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Frankfurt/Main, 19.11.2011: Kundgebung zum Gedenken, ein halbes Jahr nach der Erschießung von Christy Schwundeck

Wichtige Info zur Initiative selbst: unten.

Via Initiative Christy Schwundeck

Aufruf zur Kundgebung: 1/2 Jahr Erschießung Christy Schwundeck

Samstag 19. November 2011, um 14 Uhr
Zeil 40-42, Ecke Klapperfeld

Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Mitstreiter_innen,
liebe Unterstützer_innen,

fast sechs Monate ist die Erschießung Christy Schwundecks durch die Polizei in dem Jobcenter Gallus in Frankfurt/Main nun her und noch immer weiß die Familie, die Öffentlichkeit und somit auch wir, die Initiative Christy Schwundeck, nicht, wie es zu ihrer Erschießung durch die Polizeibeamtin kam. Die Ermittlungen sind bis heute noch nicht abgeschlossen, weil die Polizistin, welche den tödlichen Schuß abfeuerte, sich noch nicht entschieden hat, ob sie eine Aussage über den Tathergang machen möchte.

Der bisherige Verlauf um die Aufklärung des Tathergangs und die fehlende Auseinandersetzung darüber, wie weiße und Schwarze Menschen/People of Color in Deutschland auf unterschiedliche Weise von der Polizei behandelt werden, geben Aufschluss über das Ausmaß rassistischen Polizeiterrors in Deutschland – diesem sind Schwarze Menschen und People of Color alltäglich ausgesetzt. Zudem zeigen die Fälle um Aamir Ageeb, Mariame N’Deye Sarr, Laye Condé, Achidi John, Oury Jalloh, Dominique Koumadio und Christy Schwundeck (um nur einige zu nennen), dass rassistischer Polizeiterror Kontinuität hat.

Wir organisieren daher am 19.11.2011 eine Kundgebung zum Gedenken an Christy Schwundeck und wollen zudem über den Polizeiterror gegen die Schwarze/People of Color Community informieren.
Wir wollen vor die Staatsanwaltschaft und die Polizei ziehen um laut das zu benennen und zu fordern, was sonst entnannt wird!

Wir fordern:

Aufklärung und Gerechtigkeit!

Stoppt den Polizeiterror gegen die Schwarze/People of Color Community!

Eure
Initiative Christy Schwundeck

InitiativeChristySchwundeck@googlemail.com

http://initiative-christy-schwundeck.blogspot.com
Senegalesische Vereinigung im Lande Hessen e.V


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Anmerkung und Info zur Initiative Christy Schwundeck:

Uns war nicht entgangen, dass seitens der Initiative auf deren eigener Homepage Einträge vorgenommen worden waren, die nicht gewaltfrei gegenüber PoC waren. Erfreulicherweise hat die Initiative sich nun aber anscheinend von den Mitgliedern befreien können, die sich gegen antirassistische Arbeit und Aufklärung wehrten. Read more

Güclü Yamans Film über die unmenschliche deutsche Abschiebepraxis und den Tod von Aamir Ageeb

ist nun veröffentlicht und auf internationalen Festivals erfolgreich (wir berichteten im Januar 2010 über das Vorhaben).
„Reise ohne Rückkehr – Endstation Frankfurt Flughafen“
läuft u.a. auf dem 11. türkischen Filmfestival in Frankfurt/M: www.turkfilmfestival.de.

  • Umfangreiche Soli-Seite mit Infos zum ‘Fall’ Aamir Ageeb und Widerstand: www.aamirageeb.de

Reproduktion rassistischer Denkstrukturen unter dem Deckmantel der Wissenschaft:
Die SchülerInnenbefragung „Jugendliche als Opfer und Täter von Gewalt“

via MRBB

[Hervorhebungen von uns]

Am 19.10.2011 präsentierte die Landeskommission Berlin gegen Gewalt die Ergebnisse der SchülerInnenbefragung durch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) in der Werkstatt der Kulturen. Die 2010 vom Berliner Senat in Auftrag gegebene Studie wurde bereits in der Durchführungsphase massiv kritisiert. Die Schüler_innen sollen über den Fragebogen des KFN Informationen zum Elternhaus, Freundeskreis und zu den Nachbarn liefern. Sie wurden nach Straftaten befragt und sollten sich z.B. völlig unvorbereitet im Klassenzimmer an ihren letzten sexuellen Missbrauch erinnern. Read more

Berlin: Verurteilung zweier Polizeibeamter

 via ReachOut – Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus

INFORMATIONEN FÜR PRESSE, FUNK UND FERNSEHEN

Berlin, 20.09.2011: Das Amtsgericht Tiergarten verurteilt zwei der
gefährlichen Körperverletzung im Amt angeklagten Polizeibeamte zu sechs
bzw. sieben Monate auf Bewährung und je 500 ? Schmerzensgeld. ReachOut,
KOP und der Migrationsrat Berlin Brandenburg gehen von einem rassistisch
motivierten Polizeiangriff aus.

Die beiden verurteilten Polizeibeamten hatten am 25. Mai 2010 Herrn Amare
B., der auf dem Tempelhofer Damm mit seinem Handy telefonierte, zu Boden
geworfen, ihn gefesselt und dabei verletzt. Sie hatten zuvor zwei
Süßigkeitendiebe verfolgt und Herr Amare B. der Komplizenschaft
verdächtigt.

Während die Staatsanwältin den Einsatz der beiden Polizeibeamten als
verhältnismäßig einstuft und dafür plädiert, den Fall als “dumm gelaufen”
fallen zu lassen, findet der Richter klare Worte und beanstandet auch das
Ausbleiben einer Entschuldigung und die Arroganz sowie das ständige Lachen
der Angeklagten während des gesamten Prozessverlaufs.
Biplab Basu, von ReachOut, ist mit dem Urteil zufrieden: “Nur wenige Fälle
rassistischer Polizeigewalt kommen vor Gericht und noch seltener kommt es
zu einem Urteil.”

Ansprechpartner:

Biplab Basu
ReachOut – Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus
und Antisemitismus
Oranienstraße 159, 10969 Berlin
Tel.-Nr. 030/ 695 68 339
Fax: 030/ 695 68 346
Email: info@reachoutberlin.de

Frankfurt/Main, Sa. 18.6.2011: Demonstration und Kundgebung
im Gedenken an Christy Schwundeck

via ‘Initiative Christy Schwundbeck’

Am Dienstag, den 31.05. versammelten sich 30 Menschen, um der in einem Frankfurter Jobcenter erschossenen Deutsch-Nigerianerin Christy Schwundeck zu gedenken. Vor dem verschlossenen Jobcenter wurden Blumen niedergelegt und ein Plakat aufgehängt, auf dem Christy zu sehen ist. Während die Securities des Jobcenters mißtrauisch die Trauernden beobachteten, forderte Manga Diagne von der Initiative Christy Schwundeck Aufklärung über die Ereignisse im Jobcenter: „Wie kann es sein, dass immer wenn ein Afrikaner von der Polizei erschossen wird, die Ermittlungen im Sand verlaufen und möglichst viel vertuscht wird, wie bei Mariame N’Deye Sarr, Dominique Kumadio und vielen anderen?“ Die Anwesenden waren sich einig, dass die Polizeigewalt gegen Schwarze gestoppt werden muss und dass sich viele jetzt angstvoll die Frage stellen: Wer ist der Nächste? Bei dem Treffen nach der Mahnwache sagte eine Frau aus Nigeria: „Es wird so schnell vergessen gemacht, dass sie ein Mensch war, sie war ein Mensch. Darf man sie einfach so erschießen? Wir müssen etwas unternehmen, nicht nur für Gerechtigkeit für Christy, sondern in unserem eigenen Interesse und für das Leben unserer Kinder.“ Bernhard Walch sagte „Dass Menschen aus dem Jobcenter verzweifelt oder wütend herauskommen wenn die ihnen zustehende Leistungen versagt oder die Auszahlung verschleppt wurden erleben wir immer wieder. Wer Hartz 4 erhält UND auch noch einen migrantischen Hintergrund hat wird oft gleich doppelt diskriminiert.“

Die Initiative Christy Schwundeck hat beschlossen, am Samstag, den 18. Juni eine Demonstration in Frankfurt gegen Polizeigewalt zu veranstalten (Start 14:00 Hauptbahnhof). Die Vorbereitungen laufen, weitere Unterstützer sind herzlich willkommen und können sich an die Initiative wenden: InitiativeChristySchwundeck@gmail.com

Dokumentation:

 

“Reise ohne Rückkehr” – Film über den Tod von Aamir Ageeb

update & Korrektur vom 21.1.10:

Als Aamir Ageeb, ein sudanesischer Flüchtling, der seit 1994 in Deutschland lebte, am 9. April 1999 den Diebstahl seiner Jacke bei der Polizei in Karlsruhe meldete, wurde er auf dem Revier festgenommen und auf dem Lufthansaflug seiner Abschiebung von drei deutschen BGS-Beamten getötet.
Das Gericht bewertete die Tötung Ageebs durch drei Beamte als ‘minder schweren’ Fall.

Der frankfurter Regisseur Güclü Yaman veröffentlicht in Kürze einen Kurzfilm namens “Reise ohne Rückkehr – Endstation Frankfurter Flughafen” , der die Geschehnisse um den Tod von Aamir Ageeb dokumentarisch nachzeichnet.

Regie: Güclü Yaman.
Mit Aljoscha Zinflo, Yüksel Yolcu, Christian Kahrmann, uva.

Filmseite mit Trailer und allen Infos: journeyofnoreturn.com

Umfangreiche Soli-Seite mit Infos zum ‘Fall’ Aamir Ageeb und Widerstand: www.aamirageeb.de

13. August 2009, Magdeburg: Oury Jalloh – Demo vor dem Innen- und Justizministerium

via http://thevoiceforum.org

Demo gegen rassistische Polizeigewalt und für die Unterstützung einer Internationalen Unabhängigen Kommission zur Aufdeckung des rassistischen Mordes von Oury Jalloh und staatlicher Gewalt vor dem Innen- und Justizministerium.

BREAK THE SILENCE
Donnerstag, den 13. August 2009:
15.00 UHR HAUPTBAHNHOF MAGDEBURG

Hintergrund:

Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh, ein Flüchtling aus Sierra Leone, qualvoll in einer Polizeizelle in Dessau, Sachsen- Anhalt.

Weiterlesen: HIER

Kundgebung in Gedenken an Dominique Koumadio

Die KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen mit Sitz in Wuppertal organisiert für den 14. April 2009 um 17:30 Uhr vor der Reinoldikirche in Dortmund eine Kundgebung in Gedenken an Dominique Koumadio.

Hier ein Auszug aus der Ankündigung für die Kundgebung:

“Am 14. April 2006 wurde Dominique Koumadio durch zwei Schüsse eines Polizisten in Dortmund Eving getötet. Seit dem verlangen die Familie von Dominique, seine Freundinnen und Freunde und viele andere Menschen und Organisationen die Eröffnung eines Prozesses, um die Zweifel zu beseitigen, die Dominiques Tod überschatten. Obwohl seit der Urteilsverkündung im Falle des in der Dessauer Polizeizelle Nr. 5 verbrannten Flüchtlings Oury Jalloh auch die keiner mehr von uns an die Wahrheitsfindung und Gerechtigkeit in solchen Gerichten glaubt, finden wir die Eröffnung eines Prozesses für wichtig, weil sich in solchen Prozessen den Menschen die Abscheulichkeit des herrschenden Systems am deutlichsten offenbart und keine und keiner mehr hier sagen kann, sie oder er hätten nichts gewusst von all dem.”

hier weiter zum kompletten Demonstrationsaufruf

Internationale Kommission zur Aufklärung von Oury Jallohs Tod gegründet

International commission will examine the highly suspicious death in custody of Oury Jalloh in Dessau, Germany. english info: klick here

via Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Die Kommission setzt sich zum Ziel, die wahre Geschichte von Oury Jallohs Leben in den Flüchtlingslagern von Sachsen-Anhalt, die Umstände um seinen Tod, sowie die Vertuschung und Verschleierung bei den
Ermittlungen seitens staatlicher Behörden aufzuklären und offen zu legen. Selbst Richter Steinhoff sprach bei der Urteilsverkündung am 8. 12. 08 davon, dass man “nicht die Chance auf ein rechtstaatliches Verfahren, auf die Aufklärung des Sachverhalts” hatte.

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Bericht: 3. Gedenkmarsch für die afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt

Im Rahmen der internationalen Kampagne “Das Recht auf Erinnerung und die Pflicht zur Erinnerung“, fu”r die Errichtung des “Denkmals fu”r die Wiedergutmachung, den Frieden und die universelle Verso”hnung mit Afrika”

“Nach der Kranzniederlegung vor der Gedenktafel an der Wilhelmstr. 92 in Berlin zur Erinnerung an die willku”rliche Aufteilung Afrikas durch blutru”nstige Kolonialma”chte in Berlin (15. Nov. 1884 – 26. Februar 1885), sind die Teilnehmer bis zum Brandenburger Tor marschiert.
Die verschiedenen Redner haben auf den Zusammenhang zwischen dem Handel mit Sklaven, der Kolonisierung und dem in Deutschland sehr verbreiteten Rassismus gegen Schwarze Menschen hingewiesen. Sie haben die Regierung der Bundesrepublik Deutschland aufgefordert, die von Kolonialdeutschland begangenen Vo”lkermorde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit
anzuerkennen und Wiedergutmachung zu leisten.

Mouctar Bah von der Initiative Oury Jalloh hat den Institutionellen Rassismus, besonders in der Justiz und Polizei, scharf kritisiert:
In Deutschland werden fu”r den Tod von Schwarzen Afrikanern
verantwortliche Polizisten immer freigesprochen
, so war es im Fall von Oury Jalloh, der in einer Polizeizelle in Dessau verbrannte, von Ndeye Mareme Sarr, in Aschaffenburg, Dominique Koumadio, Laye Conde”, John Achidi und vielen anderen”. “

Gesamter bebilderter Bericht zum download hier

Mehr Infos und Bilder auf der Seite www.afrikanisches-denkmal.org .

Dort sind auch Artikel online zu den Themen “Kampf der Herero” (um Wiedergutmachung), “Historische und moralische Verantwortung der Bundesregierung”, “Bundestagdebatte”, Ausblenden des Völkermordes.