Auf unseren Forderungskatalog hin erreichte uns folgende knapp bemesene e-mail von UNICEF Deutschland:

******

Sehr geehrte Frau Sow,
sehr geehrter Herr Ntivyihabwa,
sehr geehrte Frau Eckermann,

vielen Dank für Ihre Mail vom 27.08.2007.

Uns ist bewusst, dass die Anzeigen zu “Schulen für Afrika”, die im Juni in einigen Zeitungen pro bono erschienen, auf Kritik gestoßen sind. Wir haben darauf umgehend und eindeutig reagiert.

Wir haben die Anzeigen sofort aus dem Netz genommen und veranlasst, dass sie nicht mehr verwendet werden und uns entschuldigt.

Sie können sicher sein, dass wir die Kritik ernst nehmen und in unserer Informationsarbeit berücksichtigen.

Das Deutsche Komitee für UNICEF setzt sich in seiner ganzen Arbeit für Solidarität mit Afrika und die Verwirklichung der Recht der Kinder überall auf der Welt ein.

Mit freundlichen Grüßen

Rudi Tarneden
Pressesprecher

***********

Antwort vom 17.9.2007:

Sehr geehter Rudi Tarneden,

erfreut haben wir zur Kenntnis genommen, dass sie den empörten öffentlichen Reaktionen nachgegeben und ihre Werbekampagne “Schulen für Afrika” eingestellt haben. Sie schreiben, dass sie die Kritik ernst nehmen und in ihrer zukünftigen Informationspolitik berücksichtigen wollen. Uns drängt sich dagegen der Eindruck auf, dass es ihnen vor allem
darum geht, eine kritische Öffentlichkeit zu beschwichtigen. Ein medialer Fauxpas mit rassistischen Untertönen soll möglichst unbemerkt unter den Teppich gekehrt werden. Nicht einmal auf ihrer Website ist nachzulesen, welche Reaktionen die Kampagne provozierte, warum sie eingestellt wurde und welche Schlüsse Unicef Deutschland daraus zieht. Eine selbstkritische, öffentlich geführte Diskussion hätte der viel beschworenen “Solidarität mit Afrika” mehr Glaubwürdigkeit und Substanz verschafft. So bleibt neben dem bitteren Nachgeschmack einer missratenen Unicef-Werbekampagne auch der eines unsouveränen Krisenmanagements. Schade!

Mit freundlichen Grüßen,

Vorstand der braune mob e.V.
media-watch – schwarze deutsche in medien und öffentlichkeit
i.A.
Noah Sow
Jean-Alexander Ntivyihabwa
Patricia Eckermann