Frankfurt am Main trauert um Emeka Okoronkwo – nur die Bundespolitik und die meisten Medien nicht

Der Mann schützte in der Nacht zum 2.5. zwei Frauen, die von Männern massiv belästigt wurden – und wurde dafür erstochen.

Die Stadt Frankfurt am Main zögerte danach, den im Bahnhofsviertel getöteten hilfsbereiten Mann posthum zu ehren; es dauerte laut FAZ.net rund eine Woche, bis von offizieller Frankfurter Stelle überhaupt eine Reaktion auf den Tod des jungen Nigerianers zu hören war.

Nach aktuellen Meldungen will Bürgermeisterin Ebeling nun an der Trauerfeier teilnehmen.

Warum in diesem tragischen Fall anders als in München bei Dominik Brunner überhaupt gezögert wurde, kann die Stadt Frankfurt am Main bestimmt beantworten.

Zeitungsartikel dazu HIER und HIER – dpa findet das Ganze “keine Neuigkeit”, Kein Bundespolitiker nahm bis jetzt Stellung zu Okoronkwes Tod: HIER

5 replies
  1. M.Adeoso
    M.Adeoso says:

    Als Ergänzung zu meinem ersten Kommentar: ich finde den Fall Okoronkwo im Vergleich zum Fall Brunner im übrigen auch arg unterrepräsentiert in der Öffentlichkeit, besonders die politischen Reaktionen lassen arg auf sich warten – hierin stimme ich dem Blog-Post vollständig zu. Ganz abgesehen davon, dass er mich auch persönlich sehr betroffen gemacht hat.
    Ich hatte bloß den Eindruck, dass jene Medienstimmen, die durchaus engagiert in dieser Sache waren und sind, nicht gehört wurden und dass deshalb die Aussage “Frankfurt trauert – nur die Medien nicht” so nicht ganz stimmt.

  2. M.Adeoso
    M.Adeoso says:

    (Kommentar 1)
    Entschuldigen Sie, beim Posten des ersten Kommentars ist irgendwas schief gegangen…. Was ich darin geschrieben hatte, war, dass die Frankfurter Rundschau (für die auch ich arbeite) von Anfang an und kontinuierlich über den FAll Okoronkwo berichtet und bereits am 5.5. eine Reaktion der Politik und posthume Ehrung Okoronkwos gefordert hat, siehe z.B. http://fr-online.de/frankfurt_und_hessen/meinung/?em_cnt=2616172& – dieser und andere Texte waren stets prominent auf der Seite 1, den Tagesthema-und Meinungsseiten des FR-Lokalteils platziert und liefen online in den “Topnews”. Von daher konnte ich zumindest im Bezug auf unsere Zeitung der Aussage “Frankfurt trauert – nur die Medien nicht” nicht zustimmen.

    Und als kurzer Hinweis am Rande: der Verstorbene hieß Okoronkwo, nicht Okoronkwe und starb in der Nacht zum 2. Mai – vielleicht ließe sich das oben richtigstellen, auch das gehört dazu, wenn man jemandem ein ehrendes Andenken bewahren möchte.

  3. redaktion
    redaktion says:

    @M.Adeoso:
    Vielen herzlichen Dank für die Korrekturen, wir hatten uns (leider) auf eine Meldung der FAZ verlassen und bedauern, dass wir die falsche Schreibweise des Namens übernommen hatten.
    2) Dass einige Medien durchaus berichtet haben, stimmt. Gemeint hatten wir das auffällig niedrige Medieninteresse im Vergleich zu ähnlichen Fällen.
    Wir haben den Artikel korrigiert.
    MFG
    Redaktion

  4. Anonym
    Anonym says:

    Guten Tag,

    ich schrieb an die Stadt folgendes:

    “Guten Tag, ich habe eine Frage bezüglich des Todes von Emeka Okoronkwo, welcher im Zuge von getätigter Zivilcourage von zwei Männern im Bahnhofsviertel Frankfurt am Mains erstochen wurde. Weshalb haben Sie eine Woche benötigt um auf den Tod diesen Jungen Mannes einzugehen? Ich freue mich auf eine Antwort! Mit freundlichen Grüßen”

    Antwort (eher mager, aber forderte eine ausführlichere an!):

    “Viele Zuschriften haben mich erreicht wegen des tragischen Todes des mutigen jungen Mannes, der zwei Frauen helfen wollte, die belästigt wurden.

    Ich bin wie Sie alle erschüttert über diese schreckliche Tat und nehme Ihren Vorschlag gerne auf, Herrn Emeka Okoronkwo für seine Zivilcourage postum auszuzeichnen.

    Ich habe Herrn Bundespräsident Horst Köhler gebeten, Herrn Emeka Okoronkwo zu ehren. Diese Anregung habe ich zugleich Herrn Ministerpräsident Roland Koch zukommen lassen.

    Ich bin der Überzeugung, dass diese Bitte dem Ansinnen vieler entspricht.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Oberbürgermeisterin Frankfurt”

    Naja, eine Antwort auf eine andere Frage.
    Wobei diese sich ganz erfreulich anhört.
    Ohne dies der Stadt vorwerfen zu wollen, hat das Verhalten hier den schalen Beigeschmack “bloß nichts falsch machen” zu wollen und halt mal auf Nummer sicher zu gehen mit einem Vorschlag zur “postumen Ehrung”.

    Insbesondere der letzte Satz überzeugt mich am wenigsten: Weshalb ist es ihr so wichtig anderen einen Gefallen damit zu tun dem BP einen Brief zu schicken? Sollte sie doch aus Überzeugung tun und nicht aus Gründen des Ansehens ihrer Person….
    Egal, bin gespannt auf die Antwort meiner eigentlichen Frage.

    Gruß!

  5. Anonym
    Anonym says:

    die Stadt hat “geantwortet”.

    Ein Vertreter der Bürgermeisterin bat mich anzurufen um das telefonisch zu klären.

    Er gab sich während des Telefonats irgendwie komisch und vermittelte mir das Gefühl ich würde ihn aus kritisieren, aber ohne wirklich guten Grund.
    Naja, Kritik wollte ich an dieser Stelle noch gar nicht ausüben, was zum Schluss des Gesprächs dann auch von mir gesagt geworden ist.

    Er kam dann darauf zu sprechen, dass die Medien ja auch mit Verzögerung auf den Tod reagierten hätten, wobei ich einwendete, dass es an dem Informationsfluss der Polizei liegen könnte. Seine Reaktion darauf “Sehen Sie” und fügte etwas hinzu, was ich nur sinngemäß wiedergeben kann: “War bei uns auch so…”
    Haja, da war das Gespräch auch zu Ende, weil darauf kann er sich jetzt immer stützen und was soll eine Diskussion bei der nichts heraus kommt…

    Bin unzufrieden insbesondere mit der Art und Weise des Gesprächsspartners, aber nicht nur deswegen, auch weil mir die Erklärung eher wie “ein Gedankenblitz zum Abwimmeln” des zu neugierigen Bürgers vorkommt.
    Er hätte diese Erklärung einfach schöner formulieren und präsentieren können.

    Es kann natürlich auch sein, dass ich das hier falsch sehe und die arme Stadt Frankfurt eine schlechte Informationsinfrastruktur mit ihrer Polizeit pflegt.

    Viele Grüße!

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