Welches Tier sucht ‘Bundes­ent­wick­lungs­mi­nister’ Dirk Niebel mit dem Slogan “Armut bekämpfen, Bildung fördern”?

 

Auf dem Poster der Kampagne des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sind mehrere afrikanische Großwild-Tierarten vor einem Umriss des afrikanischen Kontinents verteilt, neben jedem der Tiere findet sich der Text eines “Entwicklungsvorhabens”: Armut bekämpfen – Wachstum fördern, Rohstoffe sichern – nachhaltig wirtschaften, Artenvielfalt erhalten – Kaza [grenzübergreifender Nationalpark, die Red.]besuchen , Menschenrechte schützen – für Demokratie werben, Bildung fördern – Chancen schaffen. Unten auf dem Poster führt ein Link zu dem Gewinnspiel “welches Tier suchen wir?“.

(Wer das Poster unbedingt noch betrachten will, findet es hier.)

 

Pressemitteilung von AfricAvenir International, Berlin Postkolonial, Tanzania-Network Berlin

24. Mai 2013
Afrika ist keine Wildnis!

„The Big Five!“ – Kampagne des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) reproduziert kolonialrassistisches Afrikabild

AfricAvenir International, Berlin Postkolonial und Tanzania-Network protestieren energisch gegen die diskriminierende Darstellung Afrikas im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des BMZ und die Ende April vom Bundesminister Dirk Niebel (FDP) gestartete Plakat- und Internetkampagne „The Big Five!“.

„Diese Kampagne zur ‚neuen deutschen Entwicklungszusammenarbeit’ ist respektlos und absolut inakzeptabel“, so Lawrence Oduro-Sarpong von AfricAvenir International.

PM weiterlesen

 

Auch der Afrikarat wendet sich mit einer PM gegen die misslungene Kampagne an das Ministerium und die deutsche Öffentlichkiet:

“Ausgerechnet in diesem Jahr, in dem in aller Welt das 50-jährige Bestehens der Afrikanischen Einheit gefeiert wird, hat das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) entschieden, den Schwerpunkt nicht auf die Würde der in der Befreiungsbewegung und in den Entwicklungsprozessen aktiv involvierten Afrikaner/innen auf dem Kontinent und in der Diaspora zu legen, sondern unreflektiert sich selbst und andere Akteure zu feiern.
Hinzu kommt, dass eine Plakatkampagne des BMZ rechtzeitig zum deutschen Entwicklungstag neokoloniale Vorstellungen von Entwicklung und Zusammenarbeit wieder bekräftigt, die bedauerlicherweise beim BMZ offensichtlich noch herrschen. Wieder wird hier auf koloniale rassistische Klischees zurückgegriffen, wenn es um die Darstellung Afrikas geht.
Auf dem Plakat sind keine Menschen, sondern nur Tiere und Rohstoffe zu sehen. Beide „Objekte“, die von Europa aus zu erobern bzw. zu jagen sind. Bekräftigt wird das durch die Verwendung der Bezeichnung „Big Five“ (Großwildjagd in Kolonialzeiten durch Europäer in Afrika).”

Afrika-Rat Pressemitteilung HIER

 

 

Das Ministerium freut sich immer über Feedback auf seine von unseren Steuergeldern finanzierten Kampagnen zur Bekämpfung der Probleme in der Welt! Daher hier zur regen Nutzung der

KONTAKT für Feedback und Entwicklungshilfe an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

BMZ-Bürgerservice

Sie haben inhaltliche Fragen, Anregungen oder Kommentare zur deutschen Entwicklungspolitik? Sagen Sie uns Ihre Meinung oder berichten Sie uns Ihr Anliegen! Sie erreichen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) per E-Mail an info@bmz.bund.de

UN-Antirassismusausschuss rügt Deutschland: Schutz vor Rassismus muss verbessert werden.

via ISD

Pressemeldung

Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland begrüßt die Entscheidung des UN Antirassismusausschusses. Dieser rügt, dass Deutschland im Fall Sarrazin die Bevölkerung nicht ausreichend vor rassistischen Äußerungen geschützt hat. Der CERD-Ausschuss hat festgestellt, dass Sarrazins Thesen auf rassistischem Hass beruhen und Elemente der Aufstachelung zur rassistischen Diskriminierung beinhalten

Berlin, 19. April 2013: Die UN rügt die Bundesregierung und die deutsche Justiz

für die Nichteinhaltung der Menschenrechte: indem die Berliner Staatsanwaltschaft 2009 ein vom Türkischen Bundes Berlin Brandenburg gegen Sarrazins Thesen angestrengtes Verfahren einstellte, verletzte sie die Verpflichtungen im Rahmen der UN-Antirassismuskonvention. Kurz zuvor hatte Sarrazin im Magazin Lettre International seine rassistischen Thesen verbreitet, die später in seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ noch vertieft wurden. CERD (Comittee on the Eradication of Racial Discrimination), das die Einhaltung der UN Antirassismuskonvention überwacht, entschied nun, dass dieser Menschenrechtsvertrag in Deutschland nicht angemessen umgesetzt wurde. Deutschland muss nun seine Gesetze und Verfahren im Sinne der UN Antirassismuskonvention überprüfen, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung in Zukunft angemessen vor rassistischer Aufstachelung geschützt wird.


Vergleiche:

 

Berlin, 6.4.-31.5.2013: Kulturinitiative “ROMANISTAN. Crossing Spaces in Europe”

 

via http://www.romanistan-berlin.de/

 

Pressemitteilung

Bei der derzeitigen Rede über Europa und über die europäische Krise finden die Stimmen der Minoritäten – insbesondere die der größten europäischen Minderheit der Roma – kaum Gehör.
(…) Eine differenzierte Wahrnehmung und das Zugestehen von Individualität erscheinen kaum möglich.
Überkommene Ressentiments bilden noch immer den Nährboden für einen virulenten Antiziganismus und tragen zur kulturellen Segregation bei –und zu alltäglichen Diskriminierungen in Bildungs-, Arbeits- und Wohnungsmarkt. Aufgrund einer restriktiven Einwanderungspolitik stehen Roma überall im krisengeschüttelten Europa nach wie vor stigmatisiert am Rande der Gesellschaft.
Das kulturelle Schaffen von Romnija und Roma wird in diesem Zusammenhang häufig nur als Folklore wahrgenommen.

Jenseits stereotypisierender Ethnisierung und Romantisierung widmet sich die internationale Kulturinitiative „ROMANISTAN. Crossing Spaces in Europe“ seit 2011 der „De-Exotisierung” von Roma-Künstler_innen und ihrer Arbeit.

Nach ersten Konferenzen in Wien (2011) und Barcelona (2012) untersucht ROMANISTAN im April und Mai 2013 an verschiedenen Orten in Berlin die zentrale Frage nach dem Verhältnis von kultureller Identität und kultureller Produktion –mit einem vorbereitenden internationalen Symposium, einer Theaterproduktion, einem Musikprojekt, einer Ausstellung zur Problematik der visuellen Repräsentation der europäischen Roma sowie einer abschließenden Konferenz im Rahmen des „Herdelezi Roma Kulturfestivals“.

 

AK Panafrikanismus: Open letter on SPD chair Sigmar Gabriel’s denial of genocide in Namibia

*

Our comment: we explicitly appreciate the AK Panafrikanismus‘ open letter and fully agree. We condemn the denial of Maafa and genocide by Germany’s highest ranking politician of the democratic party.

 

 

Deutsche Version des Briefs HIER

Arbeitkreis Panafrikanismus München e.V.

An

Sigmar Gabriel,MdB
SPD

Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Open letter to Mr. Sigmar Gabriel’s comment during Gunther Jauch’s talk show on 24th March 2013 on ARD.

Dear Mr. Gabriel,

The Pan-Africanism Working Group Munich demands that you correct your comment …

 

read entire open letter here

*

Arbeitkreis Panafrikanismus: Offener Brief zur Äußerung von Sigmar Gabriel (SPD) in der Talkshow von Günther Jauch am 24.03.2013 auf ARD.

*

Anmerkung des Mob: ausdrücklich begrüßen wir diesen offenen Brief, schließen uns der Meinung des AK Panafrikanismus an und verurteilen die Leugnung der Maafa und des Völkermordes seitens des SPD-Parteivorsitzenden.

 

 

For English click here

Arbeitkreis Panafrikanismus München e.V.

An

Sigmar Gabriel,MdB
SPD

Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Offener Brief zur Äußerung von Herr Sigmar Gabriel bei der Talkshow von Günther Jauch vom 24.03. 2013 auf ARD.

Sehr geehrter Herr Gabriel,

Der Arbeitskreis Panafrikanismus München fordert Herr Gabriel auf, seine Äußerung zu korrigieren und den Deutschen Völkermord in Namibia als solches anzuerkennen!

Bei der Günther Jauch Talkshow auf ARD am Sonntag 24.03.2013 um 21.45 Uhr zum Thema: Mutter, Vater, was habt Ihr im Krieg getan? Die Geschichten unserer Familien (zweiter Weltkrieg), stellte der Moderator Herr Günther Jauch folgende Frage an den SPD Chef: „Herr Gabriel, sind wir Deutsche mit unserer Geschichte und mit dem Trauma der Nazi-Zeit… sind wir da sowas wie ein Sonderfall in der Völkergemeinschaft oder wie der Spiegel das heute schreibt: Man muss die Wunden gelegentlich aufstechen, damit sie sich nicht altern?“

Antwort von Herr Gabriel: „ …Erstmal ist das, was das passiert ist ein Sonderfall, ich meine, es gab nie zuvor einen industriellen Massenmord… noch nie zuvor ist so zusagen ein so perfektes und durchorganisiertes Verbrechen das Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Es gab es nicht…“

Aus Solidarität und Betroffenheit erkennen wir selbstverständlich den Holocaust als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und insbesondere gegen die Juden an.

Betroffenheit, auch weil in dem zweiten Weltkrieg viele Menschen afrikanischer Herkunft ihr Leben verloren haben.

Dennoch fordern wir Sie auf, uns die Frage zu beantworten, ob der Deutsche Kolonialismus mit seiner Massenvernichtung in Namibia 1904 bis 1908 nicht vollkommen durchorganisiert war? Oder zählen hier die hunderttausenden Todesopfer nicht, weil es nicht um Millionen Opfer ging?

War die transatlantische Sklaverei, bei der Deutschland mitverantwortlich war, mit seinen Millionen von Todesopfer nicht ein industrieller und durchorganisierter Massenmord?

Wenn ja, warum soll die durchorganisierte Massenvernichtungen (Kolonialzeit + Sklaverei) nicht als solche bezeichnet und auch anerkannt werden?

„Es ist hier wichtig zu erwähnen, dass die ersten Konzentrationslager der Deutschen Geschichte, in Namibia entstanden sind. Sie waren eigentlich die Wegbereiter für das Konzentrationslagersystem der Nazis im zweiten Weltkrieg“, so Hamado Dipama Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises Panafrikanismus München.

Wir erinnern Sie daran, dass ihren Fraktion mit der Grünen-Fraktion im Bundestag am 22.03.2012 einen Antrag gestellt haben, in dem folgendes gefordert wurde: “… der Bundestag möge beschließen, dass der Vernichtungskrieg in Namibia von 1904-1908 ein Kriegsverbrechen und Völkermord war”. Deswegen ist es für uns unverständlich. dass Sie als Parteivorsitzender der SPD so eine Äußerung machen könnte.

Wir bitten Sie diesbezüglich Stellung zu nehmen.

Hamado Dipama

Vorstandsvorsitzender des

Arbeitskreis Panafrikanismus München e.V.

Augsburger Strasse 13

80337 München

Tel:089-416159959

Fax:089-762236

sekretariat@panafrikanismusforum.net

 

Hamburg, 15.3.13: Eröffnung der Ausstellung “Homestory Deutschland” mit Theodor Wonja Michael

 

19 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74, 20459 Hamburg

Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland führt mit Theodor Wonja Michael und Gästen durch den Abend.

Eintritt frei.

 

19h Eröffnung

20:30 Uhr Tanz-Musik-Performance: »I Step on Air« von Oxana Chi und Layla Zami
Eine zeitgenössische Erinnerungsreise durch eine transkulturelle Zukunft

Anschließend Party mit DJane Nerima

Ganzes dreiwöchiges Rahmenprogramm der Ausstellung mit vielen schönen Live-Events hier.

*

Berlin, 15.3.13: Live (Rück-)Blick auf das literarische Vermächtnis von Hans Massaquoi

18:30 Uhr, Café Aicy & Mimi in der Werkstatt der Kulturen Wissmannstr. 32, 12049 Berlin-Neukölln

 

Es erwarten euch spannende Beiträge von Aicy, Maisha Eggers, Sabine Mohamed und Noah Hoffmann. Den musikalischen Ausklang gestaltet Elisabeth Argilagos.

 

„Ein Abend für Hans“ ist dem im Januar 2013 verstorbenen Schriftsteller und ehemaligen Chefredakteur des US-Magazins Ebony, Hans Massaquoi, gewidmet. Seine Autobiographie “Destined To Witness: Growing Up Black in Nazi Germany” erschien 1999 in den USA. Dieser Abend würdigt sein literarisches Vermächtnis.

Programm:

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Es gibt nicht genug geschützte Räume

Wir schließen bis auf Weiteres die Facebook Präsenz des Mob. Facebooks Kommentafunktion erlaubt keine Moderation oder Auswahl von Kommentaren bevor sie auf der eigenen Seite erscheinen. Im Prinzip können alle dort alles schreiben (und tun es bisweilen auch). Das ist aber das Gegenteil von einem geschützten Raum. Daher verweisen wir nun wieder ausschließlich auf unseren Blog und Twitter Account, die nach wie vor schnell und langsam, kurz und ausführlicher publizieren. Beide können abonniert werden.

Zusätzliches zur Kommentarpolitik:

 

herzlich,

Mob Vorstand

Berlin, 23.2.2013: 7th March in Remembrance Of the African Victims Of Slavery, Colonialism & Racist Violence

via http://afrika-rat.org/:

23.02.2013, 11.30 h Wilhelmstraße 92, 10117 Berlin
We will walk the following Route:
Wilhelmstraße 92 (START) Behrenstrasse Ebertstrasse Brandenburger Tor Ebertstr.
U-Bhf. Potsdamer Platz (FINISH)

PLEASE JOIN US TO DEMAND JUSTICE FOR THE AFRICANS VICTIMS OF SLAVERY, COLONIALISM AND RACIST VIOLENCE

Poster download © Afrika Rat: pdf hier

Wir trauern um Hans-Jürgen Massaquoi

foto: © associated press

Der Autor, Redakteur, Unternehmer, Ehemann und Vater aus Hamburg wurde weltbekannt durch sein Buch Destined to Witness: Growing Up Black in Nazi Germany, das in viele Sprachen übersetzt wurde. Hans-Jürgen Massaquoi wurde 87 Jahre alt.

Kondolenzbuch und Artikel (englisch): http://www.legacy.com/ns/obituary.aspx?n=hans-massaquoi&pid=162542899