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Bundesregierung verweigert Entschuldigung für Völkermord

(Ein dringender Aufruf zur Weiterleitung und Beteiligung findet sich HIER!)

Pressemitteilung von AfricAvenir International – Afrika-Rat Berlin-Brandenburg – Arbeitskreis Panafrikanismus München (AKPM) – Berlin Postkolonial – Deutsch-Afrikanische Gesellschaft Berlin (DAFRIG) – Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund)

Pressemitteilung vom 24.3.2012

Bundesregierung verweigert Entschuldigung für Völkermord


NRO-Bündnis wirft Regierungskoalition diskriminierende Erinnerungspolitik vor

24.3.2012 Der Bundestag hat am 22. März 2012 über einen Antrag der Linken und über einen zweiten Entwurf von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Anerkennung der Vernichtungsfeldzüge gegen die Herero und Nama in der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ (1904-08), dem heutigen Namibia, als Genozid debattiert. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik hat sich dabei die komplette Opposition für eine förmliche Entschuldigung des Bundestags gegenüber den Nachfahren der mehr als 100.000 Opfer ausgesprochen. Trotzdem wurden beide Anträge nach nur halbstündiger Debatte mit den Stimmen der Regierungskoalition abgelehnt.

„Angesichts der einhelligen Feststellung von Fachwelt und Öffentlichkeit, dass die kaiserlichen „Schutztruppen“ an den Herero und Nama einen Völkermord begangen haben, kommt es einer Leugnung des Genozids gleich, wenn die Regierungskoalition nun erneut dessen Anerkennung verweigert“, sagt Christian Kopp von Berlin Postkolonial. „Im Namen von mehr als 100 Nichtregierungsorganisationen aus allen Teilen Deutschlands, die innerhalb weniger Tage den Bündnisaufruf „Völkermord verjährt nicht!“ unterzeichnet haben, verurteilen wir ein derart unwürdiges Fliehen vor Deutschlands historischer Verantwortung auf das Schärfste!

weiterlesen & ganze Pressemitteilung HIER als pdf

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Web: restitution-namibia.de

Facebook: facebook.com/GenocideCannotBeSubjectToPrescription

Twitter: restitution4nam

Deutschlands Kolonialverbrechen: Völkermord verjährt nicht!
No Amnesty on Genocide! Un génocide est imprescriptible!
Aufruf zum mit-Unterzeichnen

Update vom 27.3.: Bundesregierung verweigert Entschuldigung für Völkermord!

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via Berlin Postkolonial

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Völkermord verjährt nicht!
Aufruf an die Mitglieder des Deutschen Bundestages zur Anerkennung und Wiedergutmachung des Völkermordes in der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, der heutigen Republik Namibia
PDF HIER

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No Amnesty on Genocide!
Appeal to the Members of the German Bundestag for recognition of and compensation for the genocide in the former colony of “German South-West Africa”, today’s Republic of Namibia
PDF HERE

 

Un génocide est imprescriptible !
Appel aux membres du Parlement allemand (Bundestag) en vue d’une reconnaissance du génocide perpétré par l’Empire allemand (Kaiserreich) dans de son ancienne colonie « Sud-Ouest Africain allemand », l’actuelle République de Namibie, et des réparations qui s’ensuivent.
PDF ENTIER

 

Wir bitten Organisationen, Initiativen, Schulklassen, Partei- und Gewerkschaftsgruppen, Kirchengemeinden, Projekte, Familien, Institutionen, etc., die noch nicht unterschrieben haben: Helft mit Eurer Unterschrift, den Druck auf Opposition und Regierung noch weiter zu erhöhen! Zeigt den Abgeordneten des Bundestages, dass Ihr mit einer weiteren Leugnung des Völkermordes nicht einverstanden seid! Zeigt, wie beschämend und inakzeptabel es für den wohlhabenden Industriestaat Deutschland ist, den Nachfahren der Opfer angemessene Entschädigungsleistungen zu verweigern! Die Verbände der Herero und Nama bauen vor allem auf das Engagement und den Gerechtigkeitssinn der deutschen Zivilgesellschaft: Bekundet Ihnen Eure Solidarität!

Unterzeichnet den Aufruf als Initiativen, Organisationen und Institutionen (bitte nicht als Einzelpersonen) mit einer Mail an: info(at)berlin-postkolonial.de

Leitet den Aufruf an Mitglieder und andere Menschen weiter! Schickt ihn über Eure Verteiler an potentielle Unterstützergruppen! Legt ihn öffentlich aus! Streut den Link zur facebook page der Kampagne “No Amnesty on Genocide!”.  Verlinkt unsere online-Version des Aufrufs auf www.restitution-namibia.de

Initiativen, Organisationen und Institutionen, die ebenfalls unterzeichnen wollen, mailen ihre Unterschrift bitte an: <info@berlin-postkolonial.de>

Komplette Liste der Unterzeichner und weitere Infos: www.restitution-namibia.de

 

Weitere Links:

Völkermord In Namibia, via africavenir

Neuer Erfahrungsbericht zur dezentralen Aktion gegen “Schwarze Diener”, koloniale Figuren, öffentliche Rassismen:
Aktion in Hamburg gegen “Compagnie Coloniale”

Aktion in Hamburg gegen “Compagnie Coloniale”

[…]Während viele Kund_innen positiv reagierten und die Flyer bereitwillig entgegennahmen, wirkten die Verkäufer_innen inklusive der Geschäftsleitung ziemlich unentspannt. Mit Kommentaren wie „Geht doch erstmal arbeiten“ lässt sich vermuten, dass die Geschäftleitung sich bewusst ist, was sie dort im Laden verkauft.[…]

ganzer Erfahrungsbericht: hier

Hamburg, 10. und 15.2.2012: ‘Piratenprozess’ gegen somalische Jugendliche: Aufruf zum Erscheinen und Beobachten!

Hier ein Aufruf (via move-on-up), sich als Beobachtende am so genannten Hamburger ‘Piratenprozess’ zu beteiligen.

Der bisherige Prozessverlauf (inzwischen schon fast zwei Jahre) wurde von bisherigen Beobachtenden als rassistisch und neokolonialistisch konnotiert bezeichnet.

 

Kommt alle zu den nächsten Gerichtsterminen und zeigt den somalischen Angeklagten unsere Solidarität und Unterstützung!!

Es ist soweit, in dem ersten Hamburger ‘Piratenprozess’ seit 400 Jahren ist ein Ende abzusehen.

Am 26.1. hielt die Staatsanwaltschaft ihr erschreckendes, zynisch-rassistisches Abschlussplädoyer in dem sie Haftstrafen zwischen 4 und 11 Jahren für die zehn zum Teil minderjährigen Somalis forderte! Die Angeklagten befinden sich im Schockzustand, sie haben inzwischen jeglichen Glauben an ein sogenanntes ‘rechtsstaatliches’ Verfahren verloren. Am vorherigen Prozesstag fragte ein Angeklagter: “Herr Richter, ich verstehe nicht was Gerechtigkeit hier ist. Vertreten Sie nur Deutsche?”

In diesem Schauprozess soll ein Exempel statuiert werden, dass einzig und allein der Abschreckung dienen soll. So werden die Opfer von Ausbeutung und Kolonialismus zu Tätern gemacht. Das Gericht hat bisher jegliche soziale oder politische Verantwortung gegenüber den somalischen Angeklagten abgelehnt. Alle Anträge auf Haftverschonung, Unterbringung in Jugendwohnungen, psychologische Hilfe aber auch die Anhörung von Entlastungszeugen o.ä. wurden vom Gericht abgeschmettert.

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01. bis 26. Februar 2012: Black History Month Berlin @ Werkstatt der Kulturen

Dieses Jahr mit dem Schwerpunkt Brasilien.

Jedes Jahr im Februar wird in zahlreichen Ländern der Black History Month (BHM) mit Veranstaltungen zu Schwarzer Kultur und Geschichte zelebriert. Diese Tradition geht auf das Jahr 1926 zurück […]
Der erste deutsche Black History Month fand im Jahre 1990 statt und wurde von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. (ISD) organisiert.
[…]
Mehr Infos zum Programm des Black History Month 2012 und allen anderen Veranstaltungen der Werkstatt der Kulturen auf www.werkstatt-der-kulturen.de. Besonderer Dank dem Forum Brasil!

Musik-, Wort-, Party-, Info-, Tanz- und Film- Veranstaltungen; Gesamtes Programmheft zum Download: HIER

NSU-TERROR “Ein Tiefpunkt in der rassistischen Dauerkrise” – Interview mit Kien Nghi Ha

Im MiGAZIN

“Die Opfer der NSU wurden umgebracht, weil die Betroffenen nicht in das vorgegebene rassifizierte Identitätsbild der Nation hineinpassen.”

Wir können den subtilen oder offenen Ethnozentrismus der Institutionen nicht verstehen, wenn wir die Jahrhunderte des rassistischen Nationalismus, der europäischen Kolonialerfahrung und die Rassifizierung deutscher Identität aus der Analyse ausklammern.

Für den Politologen und Buchautor Kien Nghi Ha deutet das behördliche Versagen in der NSU-Mordserie auf einen verwurzelten Rassismus hin: „Die übermäßige Toleranz gegenüber rechtsextremer Politik und Gewalt hat eine lange Tradition in Deutschland“, sagt er im Gespräch mit MiGAZIN.

Polizeieinsatz gegen postkoloniale Kunstperformance in Hamburgs Lettow-Vorbeck-Kaserne

P R E S S E M I T T E I L U N G der Initiative freedom roads

15.12.2011

Die Begehung Kasernenechos: Widerstand und Widerhall, die am 9.12. anlässlich des 50. Jahrestags der Unabhängigkeit Tansanias in Hamburg-Jenfeld stattfand, wurde durch ein größeres Polizeiaufgebot abgebrochen.

Bericht und Bilder im PDF HIER

Hamburg verweigert sich rassismusfreier Öffentlichkeit

Nachtrag:

Hier schlägt das koloniale Herz der ‘HafenCity’ – Ein Spaziergang durch Hamburgs neuen Stadtteil, auf afrika-hamburg.de

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Die Stadt Hamburg ist nicht gerade weit vorne, was das Abgewöhnen rassistischer öffentlicher Frechheiten ist. Einige aktuelle Geschehnisse:

Die Gruppe Karano interveniert soeben gegen rassistische Plakate des “Alma Hoppe Lustspielhaus” (Abwehr Deluxe)

Der HVV (hamburger Verkehrsverbund) will sich nicht nur durch rassistische Stereotype ‘international’ geben (achtung, schlimmes Bild!) sondern ignoriert dabei auch noch vollständig das hier.

– Die Stadt Hamburg feiert auch weiterhin ungeniert Kolonialverbrechen. Daher hier die Weiterleitung eines Aufrufs zur Demo am 9.12. in Hamburg “Gegen das geschichtsklitternde Projekt des sog. „Tansania-Parks“ und die weißen Flecken der Erinnerung in Hamburg” von der Initiative freedom roads (Pressemitteilung als PDF HIER). Fotos von beschämender Kolonialverherrlichung in Hamburg (via Initiative freedom roads) HIER. 

Berlin, 29.08.2011: Offizielle Einweihung der Gedenktafel am May-Ayim-Ufer

13 Uhr, May-Ayim-Ufer 9, Berlin-Kreuzberg
Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

Aus dem Programm:

13.00 – 13.05 Uhr
Das May-Ayim-Ufer als postkolonialer Aufklärungs- und Erinnerungsort
Elvira Pichler, Vorsitzende Kulturausschuss der BVV
Joshua Kwesi Aikins, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland

13.05 – 13.15 Uhr
May Ayim – Person und Werk
ManuEla Ritz, Antirassismustrainerin, Autorin

Einladungskarte zum Download HIER

„Zum ersten Mal in Deutschland wurde der Name eines Akteurs des Kolonialismus auf einem Straßenschild ersetzt durch den Namen einer Person, die sich kritisch mit Kolonialismus und Rassismus auseinandergesetzt und gegen deren Folgen gekämpft hat“

Am 27.02.2010 wurde das ehemalige “Gröbenufer” nach der afrodeutschen Dichterin und Aktivistin May Ayim (*1960 1996) umbenannt. Zahlreiche Vereine und Personen der Schwarzen Diaspora sowie aus der afrodeutschen Emanzipationsbewegung und der Antirassismusarbeit hatten viele Jahre dafür gekämpft.

Der Hintergrund und viele wichtige weitere Infos: Hier im Schwarzen Blog.

Kritische Prozessbegleitung = “Fluchthilfe”? Hamburger Piratenprozess absurd.

Presse-Information vom 12. August 2011

via Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.

Gericht lehnt Haftentlassung im Hamburger Piratenprozess ab!
Fluchthilfe durch kritische Prozessbegleitung?

Offenbar gehen dem Hamburger Landgericht nun endgültig die Argumente aus: Statt die unangemessen lange Untersuchungshaft der Angeklagten aus Somalia endlich zu beenden und den Anträgen der Anwälte auf Haftentlassung zu folgen, wird auf abenteuerliche Weise eine neue Begründung für die angebliche Fluchtgefahr aus dem Hut gezaubert: Solidarische Menschen und kritische ProzessbegleiterInnen werden verleumdet. Sie würden als FluchthelferInnen für die teilweise minderjährigen Somalier bereit stehen, so die Behauptung des Gerichts!

„Diejenigen Prozessbeteiligten, denen wir gerne zur Flucht verhelfen würden, sind der Richter und die Staatsanwaltschaft“ sagt Michaela Goedecke von der Gruppe kein mensch ist illegal Hamburg.

Abgesehen davon, dass das Gericht seine Quellen verschweige, die solche absurden Anschuldigungen zu belegen meinen, werde auf diese Weise der Solidaritätsbegriff und eine kritische Prozessbeobachtung diffamiert, sagen das Eine Welt Netzwerk Hamburg, kein mensch ist illegal Hamburg und die Dritte-Welt-Hafengruppe Hamburg.

Seit anderthalb Jahren befinden sich die zehn Somalier, die angeklagt sind, das Containerschiff Taipan im April 2010 mit Waffengewalt überfallen zu haben, in Haft. Am 15. August läuft der Prozess nach einer längeren Pause weiter. Auf bisherige Haftentlassungsanträge wurde mit dem Ältermachen der Minderjährigen und eines zur Tatzeit Strafunmündigen, mit dem Ignorieren einer somalischen Geburtsurkunde und der Verschärfung der Tatvorwürfe reagiert.

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