SIXT Sommerloch: Supremacy als Werbegag

Offensichtlich hat SIXT kein Interesse daran, an Schwarze Menschen zu vermieten – sonst würden sie sie weniger unverschämt instrumentalisieren. Das kann man sch ja für die nächste Mietwagensuche vormerken.

Diese Mail -und damit verbundene  Werbung- erreichte uns heute:

quelle: sixt, FAZ

Einsendung dazu:

—— Weitergeleitete Nachricht
Von: Mekonnen Mesghena
Datum: Mon, 28 Jun 2010 11:10:43 +0200
An: Werberat
Betreff: Sixt-Werbung in der Süddeutschen Zeitung vom 23.06.2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sixt-Werbung in der Süddeutschen Zeitung vom 23.06.2010 (siehe Anlage) verkörpert eine ethnozentrische Weltsicht, die rassistisch und chauvinistisch ist. Sixt benutzt die Wohlstandsgefälle zwischen Reich (Deutschland) und Arm (Ghana), um die Überlegenheit Deutschlands gegenüber Ghana zu demostrieren. Diese ewigen Klischees eines armen, chaotischen und unterlegenen Afrikas sind es genau die Bilder, die die Denkweise der Mehrheitsbevölkerung über den Kontinent Afrika prägen. Bei aller Freiheit und Kreativität der Werbung bleibt der ständige Rückgriff auf solche alten und chauvinistischen Klischees abgeschmackt und beleidigend.

Gegen eine solche ethnozentrische Weltsicht in der besagten Sixt-Werbung protestiere ich aufs Schärfste. Den Deutschen Werberat möchte ich deshalb dringend dazu ermutigen, sich mit dem Inhalt der Werbung auseinander zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Mekonnen Mesghena

====================
Mekonnen Mesghena
Department Head
Migration & Diversity

Heinrich Boell Stiftung
10117 Berlin, Germany

www.boell.de
www.migration-boell.de
diversity@boell.de
====================

Kontakt zu SIXT:

Mailadresse: InvestorRelations@sixt.de

Sixt GmbH & Co Autovermietung KG , Zugspitzstr. 1 ,D-82049 Pullach

Vorsitzender des Vorstands: Erich Sixt
Vorstand: Dr. Julian zu Putlitz, Detlev Pätsch

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Gunter Thielen
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats: Thierry Antinori
Aufsichtsrat: Ralf Teckentrup

Tel: +49-(0)89 74444-0 ; Fax: +49-(0)89 74444-86666
Mailformular: http://ag.sixt.de/no_cache/kontakteadressen/kontaktformular/

*

Anmerkung des Mob:

Da der ‘Werberat’ sich offensichtlich vor allem aus Menschen zusammensetzt, die keine Vorbildung in den Bereichen ‘struktureller Rassismus’, ‘dominanter Diskurs’ oder ‘critical whiteness studies’ besitzen, und darüber hinaus ein Gremium der Werbewirtschaft selbst ist (also nicht unabhängig), erkennen wir seine Entscheidungen in Diskriminierungs-Angelegenheiten nicht an.

Unsere Erfahrungen mit dem “Werberat”, was eigene Positionierung und Aufklärungsversuche angeht, sind entsprechend. Siehe: http://www.derbraunemob.info/deutsch/content/sogehtsnicht/content_daneben_hoerzu.htm

Auch findet sich auf der Homepage des Werberates die “Rasse“.

Dies hatten wir (gut erklärt) moniert, es kam keine Antwort.

Eine vielsagende ‘Entscheidung’ des Werberates kann man auch hier nachlesen.

Es bleibt natürlich trotzdem allen ungenommen, sich an diese Gruppe zu wenden. Wir halten direktes Verbraucher_innen-Feedback an die Firmen jedoch für mindestens ebenso wichtig und erfolgversprechend. Ohne Zuschriften der “Verbraucher_innen” bzw Zielgruppe gibt es für die betreffenden Gewerbetreibenden keinen Grund zur Auseinandersetzung mit dem Grad der Demokratie oder des Diskriminierungsgehaltes ihrer Außendarstellung.

Wir sind allerdings auch der Ansicht, dass es beim Konsument_innenfeedback nicht darauf ankommt, die Firmen von der eigenen Meinung zu überzeugen, sondern ihnen diese einfach nur deutlich mitzuteilen. Der Sinn von Feedback ist ja nicht unbedingt “Einsicht beim Gegenüber” sondern zunächst, sich selbst mit diskriminierender Werbung nicht einverstanden zu zeigen, und danach, die Firma zu anderem Handeln zu bewegen. Dies machen Firmen meistens ohnehin ganz unabhängig von “Überzeugung”, sondern einfach aus ökonomischen oder Publicity-Gründen. Je mehr Menschen sagen/schreiben, dass sie etwas daneben finden, desto wahrscheinlicher ist auch ein Erfolg – egal wie diese Menschen sich ausdrücken.

14 replies
  1. Sebastian Brux
    Sebastian Brux says:

    von Sebastian Brux
    an InvestorRelations@sixt.de
    Datum 30. Juni 2010 14:51
    Betreff Sixt-Werbung in der Süddeutschen Zeitung vom

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Sixt-Werbung in der Süddeutschen Zeitung vom 23.06.2010 verkörpert eine ethnozentrische Weltsicht, die rassistisch und chauvinistisch ist. Sixt benutzt die Wohlstandsgefälle zwischen Reich (Deutschland) und Arm (Ghana), um die Überlegenheit Deutschlands gegenüber Ghana zu demostrieren. Diese ewigen Klischees eines armen, chaotischen und unterlegenen Afrikas sind es genau die Bilder, die die Denkweise der Mehrheitsbevölkerung über den Kontinent Afrika prägen. Bei aller Freiheit und Kreativität der Werbung bleibt der ständige Rückgriff auf solche alten und chauvinistischen Klischees abgeschmackt und beleidigend.

    Gegen eine solche ethnozentrische Weltsicht in der besagten Sixt-Werbung protestiere ich aufs Schärfste.

    Sebastian Brux

  2. Enoka
    Enoka says:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Es ist leider nicht das erste Mal, dass die Autovermietungsfirma Sixt sich mit rassistischen und diskriminierenden Verhalten gegenüber einen Teil seiner aktuellen und potentiellen Kundschaft sich kennzeichnet.

    In November 2009 dürfte einen Deutsch-Türke -wegen seines Namens- ein Wagen bei Sixt nicht mieten. Mehr hier…
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jan_vajnorsky_will_ein_tuerke_bei_sixt_einen_wagen_mieten/

    Es ist anzunehmen, dass es noch mehr solche Fälle existieren, denn die meisten KundInnen, aus Scham, tiefen Verletzung und Zeitmangel, statt sich an die Offentlichkeit zu wenden, eine andere Firma sich aussuchen.

    Diese rassistische Werbung die aufs schärsfte zu kritisieren ist, macht es offensichtlich: die Firma SIXT hat ein Rassismus-Problem. Dieses sollte sie ernst nehmen. Die Werbeplakate sollte schnellstens verschwinden samt Entschuldigung der Firma.

    Enoka Ayemba,

    Berlin

  3. Anne
    Anne says:

    Enoka,
    vielen Dank für den Hinweis auf den eindeutig rassistischen Vorfall im November 2009.

    Allgemein, befürchte ich aber, dass bei profitorientierten Firmen wie SIXT ein Prostest nicht immer reicht. Diese Firmen müssen ihr Fehlverhalten erst in finanzieller Konsequenz bemerken bis sich etwas ändert.

    Also, je mehr Menschen von diesen unglaublich dummen und respektlosen Werbeversuchen erfahren, desto besser.

  4. Hanna
    Hanna says:

    Ich habe mich in dieser Sache auch an den deutschen Werberat, seinen Sprecher und Sixt gewandt, siehe unten:

    Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Nickel.

    Ich möchte mich bei Ihnen über eine Sixt Werbung beschweren, die am 23. 6. in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde, und meines Wissens nach auch in der FAZ. Sie zeigt einen weißen Sportwagen, neben den ein Bilde eines vollbeladenen Trucks montiert ist, auf den sich eine Gruppe schwarzer Menschen samt Gepäck quetscht. Bildunterschrift: “Der Sixt WM Tip: Ghana – Das könnte eng werden”

    Diese Werbung ist peinlich, weil sie mit einer billigen Pointe arbeitet; aber viel schlimmer, sie ist rassistisch, weil sie mit der Vorstellung von einer Überlegenheit der Weißen (repräsentiert durch ein weißes Auto, über dessen maskuline Konnotation noch gesondert geredet werden müßte) über die Schwarzen (hier wie so oft nur in der Masse, in Armut und entindividualisiert gezeigt) arbeitet.
    Mir erscheint es, als sei das nicht einfach Dummheit oder Ignoranz der beauftragten Werbeagentur, sondern bewußtes Kalkül: ein Spiel mit sehr alten Ressentiments, für deren Bekämpfung gerade der deutsche Werberat sich einsetzen sollte.

    Ich habe mich auch bereits an Sixt gewandt, und eine Entschuldigung gefordert, sowie meinen Boykott der Firma angekündigt. Der Anstand gebietet es meiner Meinung nach hier ebenso wie die moralischen Anforderungen an die Demokratie der BRD, daß Sie, der deutsche Werberat, zu der Geschäftspraxis von Sixt deutlich und öffentlich Stellung beziehen.

    So eine Werbung ist beleidigend für alle, die sich gegen Rassismus und für Zivilcourage einsetzen. Sie haben nun die Möglichkeit, sich zu entscheiden, sich an ihre Seite zu stellen.
    Dafür schon jetzt vielen Dank
    Hanna Engelmeier
    Berlin

  5. Linda Supik
    Linda Supik says:

    Sehr geehrter Herr Sixt,

    vielen Dank für Ihre Antwort und die Entschuldigung, wenn gleich ich als /weiße /nicht persönlich getroffen bin. Wichtiger wäre allerdings eine öffentliche Entschuldigung gegenüber dem Schwarzen und People of Colour-Werbepublikum (nicht nur ganaischer Herkunft), die sie vielleicht auf diese Weise nicht alle als potentielle KundInnen verlieren wollen? Dessen bin ich mir allerdings nicht sicher, da ich inzwischen erfahren habe, dass Sie grundsätzlich auch keine Wagen an türkische StaatsbürgerInnen vermieten, was den Diskriminierungstatbestand erfüllt. Ihr entschlossener Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung erscheint angesichts dessen fragwürdig.

    Mit freundlichen Grüßen, Linda Supik

    Johanna Münzer schrieb:

    Sehr geehrte Frau Supik,

    ich habe Ihre Nachricht erhalten, in der Sie uns Ihren Unmut über unsere jüngste Werbeanzeige in der SZ (oder FA?) ausgedrückt haben.

    Jede Form von Rassismus und Diskriminierung bekämpfen ich und unser Unternehmen entschlossen, ich bin mir meiner Verantwortung gerade als Deutscher sehr bewusst.

    Es liegt uns daher fern mit unserer Werbung zu beleidigen oder zu verspotten. Unser Unternehmen ist seit vielen Jahren für eine direkte, ironische und aggressive Werbung bekannt. Dies birgt die Gefahr in sich, dass Aussagen überspitzt werden und zuweilen “über das Ziel hinausschießen”. In diesem Fall räume ich ein, dass die von unserer Werbeagentur entworfene Anzeige nicht den richtigen Ton getroffen hat. Wenn Sie sich dadurch verletzt fühlen, bitte ich um Entschuldigung.

    Ich bin ein Anhänger des großen französischen Philosophen Voltaire, der einmal sinngemäß formuliert hat, dass die Menschen nun einmal fehlerhafte Wesen seien. Darum solle man sich die Fehler gegenseitig verzeihen. Dies sei die Basis unseres Zusammenlebens. Bitte nehmen Sie uns nicht übel, dass auch wir uns zuweilen als fehlerhafte Wesen erweisen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Erich Sixt

    —–Ursprüngliche Nachricht—–
    Von: Linda Supik [Gesendet: Donnerstag, 1. Juli 2010 10:35
    An: InvestorRelations@sixt.de
    Betreff: Beschwerde über Werbemotiv ‘Ghana’

    Sehr geehrte Damen und Herren bei Sixt,

    ich bin empört über Ihr Werbemotiv ‘Ghana …’ Die gehässige Instrumentalisierung des Nord Süd Wohlstandsgefälles beruft sich auf rassistische Klischees, ob von Ihnen gewollt oder nicht. Regelmässig auf Mietwagen angewiesen, werde ich von Sixt zukünftig Abstand nehmen.

    MfG, Linda Supik,

    Rassismusforscherin, Uni Frankfurt/Main

  6. S Naidoo
    S Naidoo says:

    I would like to express my disgust to what we see as a racist advert and certainly not in the spirit of FIFA’s call for (and support of) non-racism in sport.

    If this is the way SIXT thinks they could get free mileage for the company, it is a cheap and insensitive way to save on their advertising budget.

    There are ‘jokes’ that we could all make about countries like Germany and their history/practices. I wonder how that would go down!!

  7. jürgen
    jürgen says:

    An: InvestorRelations@sixt.de
    Betreff: Beschwerde über Werbekampagne

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich beziehe mich auf ihre in der Süddeutschen Zeitung geschalteten Werbung “WM-Tipp: Gahna-das könnte eng werden”

    Werbung darf eine Menge aber längst nicht alles. Bei Rassismus, wie in diesem Falle hört es auf jeden Fall auf.

    Es ist nicht das erste mal das mir ihr Unternehmen in dieser Hinsicht negativ auffällt.

    Ich arbeite als Freiberufler in der Filmbranche und bin in meiner Position hauptverantwortlich für die Entscheidung wo die unterschiedlichen Produktionsfirmen ihre Fahrzeug-Flotten mieten.
    Ich miete ausschließlich aus o.g. Gründen grundsätzlich bei ihrer Konkurrenz und rege dies darüber hinaus auch bei meinen Kollegen in der Branche an.

    In meinem Fall ist ihre unverantwortliche Werbung deutlich nach hinten los gegangen.

  8. Linda Supik
    Linda Supik says:

    Hier die Fortsetzung meines Dialogs mit Herrn Sixt:

    ##############################

    Sehr geehrte Frau Münzer, sehr geehrter Herr Sixt,

    die Quelle kann ich Ihnen gerne nennen, der Artikel findet sich in einem bekannten Blog:
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jan_vajnorsky_will_ein_tuerke_bei_sixt_einen_wagen_mieten/

    Bezüglich des “öffentlichen Prangers” – von gewaltsamer Zurschaustellung distanziere ich mich entschieden, ich empfehle Ihnen lediglich eine freiwillige öffentliche Entschuldigung, wie dies unter fehlerhaften Menschen (ihr Voltairezitat) durchaus üblich ist.

    Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Lehre und Aufklärung veröffentlichen werde.

    Mit freundlichen Grüßen, Linda Supik

    #########################

    Zitat von Johanna Münzer :

    Grüß Gott Frau Supik,

    Herr Sixt hat Ihre e-Mail gelesen und mir folgende Antwort diktiert.

    Zunächst möchte Herr Sixt darauf hinweisen, dass der öffentliche Pranger vor einer ganzen Weile abgeschafft worden ist.

    Vielmehr interessiert uns hier jedoch Ihre Behauptung, dass die Firma Sixt grundsätzlich keine Wagen an türkische StaatsbürgerInnen vermietet.
    Wir bitten Sie, uns namentlich mitzuteilen, wer dies behauptet, damit wir uns mit dieser Quelle in Verbindung setzen können. Denn diese Unterstellung erfüllt den Tatbestand der Rufschädigung. Sie ist nicht wahr und geradezu absurd für ein Unternehmen, das in rund 100 Ländern aktiv ist.

    In Erwartung der Nennung Ihrer Quelle verbleibe ich mit freundlichem Gruß

    Erich Sixt

  9. sina dreimann
    sina dreimann says:

    sehr geehrte frau münzer,

    eine standartisierte antwort, die zudem inhaltliche widersprüche aufweist (wie passt es zusammen, jede form von rassismus und diskriminierung bekämpfen zu wollen und eine rassistische anzeige nur als “zu zugespitzt zu betrachten? wäre eine “etwas weniger rassistische” aussage also in ordnung??), macht es nicht besser.

    mit freundlichen grüßen

    sina dreimann

    >Sehr geehrte Frau Dreimann,
    >
    >ich habe Ihre Nachricht erhalten, in der Sie uns Ihren Unmut über unsere jüngste Werbeanzeige in der SZ (oder FAZ?) ausgedrückt haben.
    >
    >Jede Form von Rassismus und Diskriminierung bekämpfen ich und unser Unternehmen entschlossen, ich bin mir meiner Verantwortung gerade als Deutscher sehr bewusst.
    >
    >Es liegt uns daher fern mit unserer Werbung zu beleidigen oder zu verspotten.
    >
    >Unser Unternehmen ist seit vielen Jahren für eine direkte, ironische und aggressive Werbung bekannt. Dies birgt die Gefahr in sich, dass Aussagen überspitzt werden und zuweilen “über das Ziel hinausschießen”. In diesem Fall räume ich ein, dass die von unserer Werbeagentur entworfene Anzeige nicht den richtigen Ton getroffen hat. Wenn Sie sich dadurch verletzt fühlen, bitte ich um Entschuldigung.
    >
    >Ich bin ein Anhänger des großen französischen Philosophen Voltaire, der einmal sinngemäß formuliert hat, dass die Menschen nun einmal fehlerhafte Wesen seien. Darum solle man sich die Fehler gegenseitig verzeihen. Dies sei die Basis unseres Zusammenlebens. Bitte nehmen Sie uns nicht übel, dass auch wir uns zuweilen als fehlerhafte Wesen erweisen.
    >
    >Mit freundlichen Grüßen
    >
    >
    >
    >Erich Sixt

    >sehr geehrte damen und herren,
    >
    >ihre o.g. werbung ist eine solche unverschämtheit, dass es mir sehr
    >schwer fällt, ihnen eine höfliche mail zu schreiben.
    >
    >das veröffentliche anschreiben von mekonnen mesghena hat die
    >wesentlichen punkte ja auch bereits genannt.
    >
    >ich kann nur ergänzen, dass ich als Weiße garantiert nie wieder bei
    >ihnen ein auto mieten werde, weil ich es einfach ekelhaft finde, wie sie
    >nicht nur ungeniert rassistische stereotype präsentieren, sondern dazu
    >auffordern, sich über (reale oder imaginierte) armut lustig zu machen.
    >
    >mir ist eine solche entgrenzte werbung ebenso unverständlich wie mir
    >unvorstellbar ist, dass niemand die beleidigende, verächtliche und
    >respektlose aussage bemerkt hat. ich muss daher davon ausgehen, dass sie
    >aus ökonomischen gründen, wie beispielsweise dem kalkül den
    >gegenwärtigen nationalistisch- rassistischen hype zu ihrem finanziellen
    >vorteil zu nutzen, die kränkung schwarzer menschen, ghanaer_innen und
    >anderer afrikaner_innen (die diese bilder über ihre länder ebenfalls
    >kennen) sowie weißer deutscher, die sich dafür schämen, bewusst in kauf
    >genommen haben.
    >daraus ziehe ich meine konsequenzen.
    >
    >mit freundlichen grüßen
    >
    >sina dreimann

  10. Tyrone Adams a.k.a. Afrasan Adamawan
    Tyrone Adams a.k.a. Afrasan Adamawan says:

    —– Original Message —–
    From: Tyrone Adams
    To: johanna.muenzer@sixt.de
    Cc: InvestorRelations@sixt.de ; anzeigenannahme@sueddeutsche.de ; adsales@sueddeutsche.de ; wir@sueddeutsche.de ; werberat@werberat.de
    Sent: Monday, July 12, 2010 3:26 PM
    Subject: rassistische Werbung – Antwort von Erich Sixt

    Hallo Herr Sixt,

    vielen Dank für Ihre Antwort und ehrliche Reaktion auf die Kritik an der rassistischen Werbung Ihrer Firma – hier nochmals nachzulesen: http://blog.derbraunemob.info/2010/06/30/sixt-sommerloch-supremacy-als-werbegag/. Es ist bekannt, dass Sie, Herr Sixt, bewusst damit Geld verdienen, mit diskriminierender Werbung immer wieder anzuecken, sie es sexistisch, rassitisch oder sonstwie provozierend – hier nehme ich Bezug auf Ihr Interview von 2008: http://www.sueddeutsche.de/geld/interview-erich-sixt-ueber-seine-werbung-1.261309. Daher finde ich es besonders bemerkenswert, dass Sie sich in diesem speziellen Fall nicht nur mit dem Profit, sondern auch den Konsequenzen der Aktionen Ihrer Firma auseinandersetzen, sinbesondere, wenn der Fehler hier nach Ihrer aussage zum Teil bei der Werbeagentur lag.

    Leider ist es bei weitem nicht genug, einen Fehler zuzugeben und sich vereinzelt per email zu entschuldigen, insbesondere dann nicht, wenn Ihnen, Herr Sixt, anschienend das Ausmaß der negativen Auswirkungen ihrer rassistischen Anzeige nicht bewußt ist. Es handelt sich nicht nur um Rufschädigung, was Ihnen da fehlerhaft unterlaufen ist, es ist viel schlimmer: Rassismus. Aber Sie haben sich weder bei der Schwarzen Bevölkerung in Deutschland und in Afrika, insbesondere Ghana, entschuldigt, noch bei den Lesern der Zeitung, die diese rassistische Werbung ansehen mussten und deren Vorurteile im Zweifel gewachsen sind, noch haben Sie verdeutlicht, dass Sie in Zukunft darauf achten werden, antirassistische Werbungen anstelle von rassistischen Werbungen als Verkaufstaktik zu nutzen.

    Als erfolgreicher Geschäftsmann wissen Sie, dass wenige freundliche Worte keine großen Erfolge bringen. Wenn wir also tatsächlich in diesem Fall gegen Rassismus erfolgreich handeln wollen, und dass wollen Sie, so jedenfalls habe ich Ihre Antwort verstanden, dann sollten wir dafür sorgen, dass solch eine rassisitsche Werbug nicht noch einmal produziert wird, weder im Auftrag von Sixt, noch aus dem Hause der von Ihnen beauftragten Werbeagentur – selbstverständlich muss auch jede Zeitung, die diese Werbung gegen Geld abgedruckt hat, sich also für Rassismuspropaganda hat bezahlen lassen, hier Verantwortung übernehmen – u.a. die Süddeutsche Zeitung (Werbung abgedruckt am 23.06.2010).

    Eine angemessene Antwort auf Ihren Fehler, den Sie ja erfreulicherweise zugegeben haben, wäre eine SIXT Anzeige in der gleichen Zeitung (bzw. in den Zeitungen) mit einer öffentlichen Entschuldigung für die rassistsche Werbung, sowie einem gleichzeitigen öffentlichen Aufruf gegen Rassismsus. Darum bitte ich Sie hiermit und fordere Sie dazu auf, einen öffentlichen Brief sowohl an die Presse als auch an die entsprechende Werbeagentur zu senden, mit einem in etwa folgendem Inhalt (Ich habe mich hier an Ihrer Vorlage orientiert):
    “Ich, Erich Sixt, bin mir gerade als Deutscher meiner Verantwortung sehr bewusst, jede Form von Rassismsus und Diskriminierung zu bekämpfen. Obwohl es unserem Unternehmen fern liegt, trotz regelmäßiger ironischer und direkter Werbung Menschen bewußt zu verspotten oder zu beleidigen, ist leider genau dies mit unserer Werbung während der Fussballweltmeisterschaft passiert, jedoch unbeabsichtigt. Hierfür möchte ich mich öffentlich entschuldigen. Ferner habe ich die verantwortlichen Personen sowohl in meiner Firma als auch bei der beauftragten Werbeagentur darauf hingewiesen, dass unser Erfolg nicht auf Kosten anderer Menschen erzielt werden darf, und dass Rassismus ein ernstzunehmendes Phänomen unseres Alltags ist, dem wir immer wieder entgegentreten müssen, besonders mit dem Hintergrundwissen der Deutschen Geschichte. Die Werbeagentur habe ich ebenfalls um eine öffentliche Entschuldigung gebeten. Falls dies nicht geschieht, werden wir in Zukunft mit einer anderen Werbeagentur zusammenarbeiten. Wir Menschen sind fehlerhafte Wesen und es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unsere Fehler verzeihen. Gleichzeitig ist es wichtig, alles daran zu setzen, diese Fehler nicht zu wiederholen. Für unsere Werbung während der WM tun wir dies hiermit. – Mit freundlichen Grüßen – Erich Sixt”

    >> Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Lehre und Aufklärung veröffentlichen werde. <<

    Mit antirassistischem Dank und Gruß
    Tyrone Adams a.k.a. Afrasan Adamawan
    Hamburg – Deutschland

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