dass Sie gegen die CDU werben mit einem Plakat das neben rassistisch auch sexistisch ist ” genau wie das Plakat von Vera Lengsfeld (CDU)!

    Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen werde.

  24. Sascha
    Sascha says:

    Bin selber in der Grünen Jugend und bei den Altgrünen aktiv und finde das Plakat einfach nur schrecklich.

    Der Inhalt steht im direkten Widerspruch zu dem, was grüne Politik ausmacht, nämlich der Ablehnung von Rassismus, Sexismus und allen anderen diskriminierenden Denkweisen.

    Der NRW-LaVo hätte sich meines Erachtens noch deutlicher distanzieren müssen.

  25. Pitt
    Pitt says:

    Liebe Kaarster Grüne,

    stellt Euch doch einfach mal vor, die CSU veröffentlicht ein Plakat, auf dem Claudia Roth zu sehen ist, und drunter steht der Text: “Ein Grund für die Verwendung von Kondomen.”
    Dann gibt es Proteste, dass diese Aussage im Zusammenhang mit dieser Abbildung menschenverachtend und diskriminierend ist.
    Und anschliessend erklärt die CSU, dass sie schon immer gegen Verhütungsmittel gewesen sei.

    Oder stellt Euch vor, die FDP veröffentlicht ein Plakat, auf dem Cem Özdemir zu sehen ist, und drunter steht der Text: “Ein Grund gegen den EU-Beitritt der Türkei”, worauf es Proteste gibt, die darauf hinweisen, dass diese Aussage im Zusammenhang mit dieser Abbildung fremdenfeindlich und gegen die Menschenwürde ist.
    Und dann stellt Euch vor, die FDP erklärt dazu, dass sie grundsätzlich schon immer freiheitlich liberal war.

    Na? Klingelts?
    Noch viel Spass im Wahlkampf!

  26. Andreas
    Andreas says:

    ..mich wundert der Grad des kollektiven Erstaunens ueber angebliche ‘rassistische Ausrutscher’ einer Partei, in der Rassismus, meist versehen mit Foskeln wie ‘(Ethno-)Pluralismus’, verbunden mit der bei genauerer Betrachtung staendigen Wiederkehr lupenrein rechtes Gedankengut wiedergebender Mitglieder, und bei weitem nicht alle wurden wie Roger Hicks der Partei verwiesen (etwa Rolf Stolz, s.u.), immer an der Tagesordnung war. Kann dazu nur diesen

    http://ad-sinistram.blogspot.com/2008/07/grnbraune-verwandtschaft.html

    link empfehlen, Jutta Ditfurths diverse Buecher ueber die Oekoszene in Deutschland und eben das Studium von Einzelfaellen

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Stolz

    Es ist fraglos weitaus bedenklicher, dass nationalistische und rassistische Weltbilder ueber scheinbar ‘aufgeklaerte’, ‘linke’ Parteien modernisiert werden als es aehnliche Versuche der NPD jemals sein koennten, fuer viele innerhalb der Gruenen stehen essentialistische Menschenbilder, verankert durch die Oekoszene, im Zentrum ihres Weltbildes, das fuehrt ‘natuerlicherweise’ dazu, Rassismen von ihrer ‘guten’ Seite her zu denken und zu glauben, es handele sich in diesem Falle um keine Rassismen mehr. Solche ‘wohlmeinenden’ Rassismen verankern Stereotype in breiten Schichten der ‘liberalen Mitte’ und machen sie abgreifbar innerhalb von Macht- und Dominanzstrukturen, in jedem beliebigen Sinne.

  27. Jasmin Eding
    Jasmin Eding says:

    Petra Kelly würde sich im Grab umdrehen wenn sie mitbekommen würde was aus ihren Visionen geworden ist!!! Ich bin entsetzt und enttäuscht über ein solches hirnloses Verhalten der Grünen. Dieses Plakat zeugt nicht nur von Rassismus und Sexismus, sondern entlarvt eine unendliche (gefährliche)Dummheit.

    Jasmin
    ADEFRA e.V.

  28. Ute
    Ute says:

    Nichts gelernt!
    Nicht nur das die Plakate entgegen aller Bekundungen immer noch im Stadtgebiet hängen – heute kamen bei uns Briefe an die Erstwähler (ab 16. Jahre) an. Und was ist da drin? Richtig – eine Postkarte mit dem bekannten Plakatmotiv.

    Liebe Grüne in Bund und Land – so geht’s nicht!
    Ihr seid für mich mit dieser Arroganz und Ignoranz für mich unwählbar geworden!

  29. Yesim
    Yesim says:

    Ich zeigte das Plakat meiner 14 jährigen Tochter und ihrer 13 jährigen Freundin ohne Kommentar. Die spontane Reaktion dieser beiden Teenager war.
    ” ist das ekelhaft, das ist ja unverschämt wie rassistisch sind die denn, das ist wiederlich”

  30. King
    King says:

    Die Grünen in Kaarst verschicken jetzt nach dem angeblichen “Rückzieher” (der gar keiner war) in Wirklichkeit sogar jetzt Postkarten an ErstwählerInnen mit dem rassistischen und sexistischen Plakatmotiv.

    Für mich sind die Grünen in Kaarst auf einer Stufe mit der NPD, denn was sie tun ist nichts als VOLKSVERHETZUNG!

    Abscheulich, widerwärtig und durch nichts zu entschuldigen!

    Ich hoffe sehr, dass bei der Kommunalwahl am 30. August 2009 die Grünen in NRW und insbesondere die Grünen in Kaarst eine KRACHENDE WAHLPLEITE erleben werden.

    Mein Aufruf:

    Wählt NICHT Grün!

    NO JUSTICE NO PEACE

    King

  31. sewai
    sewai says:

    Nach der Nachricht, dass das Plakat immer noch im Umlauf ist:

    Grüne Kaarst,

    genauso unbeirrt, wie Sie mit dem Motiv “Der einzige Grund Schwarz zu wählen” weitermachen, genauso unbeirrt werden Sie die Meinungen aus der Bevölkerung bekommen.

    Die Devise: Aufmerksamkeit um jeden Preis à la Vera Lengsfeld aus der CDU kann nur zum Erfolg führen, wenn die angesprochene Wählerschaft nicht in der Weise negativ vor den Kopf gestoßen wird, dass Sie allein aus diesem Grund an “Grün” zu zweifeln beginnt. Für mich persönlich ist dieser Fall eingetreten.

    Für Sie geht es um die anstehende nächste Wahl. Sie müssen davon überzeugt sein, dass ein einzelnes Plakatmotiv zumindest nicht über diese Legislaturperiode hinaus Auswirkungen haben wird. Ich habe im Gegenteil die Möglichkeit Grün zu wählen für mich aufgrund dieses Vorfalls ab jetzt gänzlich ausgeschlossen.

    Insbesondere geht es für Sie nur um “Befindlichkeiten” einer Schwarzen Minderheit in diesem Land und vor allem wohl in Ihrem Wahlkreis. Sie übersehen dabei, dass Ihr Plakatmotiv in Zusammenhang mit dem Vorfall des Schwarzen CDU – Wahlhelfers zu sehen ist, der unter Polizeischutz steht, wegen massiver rassistischer und rechtsextremistischer Anfeindungen. Für Sie wahrscheinlich unverständlich rücken Sie damit für mich in diesem konkreten Punkt und Fall in die Ecke derjenigen, von denen diese Anfeindungen ausgehen – nämlich den Rechtsextremisten. Für mich ist die Wirkung dieses Plakats in diesem auch zeitlichen Zusammenhang rassistisch, diffamierend und menschenfeindlich. Wohl frivol und offensichtlich “frech” gemeint unterstützen und propagieren Sie damit die Haltung der Rassisten und Nazis, die sich gewalttätig gegenüber dem benannten CDU- Wahlhelfer zeigen. Das Argument “Wir doch nicht” oder “…ganz im Gegenteil…” hat allein keine inhaltliche Aussage. Den Inhalt hierfür liefert Ihr Plakatmotiv.

    Ohne Schwarze Parteimitglieder ist es mit Sicherheit schwierig, sich die Situation so vor Augen zu halten, wie Sie bei ebendiesen Schwarzen Menschen ankommt. Zu erwarten ist in einem solchen Fall, insbesondere wenn es um öffentliche Darstellungen einer politischen Partei geht, dass nach den ersten Vorwürfen des Rassismusses und des Sexismusses eine grundsätzliche Haltung gegen solche Vorwürfe eingenommen wird. Das hätte konkret zur Folge haben müssen, dass nicht nur die Verfügbarkeit im Internet gestoppt wird, sondern dass auch die Plakate abgenommen werden und insbesondere nicht Minderjährige von Ihnen durch Postkarten rassistisch beeinflusst werden.

    Ich unterstelle Ihnen im Übrigen, dass Sie sich durch die Markierung “Zensiert” des vormals auf Ihrer Webseite zu sehenden Plakatmotivs und die gleichzeitige Beibehaltung der Plakate und insbesondere der Versendung der Postkarten an Minderjährige als Opfer der öffentlichen Meinung darstellen wollen. Zu erwarten wäre eine radikale Distanz zu diesem Vorfall.

    Nicht jede Öffentlichkeit ist gut für die Grünen. Gerade die kleinen Parteien müssen durch Grundsätze und Haltung überzeugen.

    Sich “frech” auf dem Rücken von Menschen auszutoben, die tagtäglich dem Rassismus und der daraus folgenden körperlichen und seelischen Gewalt ins Auge sehen müssen, zeugt von einer Partei ohne Rückgrat. Sie werden sich mit Sicherheit mit voller Vehemenz dagegen wehren wollen, aber genau dieses mangelnde Rückgrat schreiben Menschen Rassisten und Nazis zu. Insbesondere hätte mehr Rückgrat Deutschland vor einer Schreckensherrschaft bewahren können. Weit hergeholt finden Sie? Gerade in der rechten Szene sind Grüne Themen sehr angesagt. Vielleicht recherchieren Sie doch wenigstens in diese Richtung, damit Sie zumindest nach der Wahl wissen, welche Wähler sie eigentlich zu bedienen haben.

    Bei Ihrer Haltung denke ich, werden sie weiterhin von mir hören.

    Mit freundlichen Grüßen
    S. [name der red. bekannt]

    “Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen werde.”

  32. Nadège
    Nadège says:

    Oh mein Gott! wessen Idée war das denn mit dem Plakat?; Das ganze Konzept passt gar nicht zu den Grünen! Wie kann es sein dass die Partei die an der Forderfront für DE als EINWANDERUNGSLAND gekämpft hat, plötzlich so tief sinkt??? War das alles nur SHOW?; Also wenn ich wählen könnte , würde ich auf KEINEN FALL DIE GRÜNEN WÄHLEN;

  33. Ben
    Ben says:

    Hallo,

    die Plakate und auch die Postkarten-Aktion sind ganz allein in Kaarst entstanden. Ortsverbände sind unabhängige Gliederungen und betreiben auch so eben ihren Wahlkampf, besonders in Kaarst der nicht die Wahlkampflinie des Landesverbandes übernommen hat.

    So sauer man auf den Ortsverband Kaarst sein darf, man darf nicht alle 54 Kreisverbände und über 300 Ortsverbände in einen Topf werfen. Oder will hier jemand tatsächlich 10.000 andere Mitglieder auf der Grundlage des (Fehl-)Verhaltens von vielleicht 10 anderen bewerten?

    Der Landesvorstand der Grünen NRW hat sich aber gestern nochmal zu Wort gemeldet, allerdings ohne Wissen dem Wissen von den Postkarten. Dies hat der Landesverband gestern Abend über Twitter (danke nochmal an Trina für die Info) erfahren.

    Hier die Aussage des Landesvorstandes:
    http://www.gruene-nrw.de/themen/gesellschaft/migration-und-integration/migration-und-integration/nachricht/plakate-abgehaengt.html

  34. Petra D
    Petra D says:

    Mein Kommentar an Bundes- und Kaarster Grüne:

    Oh, wie unabhängig sie doch sind, die Kaarster Grünen! Bin allerschwerstens beeindruckt.

    Mit der Postkartenaktion versuchen erwachsene Grüne, junge, eher naive Wähler zu ködern, weil sie bei ihresgleichen (Erwachsenen) vor die Wand gelaufen sind.

    Das ‘Philipp-Mißfelder-Prinzip’ macht weiter Schule. Was der Vorsitzende der Jungen Union vorgeturnt hat, wird in Kaarst nachexerziert: Reiß die Klappe auf und provoziere! Egal was für einen (bevorzugt rechten) Müll du redest oder sonstwie absonderst, du machst dich damit bekannt. Daß man die dabei besetzten Positionen auch einhalten muß, versteht sich.

    Deshalb kann man angesichts der fortgesetzten rassistischen Aktion keinen Zweifel mehr daran haben, daß die Kaarster in der rechten politischen Ecke auf Stimmenfang gehen. Wenn die Parteispitze jetzt nicht anfängt, vernehmbar über einen Parteiausschluß der Strategen vom linken Niederrhein nachzudenken, zeigt sie, daß sie für rechtslastige junge Simpel wählbar sein will, für andere aber nicht mehr.

    Petra D.

    Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Aufklärung und Lehre veröffentlichen werde.

  35. Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I., Berlin
    Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I., Berlin says:

    An die “Grünen” in Kaarst und NRW
    (Kopie an Bundesgeschäftsstelle):

    Auf unsere mails zur rassistischen und sexistischen Plakataktion in Kaarst haben wir leider immer noch keine Antwort von Ihnen erhalten. Auch für eine Entschuldigung hatten Sie wohl keinen Anlaß gesehen.

    Auf Ihren Webseiten haben Sie angekündigt, das Plakat zurückzuziehen.
    Nun erfahren wir jedoch, daß Sie – Tage nach Ihrem Beschluß, das Plakat zurückzuziehen – sogar Postkarten mit demselben Motiv verschickt haben, noch dazu an Erstwählerinnen!

    Die Plakataktion selbst, der Vermerk “Zensur” statt einer Erklärung auf der Kaarster Website, dann Ihre Erklärungen, die überhaupt nicht von Einsicht zeugten, jetzt auch noch die Postkartenaktion:
    Eine Reihe von beleidigenden Frechheiten in crescendo!
    Auf welche Wählerinnenschaft zielen Sie eigentlich?

    In Erwartung einer Stellungnahme,
    Janina Argilagos

  36. Arndt Klocke
    Arndt Klocke says:

    Der Ortsverband Kaarst hat nach Aufforderung durch den Landesvorstand der Grünen NRW zugesagt, die Plakate abzuhängen. Das haben die Kaarster Grünen gemacht, auch wenn anscheinend vereinzelte Plakate übersehen wurden. Darauf haben wir die Kaarster bereits hingewiesen. Die begonnene Postkartenaktion für ErstwählerInnen wurde umgehend gestoppt. Einige schon abgeschickte Briefe konnten leider nicht mehr zurück geholt werden.

    Ich finde es falsch, dass sich die Kaarster Grünen bisher nicht für die völlig verunglückte Bildsprache des Plakats und der Postkarte entschuldigt oder in irgendeiner Art und Weise erklärt haben. Darauf werde ich sie am Freitag in Kaarst auch persönlich hinweisen.

    Sexismus und Rassismus werden von den Grünen seit unserer Gründung bekämpft und auch nicht stillschweigend hingenommen. Es ist auch meine Aufgabe und meine Verantwortung als Landesvorsitzender, diese politische Haltung und Grundüberzeugung der Grünen Partei nach außen zu vertreten. Genau aus diesem Grund haben wir darauf hingewirkt, dass das Plakat abgehängt wird. Es sollte provokant auf die CDU-Mehrheit in Kaarst hinweisen, hat aber deutlich rassistische und sexistische Assoziationen geweckt und war deshalb überhaupt nicht tragbar.

    Als Landesverband achten wir bei der Erstellung von Wahlplakaten, die wir den GRÜNEN vor Ort zur Verfügung stellen, explizit darauf, dass wir die Menschen in NRW in ihrer Vielfalt ” auch ihrer ethnischen Vielfalt – darstellen und damit die Botschaft verbinden, dass eine volle rechtliche und soziale Integration noch nicht vollzogen ist. Bei der Darstellung von Frauen auf unseren Wahlplakaten achten wir auch darauf, sie als Frauen zu zeigen, die in unterschiedlichen Feldern berufstätig sind, die zu Recht selbstbewusst und selbständig sind.

    Ich schreibe dies, um zu zeigen, dass wir als Landesverband einen intensiven Diskussionsprozess um unsere eigenen Wahlplakate geführt haben, und dass es uns darauf ankommt, als Gesamtpartei Antidiskriminierung, Gleichberechtigung und kulturelle Gleichstellung der Geschlechter ausdrücklich zum Thema in allen Wahlkämpfen zu machen.

    Umso ärgerlicher ist es für uns, dass diese Botschaft nun durch ein Plakat überlagert wurde, das in einem unserer über 300 Ortsverbände entstanden ist und für das der Landesverband keinerlei Verantwortung trägt. Die Kaarster Grünen müssen als eigenständige und eigenverantwortliche Gliederung der Partei mit allen Konsequenzen leben, die sich sowohl aus dem Plakat selbst wie auch aus ihrem Umgang mit der Diskussion über das Plakat ergeben.

    Arndt Klocke, Landesvorsitzender Grüne NRW

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] BürgerInnen, die das Pamphlet bei sich im Briefkasten vorfanden, haben sich an die antirassistische Media Watch Organisation “Der Braune Mob” gewannt. Mehr Infos und Platz für Eurer Feedback unter http://blog.derbraunemob.info/2009/08/11/ein-grund-nicht-gruen-zu-waehlen/ […]

  2. […] informiert der media watch blog der braune mob über diese […]

  3. […] das Rassismus und Sexismus? Wie das Feedback zum Plakat zeigt,wird es als rassistisch und sexistisch wahrgenommen. Dass es ausgerechnet ein Plakat der […]

  4. […] sexistisch, sondern im Gegenteil …“ – Ausführliche informiert der media watch blob der braune mob über diese […]

  5. […] edge in defense of their motif choice. Despite a growing wave of protest from individuals and organizations – as well as member of their own party across the nation – the Kaarst branch continued to hold fast […]

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